Limit (Keiko Suenobu)

Egmont Manga & Anime (Oktober 2012)
ca. 190 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-3-7704-7873-6

Genre: Drama, Mystery


Klappentext

Konno geht in die Oberschule und ist sehr beliebt, während Morishige von der Klasse gemobbt wird. Auf dem Weg in ein Camp, verunglückt der Bus und nur fünf Mädchen, darunter Konno und Morishige, überleben. Gefangen in einer tiefen Schlucht und ohne Hoffnung auf eine schnelle Rettung steht die Welt der fünf Mädchen auf einmal Kopf. Denn Morishige hat nicht nur die einzige Waffe an sich gebracht, sondern scheint auch fest entschlossen zu sein, sich für jedes ihr zugefügte Unrecht in der Vergangenheit zu revanchieren…


Rezension

Konno hat gelernt, wie sie im Leben gut durchkommt. Sie muss einfach mit dem Strom schwimmen und keine Rücksicht auf andere nehmen. Sie gehört zu den beliebten Mädchen an ihrer Schule und auf genau dieser Seite will sie auch stehen. Natürlich ist es nicht nett, wenn man sich über andere lustig macht, aber wieso sollte sie eingreifen? Damit sie selbst gemobbt wird? Nie wieder! Und so lacht sie mit den anderen, wenn diese über die dickliche Morishige herziehen. Denn genau das ist das Lieblingsopfer von Konno und ihrer Gruppe.

Die Welt scheint perfekt. Doch als die Klasse auf dem Weg in ein Camp ist, soll sich alles ändern. Der Fahrer bricht plötzlich zusammen und der Bus stürzt in eine tiefe Schlucht. Konno wacht auf und um sie herum sind nur Leichen. Ihre beste Freundin, das beliebteste und hübscheste Mädchen der Schule, ist tot. Nachdem sie aus dem Bus gekrabbelt ist, stellt sie fest, dass mit ihr nur fünf Mädchen überlebt haben. Eine davon ist Morishige. Und genau das soll zum Problem werden. Denn Morishige hat beschlossen, dass nun, da sie nicht mehr in der Welt der Schule leben, alles anders wird. Sie hat die einzige Waffe an sich gerissen und übernimmt das Kommando. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, dass es Zeit ist, sich an Konno zu rächen. Als wäre die Situation an sich nicht schon schlimm genug!

„Limit“ behandelt nicht einfach nur das Thema Mobbing, sondern zeigt, wohin die Demütigungen in einer Extremsituation führen können. Mädchen, mit unterschiedlichsten Charakteren, die plötzlich auf sich alleine gestellt sind. Einfach aus ihrer normalen Welt gerissen. Mädchen, die vorher nicht einmal Freunde waren. Man kann sich gut in die Situationen der Mädchen versetzen, auch Morishige kann man voll und ganz verstehen. Die Reaktionen sind alle realistisch und glaubwürdig. Natürlich kann man Konno ihr egoistisches Verhalten vorwerfen, aber wer macht es sich nicht lieber einfach im Leben. Viele denken, dass Außenseiter selbst schuld sind, wenn sie sich in diese Rolle drängen lassen, aber jeder weiß, wie schwierig es ist, sich selbst zu ändern. Und so kann man über insgesamt sechs Bände verfolgen, wie die Mädchen mit sich selbst und der Situation an sich klar kommen müssen.

Die gelungenen Zeichnungen passen sehr gut zur Stimmung des Manga, da sie detailliert und sauber sind. Hintergründe sind nur wenig eingesetzt, das Hauptaugenmerk liegt auf den Charakteren und ihren Konflikten. Die Gefühle sind ohne Probleme in den Gesichtern der Protagonisten abzulesen. Da sich die Panelaufteilung an keine klare Linie hält wird die rasante Geschichtenerzählung unterstützt. Wer bereits frühere Werke von Keiko Suenobu wie „Vitamin“ kennt, wird die Art der Charakterdarstellungen wieder erkennen.


Fazit

„Limit“ ist eine packende Story, die sich rasant von einer normalen Schülergeschichte in einen Psychothriller verwandelt.


Pro & Contra

+ glaubwürdige Charaktere
+ glaubwürdige Story
+ passende Zeichnungen

Bewertung

Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5