Artemis Fowl (Eoin Colfer)

List Tb.; Auflage: 1 (Mai 2001)
Seiten: 288
ISBN-10: 3548603203
€ 7,95
Genre: Fantasy

(Anmerkung: Die ersten 3 Bände der Artemis Fowl Reihe gibt es jetzt für € 12.95 im Pappschuber)


Klappentext

Artemis Fowl, der jüngste Spross einer alten irischen Gangsterdynastie, möchte mit einem unglaublichen Plan den finanziellen Ruin seiner Familie aufhalten. Mit Hilfe des in seinem Besitz gelangten Buches der Elfen deckt er ein Geheimnis auf, von dem bisher kein Mensch etwas ahnte. Tief unter der Erde hütet das Elfen-Volk einen legendären Goldschatz. Artemis ist zwar erst zwölf, aber hochbegabt und mit Hilfe seines schlagkräftigen Butlers macht er sich auf, das Gold zu rauben.


Rezension

Wenn man die erste Geschichte um Artemis Fowl mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das wohl: einzigartig.
Das beginnt schon beim Namen des irischen Autors Eoin Colfer, den man scheinbar auf Anhieb nie fehlerfrei schreiben kann, und wird mit einer wahnwitzigen Geschichte, skurrilen Charakteren und britischem Humor fortgeführt.

Wie soll man Artemis Fowl beschreiben? Verschiedene Psychiater haben es versucht und sind gescheitert.

So klingt der Auftakt zum ersten Abenteuer des kriminellen Genies Artemis Fowl. Schon hier wird klar, dass trotz des Coverdesigns, das Assoziationen zu J.K. Rowlings Harry Potter hervorruft, die Bücher kaum zu vergleichen sind. Beide Romanhelden sind für ein junges Publikum ausgelegt worden, erfreuen aber mindestens ebenso viele Erwachsene, außerdem sind zahlreiche Fabelwesen ein fester Bestandteil der Geschichten. Spätestens da hört es jedoch mit den Gemeinsamkeiten wieder auf.

Artemis ist wie ein böser Zwilling von Zauberlehrling Potter, ein James Bond Bösewicht, der versucht die Unterirdischen um ihr Gold zu erleichtern. Das klingt nun gar nicht nach einem netten Zeitgenossen und für das Volk der Zwerge, Elfen und Gnome ist er das sicher auch nicht, aber der Leser schließt ihn sofort ins Herz. Genauso wie jeden einzelnen der kunterbunten Mischung aus Charakteren.
Eoin Colfer schafft es, jeder noch so kleinen Figur Leben einzuhauchen. Dabei bedient er sich weniger detaillierten Beschreibungen über Aussehen und Hintergrundinformationen, sondern zeichnet ein klares Charakterbild durch die ungemein witzigen Dialoge. Auf diese Art lernt man die skurrilsten Geschöpfe kennen. (Unter anderem eine völlig neue Interpretation der Zwergenrasse.)

Schon beim Lesen des Klappentextes merkt man, dass Artemis Fowl kein typischer Held ist, der gegen das Böse kämpft. Ebenso wenig findet man eine typische Fantasy-Handlung vor. Es ist eher eine persiflierende Mischung aus einem Krimi und einer Entführungsgeschichte, vermischt mit eigenwilligem Humor. Auch hier trifft das Wort ‚einzigartig’ gut zu. Von kitschigen Fabelwesen, die Zauberstaub zum Fliegen und Zaubern nutzen, weit entfernt, erfährt man, wie hoch entwickelt die Unterirdischen wirklich sind. Und eine kleine, soziale Kritik zur Habgier der Menschen gibt es gratis oben drauf.

Die Sprache ist simpel gehalten und für Kinder problemlos zu lesen. Dennoch fühlt man sich zu keiner Zeit unterfordert oder hat das Gefühl ein Kinderbuch in den Händen zu halten. Durch die Einfachheit liest sich Artemis Fowl sehr flüssig und auch spannend. So entstehen zu keinem Zeitpunkt unnötige Längen. Und nach den leider wenigen Seiten kann man es kaum erwarten, das nächste Abenteuer zur Hand zu nehmen.


Fazit

Ein sehr gelungener Auftakt in eine ganze Reihe einzigartiger und irrwitziger Abenteuer. Für jeden geeignet, der etwas für Skurrilitäten übrig hat und gerne mal etwas Innovatives liest.


Pro und Kontra

+ gelungener Auftakt
+ für alle Altersklassen geeignet
+ skurrile Charaktere
+ humorvoll

o leicht und spannend geschrieben


Bewertung:

Handlung 5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5