Von einer Blume, die ein Messer trägt (Hina Sakurada)

Egmont Manga & Anime (August 2012)
ca. 190 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-3-7704-7744-9

Genre: Drama, Romantik


Klappentext

Kako schwärmt für ihren Kunstlehrer Enjo, dem sie in ihrer Freizeit sogar Modell steht. Und er vergöttert sie als Inspiration für seine Kunst. So ist es kein Wunder, dass sich Kako Hals über Kopf in ihn verliebt. Sie träumt von Liebe und Heirat nach ihrem Abschluss, bis sie erfährt, dass Enjo-sensei verlobt ist. Und dann gerät alles außer Kontrolle…


Rezension

Kako ist glücklich, sie trifft sich regelmäßig mit ihrem Kunstlehrer Enjo, dem sie Modell für seine Bilder steht. Bereits seit ihrer ersten Begegnung mit diesem Mann ist sie unsterblich in ihn verliebt. Er ist einfach perfekt, lächelt sie immer so wunderbar an und ist so nett zu ihr. Für Kako ist klar, nach ihrem Abschluss wird sie ihm seine Liebe gestehen und dann wird alles super … Doch schnell muss sie erkennen, dass Enjo nicht nur zu ihr nett ist, sondern eigentlich zu allen Mädchen. Was, wenn sie keine Zeit bis zu ihrem Abschluss hat? Panisch bittet sie ihren Lehrer, dass er sie außerhalb der Schule trifft. Gestylt und aufgeregt wartet sie auf ihren Liebsten … doch er erscheint nicht. Stundenlang wartet sie, bis er am späten Abend plötzlich vor ihr steht. Er ist also doch gekommen. Aber nein, ihre Eltern haben sich Sorgen gemacht und alle Lehrer sind auf der Suche nach Kako. Es war einfach Enjo, der sie gefunden hat und nun nach Hause bringt. Kako kann nicht länger an sich halten und ihre Gefühle sprudeln aus ihr heraus. Jedoch bricht Enjo ihr das Herz, denn er erzählt, dass er verlobt ist. Für Kako sollte eine Welt zusammenbrechen, aber noch hält sie sich mit Entschuldigungen für das Verhalten ihres Lehrers aufrecht. Zumindest bis sie erfährt, mit wem Enjo verlobt ist. Von da an scheint sie nicht mehr zu wissen, was sie tut.

Die zweite Geschichte in „Von einer Blume, die ein Messer trägt“ handelt von dem Teufel Vil, der alleine im Wald lebt und mit seiner Gabe, die Zukunft zu sehen, Angst und Schrecken verbreitet. Somit ist er zur Einsamkeit verdammt. Zumindest bis er auf Alice trifft. Ein Mädchen, das immer fröhlich zu sein scheint und nett zu ihm ist. Vor lauter Glück bekommt er aber gar nicht mit, wie unglücklich Alice in Wahrheit ist. Als er es endlich erkennt, ist es bereits zu spät …

In „Von einer Blume, die ein Messer trägt“ wird auf grausame Art und Weise deutlich, wie leicht Liebe in Hass umschlagen kann. Zumindest auf den ersten Blick. Es wird sehr realistisch dargestellt, wie Kako zuerst unsterblich in ihren Lehrer verliebt ist und dann, als sie erfährt, mit wem er verlobt ist, Hass für die andere Frau und Unverständnis für ihren Liebsten empfindet. Der Leser wird in die Story hineingerissen und will voller Spannung wissen wie diese verfahrene Situation wohl endet. Leider wird er enttäuscht. Denn auf halber Strecke verliert die Autorin offenbar den Mut, diese Geschichte fortzuführen und schafft ein Ende, das total fehl am Platz ist und konstruiert wirkt. Es wäre schöner gewesen, sie wäre dem Stil von Drama von Anfang bis Ende gefolgt. Bei ihrer zweiten Geschichte hat sie sich das zum Glück getraut. So glücklich Vil und Alice am Anfang sind, umso tragischer ist das Ende, das den Leser hier erwartet. Die Entwicklungen sind gut nachzuvollziehen und wirken vollkommen realistisch. Man steckt durchgängig in der Geschichte und ist auch nach dem Lesen noch davon berührt.

Der Zeichenstil ist gewöhnungsbedürftig, die Bilder wirken teilweise sehr steif und passen nicht immer zu den Situationen. Besonders die männlichen Charaktere sehen sich sehr ähnlich und eigentlich wird sich nur bei den Hauptcharakteren Mühe gegeben, die Nebencharaktere werden vollkommen vernachlässigt. Sowohl bei den Zeichnungen, als auch in der Story selbst. Sie bekommen keine Rolle, keine Entwicklung, als wären sie Gegenstände, die die Bilder schmücken und nur dem vorankommen der Geschichte dienen. Die Entwicklungen der Charaktere sind, wenn sie denn vorhanden sind, unglaubwürdig. Die erste Geschichte widerspricht sich selbst und die Entscheidungen der Charaktere sind nicht nachvollziehbar, was in der zweiten Geschichte zum Glück nicht mehr der Fall ist.


Fazit

Man sieht ein Potential in „Von einer Blume, die ein Messer trägt“, doch noch ist alles sehr unausgereift. Es lohnt sich jedoch sicher, die Autorin weiterhin zu beobachten.


Pro & Contra

+ Tragik der zweiten Geschichte
+ Vil und Alice sind durchweg glaubwürdig

- die erste Geschichte widerspricht sich
- gewöhnungsbedürftiger Zeichenstil
- verwechselbare Charaktere

Bewertung

Handlung: 3/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 2,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 2,5/5


Rezension zu "Sense & Sensibility"