Lila Black - Willkommen in Otopia (Justina Robson)

robson j-lila black-willkommen in otopia

blanvalet Verlag, 1. Auflage September 2007
Taschenbuch, 412 Seiten
übersetzt von Cornelia Holfelder – von der Tann
1,00 € (D) (Amazon)
ISBN: 978-344-224467-6

Genre: Fantasy/ Sci-Fi


Klappentext

Unbeschreiblich weiblich und schwer bewaffnet!
Ein brisanter Auftrag für Lila Black: Die coole Spezialagentin soll das Leben eines weltberühmten Rockstars schützen – der außerdem ein überirdisch schöner und ziemlich arroganter Elf ist.


Der Autor

Justina Robson ist eine englische Science-Fiction-Autorin aus Leeds. Neben einem Besuch der Universität, wo sie Linguistik und Philosophie belegte, war sie auch als Yoga-Lehrerin tätig.


Rezension

Trotz fortschreitender Öffnung des Marktes sind weibliche Helden in vielen Genres nach wie vor rar gesät. Justina Robson schickt nun mit Lila Black eine ungewöhnliche Heldin in ein Abenteuer, das High-Fantasy und Sci-Fi Fans gleichermaßen vereinen soll.

In naher Zukunft sorgt ein schiefgelaufenes Experiment für einen Riss in unserer Realität. Von nun an gibt es neben Otopia, der Erde, noch fünf weitere Sphären, die von Dämonen, Elfen, Feen und anderen Wesen bevölkert werden. Multikultur erreicht ein neues Level, aber auch Konflikte lassen sich nicht vermeiden. Nachdem der Elf Zal, Leadsänger einer weltberühmten Rockband, magische Drohbriefe erhalten hat, wird die Geheimagentin Lila Black eingesetzt, um die Interessen Otopias zu schützen. Denn die Beziehung zu den Elfen ist angespannt, die Grenzen seit einiger Zeit dicht. Neben ihrer Mission hat Lila noch andere Sorgen, denn nicht nur ist sie seit einem tragischen Vorfall halb Maschine, sondern sie muss nun einen Elfen beschützen, der zum einen verdammt attraktiv ist und zum anderen der Rasse angehört, die für ihre Verstümmelung verantwortlich ist. Als wäre sie damit nicht genug ausgelastet, muss sie schnell erkennen, dass ihr Auftrag größer ist als gedacht, und womöglich selbst ihre neuen Fähigkeiten nicht ausreichen, um ihn erfolgreich durchzustehen.

Robsons Stil ist schlicht, aber durchaus an die neue, moderne Welt Otopias angepasst, ohne zu wissenschaftlich zu werden. Die Fantasy-Elemente wirken vor diesem Hintergrund im ersten Moment sicherlich etwas irritierend, gliedern sich allerdings schnell ein, während sich die Geschichte nach und nach entfaltet. Sowhl Otopia als Erde in einem bizarren zugleich vertrautem aber auch verwirrend neuem Gewand sowie die anderen Welten sind strukturiert gestaltet und bieten unterhaltsame Facetten. Spannung wechselt sich mit einer Prise Humor; auch Erotik kommt nicht zu kurz und rundet das Ganze ab. Es ist zu erwähnen, dass neben der Geschichte die Persönlichkeit von Lila und ihre Entwicklung einen starken Fokus im Buch haben. Diese Schwerpunktverteilung macht auch Sinn, denn mit Agent Black hat Robson durchaus eine vielschichtige und überzeugende Figur geschaffen: traumatisiert, zerrissen und voller Zweifel. Obwohl sie technisch gesehen, eine Ein-Mann-Armee darstellt, ist sie nicht perfekt, bleibt menschlich und somit interessant. Allerdings lesen sich die Cyborg-Elemente, die die findigen Wissenschaftler der Regierung in Lila eingebaut haben, ebenso faszinierend. So ist Lila nicht nur mit allerhand Waffen gespickt, nein, sie verfügt über einen Medikamentenvorrat, dessen Auswahl einem Krankenhaus Ehre macht sowie über eine KI, die in brenzligen Situationen die Kontrolle übernehmen kann. Dies allerdings nicht ohne Risiko für ihre Gesundheit.

Während Lila versucht, ihren Auftrag zu erfüllen, ohne aufzufliegen, scheint ihr Schützling einiges daran zu setzen, sie zu boykottieren. Zal ist ebenso stolz und stur wie er gutaussehend ist. Zudem ist er so ganz anders als all die Elfen, die Lila zu kennen glaubt. Welch dunkles Geheimnis verbirgt der Rocksänger? Und was macht ihn so gefährlich, dass sogar das CIA der Elfen ihn tot sehen will? Was hat es mit dem magischen Spiel auf sich, in das Lila mit ihm verwickelt ist? Als Zal entführt wird, muss sich Lila nicht nur ihren Gefühlen stellen, sondern auch dem Mann, der für ihr tragisches Schicksal verantwortlich ist. In der Welt der Elfen, in der Technik gleichermaßen verhasst wie gefürchtet ist, muss sie sich gegen eine mächtigen Magierin beweisen.


Fazit

Mit Lila Black – Willkommen in Otopia gelingt Justina Robson ein spannender Serienauftakt. Die Mischung aus Sci-Fi und Fantasy weiß vor allem durch ihre vielschichtige Protagonistin zu überzeugen, bietet aber auch eine unterhaltsame Geschichte, die sowohl Fans beider Genres als auch Genre-Neulinge begeistern dürfte. Mehr davon!


Pro und Contra

+ Lila Black
+ interessantes Weltenkonzept
+ aufgefächerte Storyline

o Lilas Entwicklung ist ein Schwerpunkt der Geschichte 

Wertung: sterne4.5

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5

Rezension zu "Lila Black – Unter Strom" (Teil 2)