Elfenkind (Inka-Gabriela Schmidt)

UBooks, 1. Auflage April 2011
Taschenbuch, 272 Seiten
€ 12,95 (D) | € 13,40 (A)
ISBN: 978-3-86608-127-7

Genre: Dark Fantasy


Klappentext:

Eine geheimnisvolle Prophezeiung über das Ende der Welt.
Fünf Wesen, die als Retter vorherbestimmt sind.
Ein Vampir auf der Suche nach der Wahrheit.
Und ein Elfenkind, das den Schlüssel zu allem in sich trägt …

Die junge Aliénor ahnt nichts von der Existenz übernatürlicher Wesen, bis ein brutaler Überfall ihre geordnete Welt zerstört. Durch ihren Retter, den Vampir Frédéric, erfährt sie die Wahrheit über ihre Herkunft: Sie ist ein Elfenkind.
Verzweifelt macht sich Aliénor mit Frédérics Hilfe auf die Suche nach ihrem wahren Vater. Doch eine Rückkehr in die Welt der Elfen würde bedeuten, Frédéric für immer zu verlieren. Und das scheint undenkbar, hat das Elfenkind doch schon lange sein Herz an den charismatischen Vampir verloren …


Rezension:

Schon immer ist die Beziehung zwischen Aliénor und ihrem Vater sehr angespannt. Die junge Studentin versucht, das Beste aus der nicht sehr angenehmen Situation zu machen, und geht Konflikten meist aus dem Weg. Unterstützung hierbei findet sie vor allem bei ihrer besten Freundin und dem gesamten Freundeskreis, mit denen sie regelmäßig Unternehmungen macht. Bei einer nächtlichen Aktion, bei der sie in den Katakomben des Kölner Doms ausgelassen feiern, kommt es zu einem Angriff, der alle das Leben kostet - nur Aliénor hat Glück, denn sie befand sich gerade auf Erkundungstour in den umliegenden Gängen, als sie die Schreie von ihrem Ausgangsort hörte. Eine Stimme hält sie davon ab, dorthin zurückzukehren, und der junge Mann, der hinter dieser Stimme steckt, stellt sich als ihr Retter heraus. Am nächsten Morgen kann sich Aliénor zwar nicht mehr an den Überfall und ihre Rettung erinnern, spürt aber, das irgendetwas Schreckliches passiert ist. Als dann auch noch ihr Vater in ihr Zimmer stürmt und nach ihren abendlichen Aktivitäten befragt, steht fest, dass sich Aliénors Leben von nun an schlagartig verändern wird.
Denn ihr Vater ist ein Vampirjäger und hasst alles Nichtmenschliche, sie selbst nur adoptiert und außerdem das Kind eines Elfen. Die Rückenschmerzen, die sie seit mehreren Tagen plagen, künden von ihrer beginnenden Verwandlung und endlich erklärt sich auch die zierliche Statur des Mädchens. Und dann ist da noch dieser Mann, der ihr immer wieder im Kopf rumschwirrt, an den sie sich aber nicht erinnern kann - und der sie heimlich durch ihr Fenster beobachtet. Frédéric kennt Aliénors Geheimnis und steht ihr bei der Verwandlung zur Seite. Für Aliénor steht danach fest, dass sie nicht in ihrem Elternhaus bleiben kann - sie möchte ihre wahre Herkunft in Erfahrung bringen. Auch wenn das bedeutet, ihr bisheriges Leben komplett zurücklassen zu müssen. Wird sich ein Weg finden, der beides vereint?

Sowohl Vampir- als auch Elfen-Geschichten haben auf dem aktuellen Buchmarkt einen festen Platz in den Verkaufslisten gebucht. In ihrem Debüt verbindet Inka-Gabriela Schmidt beide Fantasy-Gestalten geschickt und schafft so eine unterhaltsame Geschichte, die als Reihenauftakt genau das beinhaltet, was der Leser zum Angefüttertwerden braucht: Nicht allzu komplizierte Charaktere, ein eher mittelmäßiger Plot und verschiedene offen bleibende Handlungsfäden, denen in den Folgebänden auf den Grund gegangen werden kann. Wenn man denn weiterlesen möchte, denn wie die meisten Debüts bringt auch Elfenkind so manche Schwachstelle mit sich, die das Lesevergnügen durchaus zu schmälern weiß.
So ist zum Beispiel die Sprache nicht gänzlich ausgereift, oftmals stolpert der Leser über Passagen, die zwar gewollt, aber nur in Grenzen gekonnt sind. Zwar merkt man, was die Autorin ausdrücken und rüberbringen will, doch atmosphärisch gibt es noch an einigen Szenen zu feilen - ein guter Grundstock ist in jedem Fall gelegt und definitiv vorhandenes Potential lässt auf eine gute Entwicklung hoffen, die vielleicht schon im zweiten Band erkennbar sein wird. Auch bei den Charakteren kann noch sich Inka-Gabriela Schmidt noch steigern, denn sowohl Aliénor als auch Frédéric haben noch einiges an Entwicklungspotenzial versteckt. Ebenso dürfen gern einige der Nebencharaktere jederzeit wieder auf den Plan treten. Sowohl sprachlich als auch bei den Charakteren fehlt aktuell noch die Raffinesse und das sich von anderen Büchern Abhebende - hier darf ruhig ein bisschen was gewagt werden, sonst geht der weitere Verlauf des Abenteuers, das an sich spannend zu werden verspricht, leider im Einheitsbrei des Dark-Fantasy-Marktes unter.

Wofür ein Lob ausgesprochen werden muss, ist erneut die Covergestaltung des UBooks-Verlages. Obwohl man sich die abgebildete weibliche Elfe nicht unbedingt als Aliénor vorstellen kann, vermittelt das Coverbild einen zarten und zerbrechlichen Eindruck. Durch die helle Farbgestaltung könnte zwar ein falscher Eindruck des Inhalts entstehen, doch gerade diese ist eine willkommene Abwechslung zu den normalerweise düsteren Covers dieses Literaturgenres.


Fazit:

Eine interessante Verbindung aus Hell und Dunkel schafft Inka-Gabriela Schmidt mit ihrem Debüt und gleichzeitigem Reihenauftakt Elfenkind. Wenn konkret an den Schwachstellen gearbeitet wird, dürften die Folgebände wohl ebenfalls den Weg in so manches Fantasy-Fan-Regal finden. Leichte Unterhaltung für zwischendurch ist garantiert.


Wertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5

Tags: Vampire, Elfen