Musik auf Literatopia ...

Liebe LeserInnen,

anlässlich unseres aktuellen Musikerinterviews mit Oswald Henke möchte ich hier im Blog ein paar ältere Interviews hervorkramen und auch ein wenig darauf eingehen, warum wir eigentlich Musiker auf Literatopia interviewen.

Das Warum ist eigentlich einfach zu beantworten: Weil Songtexte gewissermaßen Lyrik sind und diese auch einen Platz auf Literatopia hat. Zum Einen rezensieren wir hin und wieder Lyrikbände, zum Anderen hat die Lyrik vor allem in unserem Forum eine besondere Bedeutung. Man blicke auf den aktuellen Blogbeitrag zum Versipuls! Dass für meine Musikerinterviews die Interpreten meist aus dem "Gothic" und "Dark Alternative"-Bereich kommen, hat zwei Gründe: Die meisten dieser Musiker bereichern mein CD-Regal (ja, ich kaufe auch heute noch CDs!) und wirklich gute deutsche Texte findet man vor allem in dieser düsteren Musik.

Deshalb führte ich mein erstes Musikerinterview mit Martin Schindler, der hinter Projekten wie Mantus, Sepia und Black Heaven steht. Idee des Interviews war, die Verbindungen von Musik und Literatur zu ergründen, auf die lyrischen Aspekte einzugehen, das Wechselspiel in der Entstehung von Musik und Texten und natürlich auch ein wenig über die Musik selbst zu sprechen. Martin Schindler ging dabei wunderbar auf meine Fragen ein, sodass nach diesem Interview klar war, das weitere folgen sollten! Und er sprach aus, was unser Grundgedanke war: "Ich verstehe meine Musik als eine Symbiose aus Musik und Lyrik." Darüber hinaus ging es um das Schreiben von Gedichten, um die Vertonung von Eichendorff und den Reiz der dunklen Seiten des Lebens. Von Mantus erscheint übrigens im November 2012 ein neues Album mit dem Titel "Wölfe" - mehr unter www.mantus.de

Etwas ganz Besonderes war für mich 2009 das Interview mit Tilo Wolff von Lacrimosa. Immerhin bereicherte die Band damals schon seit zehn Jahren mein Leben und tut es auch heute noch. Lacrimosa zeichnet sich durch klassische Elemente in Verbindung mit harten Rock- und Metalklängen aus - und durch düstere, lyrische Texte. Jedes Album ist eine Welt für sich, so auch das aktuell erschienene Album "Revolution". Lacrimosa wenden sich dabei vor allem den harten Tönen zu und die Texte sind ungewohnt direkt, aber wie immer auf hohem Niveau. Ich muss aber auch sagen, dass man sich in Lacrimosa hineinhören muss. Damals war ich relativ schnell begeistert, aber es gibt auch einige Songs, die mich nicht ansprechen. Andere treffen dafür mitten ins Herz. Lacrimosa präsentiert sich auf jedem Album facettenreich und von Album zu Album findet eine Entwicklung statt. Mehr über Lacrimosa unter www.lacrimosa.ch

2010 schickte mir Dennis Ostermann von In Strict Confidence vollkommen unerwartet ein Artbook zur Rezension: "Laugh, Cry and Scream" von Stefan Heilemann. Ich war begeistert, insbesondere auch von der beiliegenden In Strict Confidence CD. Wahnsinn, jeder Song ein Treffer, für mich die perfekte Verbindung von Dark Wave und elektronischer Musik. Die zwei Musikherzen in meiner Brust schlugen im gleichen Takt. Kürzlich erschien das neue Album "Utopia", wieder in einer tollen Aufmachung und klanglich - wieder Wahnsinn. Überhaupt geben sich In Strict Confidence immer Mühe mit der Gestaltung ihrer CDs, weswegen ich diese immer einem mp3-Download vorziehen würde. Und ich mag die tiefe Stimme von Dennis Ostermann und den dunklen Charme der Texte. Neuerdings bemühe ich mich, andere mit dieser Musik zu infizieren, was auch ganz gut klappt - insofern, hört doch mal rein! Zum Beispiel auf www.instrictconfidence.com

Sehr gelungen fand ich auch das Interview mit Bruno Kramm von Das Ich, anlässlich des Erscheinens vom "das Ich"-Manga.  Auch Das Ich hat sehr düstere Texte zu bieten und mit Bruno Kramm konnte man sehr gut über diese reden. Ein Interview, das wieder einmal beweist, wie stark es auf gute Interviewpartner ankommt. Und ich muss sagen, von unseren Musikern war ich bisher immer recht angetan!

Unsere Chefredakteurin Jessica Idczak führt übrigens auch Musikerinterview, zum Beispiel aktuell mit Valentine & The True Believers oder Carmen Underwater. Ich muss aber gestehen, dass es nicht ganz meine Musik ist - aber da ich die Interpreten meist nicht kenne, fand ich gerade deshalb die Interviews spannend.

Und nun - viel Spaß beim Lesen!

Euer

- Judith