Patina (Nana Kyere)

Knaur (Juli 2011)
ca. 185 Seiten, 7,99 EUR
ISBN: 978-3-426-53008-5

Genre: Fantasy, Action


Klappentext

Ein Blitzschlag befördert die selbstbewusste, vorlaute Tabea, genannt Tea, in die abenteuerliche Welt des Computerspiels Patina. Dort zählen alle darauf, dass sie um das Erbe des Throns kämpfen wird – doch der Weg dorthin birgt viele Gefahren. Gemeinsam mit dem draufgängerischen Teufelsmenschen Rho bricht Tea zu einer unglaublichen Reise in die Hauptstadt Patinas auf, während ihre Freundin Rebecca in der realen Welt einen Weg sucht, Tea zurückzuholen.


Rezension

Tabea, von allen Tea genannt, ist ein sehr selbstbewusstes Mädchen. Sie spielt hervorragend Baseball, allerdings hat sie leider keine Ahnung von Teamwork. Für sie ist es kein Problem, dass sie ihre Teamkollegen ignoriert, immerhin ist sie die Beste und wenn sie dank ihr gewinnen, sollten sich doch alle freuen. Sogar ihre beste Freundin, Rebecca, versucht ihr ins Gewissen zu reden, aber Tea ist nicht einsichtig. Besonders bescheuert findet sie Rebeccas Vorschlag, Tea solle ein Videospiel spielen, um Teamgeist zu lernen. Vollkommen sicher ruft sie heraus, dass sie doch der Blitz treffen sollte, wenn ihr dieses Spiel wirklich helfen könne … niemand hätte damit gerechnet, aber in dem Moment wird Tea von einem Blitzschlag getroffen und verschwindet. Als sie wieder zu sich kommt befindet sie sich in dem Videospiel ihrer Freundin, das den Namen „Patina“ trägt. Hier wird ihr die Aufgabe übertragen, um das Erbe des Throns zu kämpfen. Auf diesem gefährlichen Weg begleitet sie der Nachtteufel Rho. Dieser ist zwar ein echter Draufgänger und nicht gerade der freundlichste, aber die beiden raufen sich mit der Zeit zusammen. Die Frage ist jetzt nur noch, wie kommt Tea wieder zurück nach Hause?

„Patina“ ist das Einzelbanddebüt von Nana Kyere und das sieht man auch an den Zeichnungen. Sie sind noch sehr unausgereift und weisen einige Fehler auf. Die Proportionen sind oft falsch und die Charaktere wirken durchgängig sehr steif. Gerade bei einer so actionreichen Geschichte stört es etwas, dass die Bewegungen der Protagonisten so unbeholfen wirken. Beim Thema Hintergründe bleibt die Autorin etwas spärlich, zu oft wurden einfach Speedlines eingesetzt. Es wurde schön durchgängig eingehalten, dass Tea sich in einer Spielewelt befindet. Besonders Liebhaber von Videospielen werden einige Szenen erkennen, die sie zum Schmunzeln bringen. So ist es üblich, dass Nebencharaktere nur ihren einen Satz haben und diesen immer wieder herunterrattern, egal, wie oft man sie anspricht. Oder die altbekannte Namensabfrage zu Beginn des Spieles.

Leider gibt es keine Charakterentwicklung. Man könnte zu Anfang meinen, Tea wird auf ihrer Reise lernen, besser im Team zu arbeiten, davon ist aber bis zum Schluss nichts zu merken. Sogar als sie durch verschiedene Rätselfragen auf die Probe gestellt wird, erkennt sie nicht die Wahrheit, sondern antwortet einfach das, was man von ihr hören möchte. Sie selbst bleibt aber der üblichen Überzeugung, dass sie niemanden braucht. Das ist sehr schade, könnte aber auch daher kommen, dass die Geschichte eher als Prolog gedacht war. Vielleicht wird Nana Kyere eines Tages eine Fortsetzungs-Reihe hierzu zeichnen, eventuell reifen ihre Charaktere dann. Allerdings wahrscheinlich nicht bei Droemer Knaur, da es momentan so aussieht, als würden diese ihre Comicreihen leider einstellen.


Fazit

Eine lustige Geschichte für echte Videospielefans. Wer aber etwas Anspruchsvolles sucht, sollte wohl besser zu einem anderen Manga greifen. Bleibt abzuwarten wie sich die Werke von Nana Kyere zukünftig entwickeln.


Pro & Contra

+ lustige Idee
+ typische Videospielsituationen

- unausgereifte Zeichnungen
- keine Charakterentwicklung
- wenige Hintergründe
- zu viele Speedlines

Bewertung

Handlung: 3/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 2/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 2,5/5