Monochrome Kids (Ryoko Fukuyama)

Egmont Manga & Anime (April 2012)
ca. 200 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-3-7704-7812-5

Genre: Comedy, Romantik


Klappentext

Kureha Mimachi ist 15 Jahre alt, hat keine nähere Verwandten und die Bildungseinrichtung, in der sie untergebracht war, ist Pleite gegangen. Da kommt ihr ein Flugblatt der „Kedamono“-Oberschule in die Hände, einem privaten Internat, das dringend Schüler zu suchen scheint.
Angelockt von dem Versprechen, keine Studien- oder Wohngebühren zahlen zu müssen, trudelt Kureha in der Schule ein. Dort erwarten sie bereits Raubtier-Prinzen und Prinzessinnen. Moment mal, was?!


Rezension

Kureha Mimachi ist mit ihren 15 Jahren bereits auf sich allein gestellt. Damit kam sie immer klar, doch nun, wo ihre Bildungseinrichtung pleite ist, steht sie auf der Straße. Da kommt ihr eine sehr seltsame Anzeige gerade recht: „Schülerinnen und Schüler gesucht! Zulassung nach Eingangsdatum der Unterlagen! Keine Zulassungsprüfung, keine Studiengebühren, keine Wohnheim- und Verpflegungskosten! Wir warten auf euch! Private Oberschule“. Auch wenn sie an all diese tollen Versprechungen nicht glauben kann, geht sie zu dieser Schule. Doch noch vor dem Tor wird sie von einem seltsamen Jungen angesprochen, der offenbar auf Cosplay steht. Denn er trägt die Ohren und den Schwanz eines Tigers. Er scheint jedoch nicht der einzige zu sein, denn ein Mädchen und ein weiterer Junge tauchen auf und tragen ebenfalls seltsame Ohren und einen Schwanz. Kureha beschließt, diese Verrückten zu ignorieren, doch da wird ihr gesagt, dass Menschen keinen Zutritt hätten. Im nächsten Moment hat sie plötzlich Hasenohren und ein Schwänzchen. Kurzerhand wird erklärt, dass dies eine Schule für Raubtierprinzen und –prinzessinnen ist. Sie lernen ihren Appetit zu zügeln, um eine Koexistenz mit den Menschen zu ermöglichen.

Alle drei Jahre gibt es das Rabbitprogramm, bei dem ein Mensch aufgenommen wird, um bei diesen Raubtieren zu leben. Da es gefährlich ist, einen einfachen Menschen vorzusetzen, wird er oder sie als Kaninchen eingeschleust. Und somit ist Kureha nun dieses Kaninchen. So verrückt es klingt, aber sie muss sich eingestehen, dass das alles kein Cosplay ist. Die sind alle echt! Ihre Klassenkameraden diskutieren nur darüber, wie sie wohl am besten schmecken würde. Doch die drei, die sie bereits am Schultor in Empfang genommen haben, nehmen sie in ihre Clique auf. Es wurde ihnen die Aufgabe zugeteilt, das Kaninchen zu überwachen. Kureha ist das alles zu viel, sie haut ab. Im Rennen reißt sie sich diese schrecklichen Ohren vom Kopf, doch schlagartig nehmen alle den Geruch eines Menschen auf. Das hätte sie nicht tun dürfen, nun wird sie gefressen. Gerade rechtzeitig kommt Ukyo, einer ihrer Überwacher und setzt ihr die rettenden Hasenohren wieder auf. Sofort verlieren die anderen ihre Spur. Was für ein Horror, wo ist sie da nur reingeraten! Eigentlich will sie nur noch weg, doch irgendwie fängt sie an, sich mit diesen drei Schülern, die immer in ihrer Nähe sind, anzufreunden. Doch noch weiß sie nicht, weshalb diese drei sich so um sie bemühen …

Die Grundidee ist sehr lustig, eine Schule für Raubtiere, die sich an einen Menschen gewöhnen sollen. Aber die Umsetzung ist nicht gerade erfolgversprechend. Sie können die Schüler nur an Menschen gewöhnen, indem sie verbergen, dass es Menschen sind. Und die sichere Verkleidung ist gerade die eines Kaninchens! Fressen möchten die Schüler sie auch so, aber sie können sich im Gegensatz zu einem Menschen zurückhalten. Erst ist Kureha vollkommen geschockt, dann bleibt sie aber trotzdem. Immer wieder faselt sie etwas vom Cosplay, obwohl ihr bereits mehrfach bewiesen wurde, dass ihre aktuelle Situation absolut nichts damit zu tun hat. Es ist nicht ganz verständlich weshalb sie nicht bereits am ersten Tag das Weite gesucht hat. Klar, sie weiß nicht wohin, aber das kommt gar nicht so deutlich rüber. Sie denkt nicht richtig darüber nach, sondern bleibt einfach dort und sagt sich immer wieder, wie schrecklich sie es findet. Man kann zwar nachempfinden, wie sehr sich jemand nach Freunden sehnt, der ganz alleine ist. Aber es wirkt alles etwas unausgereift in „Monochromo Kids“.

Leider haben die Raubtiere zu viel Menschliches an sich. Man erkennt an ihren Ohren und dem Schwanz, dass sie keine Menschen sind, aber ihr Verhalten sowie auch Mimik zeigt nichts von ihrer tierischen Seite. Dadurch geht ein Teil der Geschichte verloren. Es wäre viel realistischer, wenn dieser Aspekt deutlicher hervorgehoben worden wäre. Kureha geht einem mit der Zeit außerdem etwas auf die Nerven. Mal dreht sie vollkommen durch, nur um im nächsten Moment absolut absurde Entscheidungen zu treffen. Ihre Handlungen sind nicht immer nachzuvollziehen. Sie wirkt ständig viel zu überdreht.

Wie auch schon bei „Charming Junkie“, ebenfalls einem Werk von Ryoko Fukuyama, sind die Zeichnungen keine herausragenden Schönheiten. Sie wirken sehr eckig und steif. Die Gesichter sehen eigentlich immer gleich aus. Auseinanderhalten kann man die Charaktere nur wegen ihrer verschiedenen Frisuren. Die Emotionen wurden dafür allerdings sehr gut zeichnerisch umgesetzt.


Fazit

Ein netter und verrückter Manga, der leicht ins Chaotische abdriftet. Das Thema Freundschaft wird schön behandelt und auch für Lacher ist gesorgt. Wer nicht zu viel erwartet, kann sich nett unterhalten lassen.


Pro & Contra

+ gefühlvolle Zeichnungen
+ Thema Freundschaft

- steife Zeichnungen
- absurde Entscheidungen
- nerviger Hauptcharakter

Bewertung

Handlung: 2,5/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 3/5