Devils and Realist Band 2 (Utako Yukihiro / Madoka Takadono)

Carlsen (Mai 2013)
ca. 190 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-3-551-76123-1

Genre: Comedy, Fantasy


Klappentext

Nach dem Bankrott seines Onkels erscheint Dantalion vor dem mittellos gewordenen William und bietet ihm an, seine Ausgaben für Schulgebühren und Lebensunterhalt zu übernehmen, wenn er ihm dafür seine Stimme bei der Wahl des Regenten der Hölle verspricht! Moment?! Regent der Hölle…? Der Skeptiker William will und kann das nicht akzeptieren, sein Leben soll ganz und gar normal sein, denn seine Karriere hat er minutiös geplant und da hat übernatürlicher Schnickschnack keinen Platz!! Zu dumm, dass sein Protest die Mächte der Hölle und des Himmels so gar nicht interessieren …


Rezension

Eigentlich war für William immer klar, wie sein Leben verlaufen sollte: nach einem super Abschluss an der Eliteschule Politiker oder Anwalt werden. Doch erst verprasst sein Onkel das ganze Geld, das ihm seine Eltern hinterlassen hatten und verschwindet selbst spurlos. Und dann tauchen auch noch Dämonen im Leben des überzeugten Realisten auf. Diese behaupten, er hätte eine Stimme bei der Wahl um den Regenten der Hölle. Für William ist klar, damit will er nichts zu tun haben, immerhin existieren Dämonen ja nicht einmal! Blöd nur, wenn sich genau diese immer wieder in sein Leben einmischen und sogar an seiner Schule auftauchen.

Der Realist muss schnell feststellen: nicht nur Dämonen, die seine Stimme wollen, tauchen bei ihm auf. Es gibt auch noch andere, die ein Interesse daran haben, ihm das Leben schwer zu machen. So taucht beispielsweise die kleine Lamia auf, die sich selbst zu Dantaliones Verlobten erklärt hat und den Dämon ganz für sich beansprucht. Dass William ihn ihr total gerne direkt überlassen würde, interessiert nur leider keinen. Dann erscheint auch noch eine ehemalige Ägyptische Prinzessin und fordert William dazu auf, zu erraten, wer sie in ihrem Menschenleben war. Doch es sind nicht mehr länger nur die Dämonen, die dem Schüler sein Leben schwer machen - auch der Himmel mischt in diesem Spiel mit. Pfarrer Crosby will nicht nur gegen die Dämonen an der Schule vorgehen, seiner Meinung nach ist auch derjenige, der eine Wahl für das Dämonenreich zu treffen hat, ein Dorn im Auge.

Obwohl William die Dämonen und gerade Dantalion immer wieder von sich stößt, bleibt dieser tapfer an seiner Seite. Einerseits, weil er seine Stimme möchte, aber das ist nicht alles. Er bittet ihn auch immer wieder darum, sich an ihn zu erinnern. Für den jungen William ist das zu viel, er soll nicht nur an die Existenz dieser Wesen glauben, sondern auch noch akzeptieren, wer sein Vorfahre war. Weshalb verlangen sie nur alle so viel von ihm? Er kennt die Dämonen nicht und möchte das auch nicht ändern. Diese lassen ihm in diesem Punkt allerdings absolut keine Wahl.

Durch die Figur des Pfarrer Crosby, der im ersten Band nur einen kleinen Auftritt hatte, kommt neue Spannung in die Geschichte. Es ist interessant zu sehen, wie ein Geistlicher die ganze Angelegenheit sieht und zu welcher Lösung er kommt. Wie drückt sich Dantalion so schön aus: „Ihr Menschen seid uns Teufeln in eurer gnadenlosen Selbstsucht weit überlegen!“ Immerhin entscheidet ein Pfarrer über das Leben eines anderen Menschen, nur wegen seiner Vorfahren. Doch auch durch Williams Butler Kevin kommt eine überraschende Wende in „Devils and Realist“ und macht neugierig auf die folgenden Bände. Im zweiten Band kommt die Fantasy wesentlich deutlicher heraus und die Comedy weicht etwas, geht aber nicht verloren. Das ist kein Nachteil, die Geschichte kommt erst so richtig ins Rollen und gibt einen Einblick auf das, was William zukünftig noch erwarten wird. Langsam muss er sich wohl eingestehen, dass es Dämonen doch gibt, auch wenn er sich weiterhin weigert diesen Gedanken laut auszusprechen.

Auch hier beweisen Yukihiro und Takadono, mit wie viel Liebe zum Detail sie die Dämonen ausgearbeitet haben. Selbst die Geschichtsbücher wurden dabei nicht verschont und mussten für die Wesen aus der Hölle herhalten. Weiterhin gibt es actiongeladene Kämpfe, die sehr schön in Szene gesetzt wurden. Die Charaktere dürfen die verschiedensten Emotionen und dazu passende Gesichtsausdrücke durchleben und für den Leser ist es kein Problem, diese auf einen Blick zu erkennen.


Fazit

Weiter geht die spannende und witzige Geschichte um den Realisten William und den Dämonen, die ihm das Leben zur Hölle machen. Wie schon im ersten Band von „Devils and Realist“ ist die Story unterhaltsam und wartet mit sehr schönen Bildern auf.


Pro & Contra

+ neue, spannende Idee
+ guter Storyaufbau
+ überzeugende und abwechslungsreiche Charaktere
+ Charakterentwicklung
+ schöne Zeichnungen mit Liebe zum Detail

Bewertung

Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5