Benjamin... fliegt zu den Sternen (Alberto Varanda)

benjamin 2

Verlag: Toonfish; 1.Auflage (Januar 2012)
52 Seiten, Hardcover, 15,95 €
ISBN-13: 978-3868699111

Genre: Humor


Klappentext

„Ziele nach dem Mond. Selbst wenn du ihn verpasst, wirst du zwischen den Sternen landen“
Les Brow


Rezension

Zum zweiten Mal darf der Leser an den Abenteuern und Gedanken des kleinen Benjamin teilhaben. So wie einst Calvin, schafft es auch Benjamin immer besser zu werden. Und ebenso wie Bill Wattersons Schöpfung bleibt Benjamin nicht nur oberflächlich lustig, sondern hat noch viel mehr zu bieten. Klug und voll kindlicher Weisheit sind zumeist seine Worte. Aber auch wortlos weiß er zu überzeugen und  ist genau so romantisch und träumerisch wie zuvor.

In Benjamin... fliegt zu den Sternen befinden sich dieses Mal nicht nur Einzelbilder, die wenn nur lose zusammenhängen, sondern Alberto Varanda erzählt zusammenhängende kurze Geschichten. Unter anderem darf der Leser miterleben, wie Benjamin auf einer Bank versucht zu frühstücken und die Situation immer absurder wird und wie er sich aus einem Buch ein Fluggefährt baut,um zu den Sternen zu fliegen. Aber egal, was er tut, immer schwingt die Poesie mit, die schon in Band eins Benjamin ...angelt sich den Mond zu finden war.
Natürlich spielt auch der Mond eine große Rolle in den neuen Abenteuern von Benjamin und der Schnecke, deren Name im Französischen Monsieur Escargot lautet.  Noch immer verzehrt sich der kleine Junge nach dem Erdtrabanten in jedweder Form und bleibt dadurch selten und glücklicherweise auf dem Boden der Tatsachen.

Schnecke: Was machst du da?
Benjamin: Ich zeichne Pläne für mein fliegendes Buch!
Schnecke: Das geht doch gar nicht!
Benjamin: Natürlich geht ein Buch nicht, denn es fliegt ja!


All dies ist wieder in charmanten und liebenswürdigen Worten verpackt. Alberto Varanda liefert Antworten auf so manche Fragen. Auch wenn sie nicht stets korrekt sind, sind sie doch meist die bessere Alternative. Man wünscht sich, er möge mit der Herkunft der Sterne Recht haben und dass der Mond wirklich nur für uns scheint.  
Erneut hat der Leser ein breites Grinsen beim Lesen im Gesicht. Benjamin setzt nicht auf überschäumenden Humor, sondern mehr auf den leiseren, der uns schmunzeln lässt und ist damit tiefgründiger und charmanter als der Großteil der restlichen Funnys und Comics. Und trotz aller Tiefe, ist Benjamin sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet. Beide dürfte diese Art Humor ansprechen. Hoffentlich führt Alberto Varanda Benjamin noch lange weiter, so dass wir bald in den Genuss eines dritten Bandes kommen, vielleicht dann auch mit einer der schönsten und melancholischsten Geschichten, wenn Benjamin zum ersten Mal einen Friedhof sieht. Was er dort sagt, ist mit das Klügste und Tröstende, was je über einen solchen Ort gesagt wurde.

Ich glaube, wir haben uns verirrt, Schnecke! - Ich finde das Lesezeichen nicht!

Ebenso sind die Zeichnungen einfach wieder wunderbar. Trämerisch und charmant und eigentlich immer mit einem Augenzwinkern. Es kann nicht oft genug betont werden, wie schön und kindlich, niedlich Alberto Varandas Zeichnungen sind und dabei eine Qualität haben, die selten zu finden ist. Da er eigentlich eher für heroische Fantasy mit Drachen und großen Schlachten bekannt ist, ist es umso erstaunlicher wie reduziert er hier zu Werke geht und mit der Sepia-Tonung mehr Atmosphäre mit einer Zeichnung erschafft, als manch einer in einem kompletten Buch.


Fazit

Alberto Varanda lässt uns wieder träumen und nimmt uns auf eine Reise zu den Sternen mit. Nach wie vor gilt: Benjamin steckt voller Poesie und ist dabei charmant, melancholisch und humorvoll. Bitte nicht aufhören Herr Varanda.


Pro & Contra

+ Schnecke
+ Humor
+ wunderschöne Zeichnungen
+ Entstehung der Sterne
+ Buchfluggerät

Bewertung:

Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Humor: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Alberto Varanda:

Rezension zu Benjamin... angelt sich den Mond
Rezension zu Benjamin... findet seinen Augenstern
Rezension zu Die lebende Tote

 

 

(Quelle: Leseprobe Splitter Verlag: Seite 7)