Glanz der Sterne (Rei Toma)

Carlsen (Mai 2012)
ca. 220 Seiten, 5,95 EUR
ISBN: 978-3-551-77472-9

Genre: Romantik


Klappentext

Ai vertraut ihre Gefühle nur den Sternen an, Minori küsst einen Träumer und Nishina verfällt einem bösen Jungen. Bestsellerautorin Rei Toma („Einfach nur S und absolut M“) hat einen funkelnden Lovestory-Sammelband geschaffen – mit tollen Bonusgeschichten und Extraskizzen!


Rezension

Die erste Geschichte basiert auf einem, in Japan erhältlichen, PlayStation-Spiel. Ai, Shin und Seigo sind bereits seit Kindertagen dicke Freunde. Doch sie werden älter, sie müssen anfangen sich zu überlegen, was sie nach der Schule machen werden. Ai wünscht sich nichts mehr, als dass alles so bleibt wie es bisher war. Tief in ihrem Inneren ist ihr jedoch bewusst, dass das unmöglich ist. Nicht nur, weil sie einen neuen Mitschüler bekommen. Besonders kompliziert wird es, als Seigo ihr seine Liebe gesteht. Ai weiß nicht, wie sie reagieren soll, denn dieses Geständnis zerstört alles. Und was ist mit Shin?

In der zweiten Geschichte kann Minori einfach nicht anders, als einen schlafenden Jungen zu küssen. Er sah zu umwerfend aus, als dass sie sich nicht hätte zurückhalten können. Doch nicht nur, dass er dabei aufgewacht ist, sie hat sich auch noch auf seine Brille gekniet. Wie kann sie das nur wieder gut machen? Da er ohne Brille quasi nichts sieht, verlangt er, dass sie bei ihm bleibt und ihm hilft, bis seine Brille wieder repariert ist. Ob das für Minori wohl eine Strafe oder eher eine schöne Entwicklung ist?

Die letzte Geschichte erzählt von Nishina, die eines Tages zufällt sieht, wie ihr Klassenkamerad Haijima einen Ring ansieht und weint. Ohne es selbst zu wollen, oder auch nur erklären zu können, verliebt sie sich in diesem Moment in ihn. Von da an lässt sie ihn nicht mehr aus den Augen, sie möchte unbedingt mehr über ihn erfahren. Was wohl Haijima dazu sagt, wenn er herausfindet, dass er bereits seit drei Monaten beobachtet wird? Und weshalb hat er an diesem Tag geweint?

In dem Spiel, auf dem die erste Geschichte basiert, hat der Spieler die Möglichkeit die Hauptfigur, Ai, unterschiedliche Entscheidungen treffen zu lassen. Dadurch ist es vorher nicht klar, welchen ihrer Bewunderer sie am Ende bekommt. Für den Manga hat Rei Toma, die bereits für das Charakterdesign des Spiels verantwortlich war, eines der möglichen Enden ausgesucht und zeichnerisch umgesetzt. Hierbei hat sie sich sehr viel Mühe gegeben, auch auf den wenigen Seiten einer Kurzgeschichte glaubwürdige Entwicklungen einzubauen. Man nimmt den Charakteren ab, dass sie sich verlieben. Lediglich in der ersten Geschichte könnte etwas Verwirrung auftreten, denn erst gibt es eine Liebeserklärung, dann heißt es, diese wird zurückgenommen und nur wenige Seiten später wird sie dann erneut ausgesprochen. Diese Szenen wären in einer längeren Geschichte, mit mehr Platz, sicher besser zur Geltung gekommen. Trotz der begrenzten Seitenanzahl hat es Rei Toma allerdings geschafft, ihre Charaktere reifen zu lassen. Besonders Ai, die anfangs die Augen vor jeglicher Veränderung verschließt, sieht ihren Fehler ein und ist bereit sich neuen Wegen und deren Vorteilen zu öffnen. Wer nur den Manga kennt, ohne zu wissen, dass die Charaktere aus einem Spiel stammen, könnte allerdings etwas verwirrt sein, weshalb extra der Charakter Inafuna eingebaut wurde, wo er doch eigentlich keine besondere Rolle spielt. In den anderen beiden Geschichten bleibt für eine charakterliche Entwicklung zu wenig Raum, was allerdings im Anbetracht der schönen Geschichten überhaupt nicht stört.

Die männlichen Charaktere sind alle sehr gut auseinanderzuhalten. Nur die weiblichen Charaktere haben große Ähnlichkeiten. Eigentlich sind sie lediglich durch ihre unterschiedlichen Frisuren zu unterscheiden. Sogar in ihrer Naivität gleichen sie sich, was den Leser mit der Zeit auch ein wenig nerven kann. Es gibt nur wenige Hintergründe, da das Hauptaugenmerk auf dem Gefühlschaos der Charaktere liegt. Der Manga hat schöne aber einfach gehaltene Zeichnungen, die die Schlichtheit der Storys untermalen.


Fazit

„Glanz der Sterne“ bietet zwar keinen besonderen Tiefgang, dafür jedoch einfach herrlich romantische Liebesgeschichten.


Pro & Contra

+ schöne Zeichnungen
+ glaubhafte Entwicklung
+ unterschiedliche männliche Charaktere

- verwechselbare weibliche Charaktere
- teilweise verwirrend

Bewertung

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5