Im Oktober 2011 wird Der Tunnel von William H. Gass bei Rowohlt erscheinen:
Es gilt, einen literarischen Schatz zu heben: William Gass’ Roman Der
Tunnel von 1995, ein Meisterwerk und eine «Great American Novel»,
ausgezeichnet mit dem National Book Award und in der Kritik heiß
umstritten – die Geschichte eines Naziforschers, der in sich den
Faschisten entdeckt. Der Erzähler von Der Tunnel ist ein distinguierter Herr in den besten
Jahren: William Frederick Kohler, Professor an einer Universität im
Mittelwesten, sein Forschungsgebiet das Dritte Reich. Soeben hat er sein
Magnum Opus vollendet: «Schuld und Unschuld in Hitlers Deutschland».
Was noch fehlt, ist die Einleitung, ein Kinderspiel. Kohler verfasst
einen eitlen kleinen Text, fühlt sich aber plötzlich merkwürdig
blockiert. Stattdessen beginnt er ein gänzlich anderes Buch, eine
gänzlich andere Geschichte: die des Historikers selbst. Was er nun
schreibt, ist das komplette Gegenteil zu seiner sauber argumentierenden,
historisch fundierten Geschichte des Dritten Reichs – chaotisch,
düster, eine Abrechnung mit sich selbst, voller Lügen, Wutausbrüche und
Scharaden.
In der Tat ist seine «Einleitung» so intim, dass er fürchtet, seine Frau
könnte sie finden, und so versteckt er das Manuskript zwischen den
Seiten seines Buchprojekts ...
Über den Autor
William Howard Gass, geb. 1924 in Fargo, North Dakota, wuchs in Ohio auf. Studium der Literaturwissenschaften, 1954 Promotion an der Cornell University mit einer Arbeit über Metaphern. Gass, Rilke-Spezialist und -Übersetzer,lehrte an mehreren Hochschulen, zuletzt von 1969 bis 1999 als Professor an der Washington University in St. Louis, Missouri. Für seinen Roman Der Tunnel erhielt er 1997 den National Book Award. Auch für sein essayistisches Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Pushcart Prize und dem National Book Critics Circle Award.
Details zum Buch:
Hardcover, 1096 S.
36,95 €
978-3-498-02488-8
(Quelle: Rowohlt)