Nathdaras (Iris Bitzigeio)

bitzigelo i-nathdaras

Dresdener Buchverlag; 1. Auflage Januar 2010
Hardcover, 297 Seiten
Preis: 21,90 Euro [D]
ISBN: 978-3-941757-11-0


Genre: Fantasy


Klappentext
 

Sie sind leiser als Nebel, schneller als fallender Regen, stärker als jeder Sturm, der zwischen die Bäume der nördlichen Wälder fährt …

Doch jetzt werden die Elben angegriffen – von einem Feind, den sie für längst besiegt hielten. Ihr Orakel wählt die zwei besten Krieger des östlichen Reiches aus, m ihre Welt zu retten: den rebellischen, magiebegabten Eriphyl und den sanftmütigen Flauto.
Auf ihrer langen Reise zum Dornenturm in den schwarzen Wüsten schließen sich ihnen eine mysteriöse Schwertmaid sowie der Held einer alten Legende an. Doch schon bald merken die Gefährten, dass es diesen beiden nicht darum geht, ihnen bei ihrem gefährlichen Auftrag zu helfen – und das uralte Geheimnisse in die falschen Ohren gerieten …
„Nathdaras – der Verrat des Meisters“ ist der spannende Auftakt zu einer vierbändigen Reihe um fantastische Welten und magische Artefakte.

Rezension

Die Welt der Elben ist friedlich. Der letzte Krieg bereits Jahrhunderte her. Nur die Ebene von Nera, eine gewaltige Graslandsteppe, die wie ein Keil das Reich der Elben von Nord nach Süd spaltet, erinnert noch an die vergangenen Schrecken. Damals wurden die Drachen gejagt und in magischen Schlaf versetzt. Nie wieder sollten ihre Feuer brennen, doch der letzte Drache, Prinz Mengoz, hat einen Schwur geleistet: Wer ihn und sein Volk befreit, soll 100 Jahre über die Drachen herrschen. Ein verlockendes Angebot, dem, so weiß er, viele folgen werden …

Es ist mitten in der Nacht, als der junge Elb Eriphyl aus seinem Schlaf gerissen wird. Wesen, die er noch nie zuvor gesehen hat, attackieren ihn – ein Spähtrupp der gewaltigen Armeen, die wenig später an den Grenzen zu beiden Elbenreichen aufmarschieren.

Die Herrscher der östlichen Elbenlande beschließen, zwei Auserwählte auszusenden, um den Anführer allen Übels aufzuspüren und zu töten. Einer der beiden Auserwählten des Orakels ist Eriphyl – jung und unerfahren, magiebegabt und voller Misstrauen, da seit Geburt wegen seiner schwarzen Haare schief beäugt. An seiner Seite reist Flauto, ein sanfter Elb, der Gewalt verabscheut.
Die Reise beginnt unglücklich, denn schon auf der Ebene von Nera werden die beiden Jungen gefangen genommen und nur der mysteriösen Lyan ist es zu verdanken, dass sie nicht nur dieses Mal ihren Häschern entkommen. Immer wieder werden sie angegriffen oder in Fallen gelockt, egal wie oft sie ihre Route auch ändern. So wird ihnen bald bewusst, dass es einer der eingeweihten Elben sein muss, der Verrat an ihnen übt. Die Rettung der Nathdaras, eines der 7 Artefakte, das zur Erweckung der Drachen nötig ist, scheint geradezu unmöglich.

Es ist eine große, eine komplexe Welt, die die Autorin Iris Bitzigeio mit Ideen und Figuren zu beleben versucht. Die Wälder Nathdaras sind angefüllt mit Elben, Gnomen oder auch Nixen. Aber auch neue Völker trifft man, wie zum Beispiel die geflügelten Tenebroren – Häscher des Feindes, die eine Immunität gegen Magie besitzen. An Ideen mangelt es wahrlich nicht. Auch der Stil ist erfrischend und detailreich. Dass das Buch dennoch nicht vollends überzeugen kann, liegt wahrscheinlich an der Jugend der  Autorin, die dem aufmerksamen Leser an mehreren Stellen ins Auge fällt.

>> Stell dir das doch einmal vor: Mein Leben zieht an mir vorbei, während ich schnarchend irgendwo liege und nichts um mich herum mitbekomme.<<

Sei es im Kleinen, weil uralte Geschöpfe wie Drachen oder Elbenkönig in Dialogen irritierend salopp auftreten oder aber im Gesamtkonzept, das im Laufe des Buches immer mehr Lücken aufweist. So mag es am Anfang noch interessant anmuten, dass das Orakel zwei unerfahrene Jungen auswählt, um nicht nur die Elben, sondern die gesamte Welt vor der Unterjochung zu bewahren. Wenn diese Auserwählten im Laufe der Handlung jedoch wiederholt angegriffen werden und immer überleben – praktischerweise können sowohl Eriphyl als auch Lyan heilen -, wird die Bedrohung ad absurdum geführt.
Zudem wird nicht offenbart, warum eigentlich Krieg gegen die Elben geführt wird und somit Ressourcen verschenkt, obwohl das Artefakt der Elben bereits seit Monaten im Besitz der bösen Macht ist.

Zusätzlich zu inhaltlichen Schnitzern, ärgert die Tatsache, dass in „Nathdaras – der Verrat des Meisters“ nur zwei Meister vorkommen. Die Identität des Verräters ist dem Leser spätestens nach dem zweiten Angriff bewusst, wenn dann aber die Jungs noch über Kapitel hinweg im Dunkeln tappen, ist viel Lesespaß allein aufgrund der Titelwahl verschenkt.


Fazit

„Nathdaras – der Verrat des Meisters“ bietet interessante Ansätze und Ideen. Die Welt ist lebendig geschildert, auch die meisten Charaktere können auf den ersten Blick mit Qualität punkten. Leider schafft es die Autorin nicht, das Potenzial auszuschöpfen. Ein nettes Buch für Zwischendurch.


Pro & Kontra

+ detailreiche Welt
+ interessante Idee/ Konzept

- irritierend saloppe Sprache einiger Charaktere
- oftmals schwer nachvollziehbare Reaktionen der Charaktere
- Lücken im Handlungsstrang

Wertung:alt

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 1/5