Einladung zum Sterben (Kate Pepper)

rororo, 1. Auflage Januar 2012
Originaltitel: Waterbury
Aus dem Englischen von Katharina Naumann
Taschenbuch, 224 Seiten
€ (D) 8,99 | € (A) 9,30
ISBN: 978-3-651-00026-1
Leseprobe

Genre: Thriller


Klappentext:

Der Feind in meinem Haus.

Thanksgiving: Die ganze Familie kommt im Landhaus der Großmutter zusammen. Im Gepäck hat jeder seine eigenen Geheimnisse und Wünsche, und alte Zwistigkeiten brechen auf. Jäh verliert all das jede Bedeutung. Zwei Einbrecher halten das abgeschiedene Haus für leer und wittern leichte Beute. Mit der Feiertagsgesellschaft haben sie nicht gerechnet – kurzerhand nehmen sie die Anwesenden als Geiseln. Eine Verbindung zur Außenwelt gibt es nicht. Für die Gefangenen schwindet mit jeder Stunde die Chance, das Haus lebend wieder zu verlassen ...


Rezension:

Die in die Jahre gekommene Diva Fiona lädt zu Thanksgiving ihre Familie ein - normalerweise reist sie immer zu ihrer Tochter May, doch in diesem Jahr läuft alles ein wenig anders. Mays Ehe steckt in einer schlimmen Krise, die Schuld hierfür wird ihr selbst gegeben, und ihre Mutter schafft es immer wieder vorzüglich, ihr dies auch unter die Nase zu reiben. Gemeinsam mit ihren Töchtern Stella und Juliana will sie in dem Haus, in dem sie aufwuchs, das Festessen vorbereiten. Ihr Mann und Stellas Freund sollen in den nächsten Tagen nachkommen, um das Fest mit der ganzen Familie zu feiern. Doch Fionas Planänderung bringt die ganze Familie in Gefahr - zwei Kleinganoven haben sich ausgerechnet dieses abgelegene Haus für eine thanksgivingsche Ausräumaktion ausgesucht und dabei nicht erwartet, jemand in dem Haus vorzufinden. Der Einbruch läuft völlig aus dem Ruder und die vier Frauen sehen sich statt einem köstlichen Braten plötzlich dem eigenen Lebensende gegenüber.

Der Klappentext verrät dem Leser im Grunde schon alles, was er über das Buch wissen muss. Zusammen mit dem eher enttäuschenden Lesevergnügen der Vorgänger ist daher auch die Erwartungshaltung an Einladung zum Sterben nicht sonderlich hoch. Was dem Buch zum Vorteil gerät, denn die niedrige Erwartung hat daher gute Chancen, erfüllt zu werden. Und Kate Pepper überrascht mit einer etwas anderen Geschichte, als man von ihr gewohnt ist. Obwohl sie - erwartungsgemäß - auch hier dem Thriller-Genre nicht gerecht werden kann, schafft sie es dieses Mal, doch kleine Psychothriller-Elemente in ihre Story einzubauen, die sich fast an den "Großen" messen können.
Besonders das Zusammenspiel der beiden Kleinganoven ist für den Leser ein reizvolles Thema, da die meiste Spannung zwischen diesen beiden Charakteren herrscht - der eine ein hitziger und unerfahrener Jungspund, der andere ein ausgekochter und inzwischen abgebrühter Langzeitgauner. Doch auch die schwelenden Probleme zwischen den vier Frauen mitsamt ihren kleinen Geheimnissen und Ängsten schaffen eine Atmosphäre, die Pepper in ihren bisherigen Büchern nur selten erreichen konnte. Es ist trotz der eigentlich unspannenden Grundhandlung ein gewisses Maß an Nervenkitzel zu spüren und obwohl alles recht vorhersehbar ist, werden dem Leser ein paar kleine Überraschungshäppchen serviert.

Trotz allem gelingt es der Autorin jedoch auch dieses Mal nicht, den Leser vollends zu überzeugen. Man merkt der Geschichte vor allem zum Ende hin die übertriebene Mühe an, die Pepper sich gegeben hat. Wer Peppers bisherige Romane vollkommen mochte, dürfte sich mit Einladung zum Sterben etwas schwierig tun, da der Roman - der wieder kein richtiger Thriller, sondern eher Belletristik mit leichten Psychothriller-Elementen ist - sehr aus der typischen Schreibe der Autorin rausfällt. Die Gemüter dürften sich hier also scheiden. Doch wie immer gilt: Selbst lesen, um wirklich urteilen zu können.


Fazit:

Mit Einladung zum Sterben legt Kate Pepper einen Roman vor, bei dem man nicht rätseln muss, wer der Täter ist. Nicht nur damit schafft sie willkommene Abwechslung in den typischen Einheitsbrei ihrer eigenen Bücher, auch optisch sticht ihr neuestes Werk zwischen den anderen hervor. Vielleicht sollte die Autorin an dieser Art Literatur festhalten, um künftig mehr Erfolg mit ihren eher durchschnittlichen Büchern zu haben.


Wertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5


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