Spione küsst man nicht (Ally Carter)

Verlag: planet girl (März 2013)
Broschiert, 300 Seiten, 12,95 €
ISBN: 978-3522503310

Genre: Jugendbuch


Klappentext

Die Gallagher Akademie für hochbegabte junge Mädchen ist alles andere als eine gewöhnliche Mädchenschule, denn hier werden die Top-Agentinnen von morgen ausgebildet! Doch was passiert, wenn sich ein Gallagher Girl in einen ganz normalen Jungen verliebt? Cameron "Cammie" Morgan beherrscht zwar 14 Sprachen, kann sich wie ein Chamäleon tarnen und CIA-Codes knacken, aber die Gallagher Akademie hat sie nicht auf das erste Herzklopfen vorbereitet. Als sie Josh trifft, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt ...


Rezension

Als Cameron in ihrem neuen Fach "Geheimoperationen" endlich ihr Agentinnenwissen einsetzen und einen Fall lösen darf, wird ihr Leben auf einmal völlig auf den Kopf gestellt. Denn während dieser Operation werden ihre beiden besten Freundinnen und ebenfalls Agentinnen der Gallagher Akademie Liz und Bex gekidnappt. Doch das ist noch nicht alles: Cammie begegnet nämlich Josh, einem hübschen und ganz normalem Jungen von nebenan, der nicht mal Ansatzweise ahnt, dass sie zu einer Top Spionin ausgebildet wird. Doch wie soll Cameron, welche keine Ahnung hat, wie sie mit Jungs umzugehen hat, dieses Geheimnis vor ihm fernhalten? Denn eins ist sicher: Trotz ihrer geheimen Treffen und dem prickelnden Gefühl in ihrem Bauch darf Josh niemals erfahren, wer sie wirklich ist...

Mit dem ersten Roman der Gallagher Girls-Serie, "Spione küsst man nicht" schafft Ally Carter einen locker leichten Roman über hübsche Agentinnen, kluge Mädchen und die typischen Teenieprobleme in Sachen Liebe. Schon zu Beginn des Romans wird der Leser in eine sympathische Atmosphäre gezogen und mit humorvollen Aussagen und dem Ernst der Welt - der Rettung der Menschheit auf Gallaghergirls-Art - konfrontiert. Hier lernt man auch direkt die Protagonistin des Romans, Cammie das Chamäleon, kennen. Neben ihren zwei besten Freundinnen Liz und Bex bestand Cammies Leben bislang nur aus dem sonntäglichen Mittagessen mit ihrer Mutter, welche die Schulleiterin der Gallagher Akademie ist, und ihrem Schulalltag.

14 Sprachen zu beherrschen ist eine Kunst, doch in diesem Schuljahr darf Cammie nun das Fach "Geheimoperationen" besuchen. Ebenso wie ihre Klassenkameraden tuscheln alle über ihren neuen Lehrer, den gut aussehenden und erfahrenen Agenten Joe Solomon. Doch welche Geheimnisse sich in seinem Inneren befinden, erfährt niemand. Als Nebencharakter treibt er die Geschichte voran und zeigt sich als geheimnisvoller und wissender Charakter. Somit bildet er einen Gegenpart zu den anderen Figuren der Geschichte, allen voran Liz, Bex und Josh, welche maßgeblich die Ereignisse bestimmen und durch Humor, leicht zu entfachende Affektiertheit, Überzeugungskraft, Optimismus und vielen weiteren, individuellen Eigenschaften glänzen. Als Hauptfigur jedoch besitzt Cammie auch andere Eigenschaften - Vorsicht, Skepsis und ein großes Herzklopfen begleitet diesen Charakter beim Lesen und machen ihn somit für die Leser dieser Zielgruppe (junge Jugendliche) deutlich greifbar.

Während die Handlung zu Beginn als Einstieg sehr interessant wirkt und man fließend in die Geschichte rein kommt, zieht sich leider schon nach einiger Zeit die Story wie Kaugummi. Denn entgegen dem spannenden Klappentext passiert zunächst einfach nicht viel. Die Stroyline hält sich daher weniger bei rasanten Spionageeinsätzen und Eskapaden auf, sondern zeigt ihren Hauptfokus auf dem Kennenlernen von Cammie und Josh und der Entwicklung ihres Verhältnisses. Dabei bleibt die Geschichte leider im Großteil auf der Stelle stehen, auch wenn die Pläne der Mädchen und die damit verbundenen Hürden dem Leser des öfteren ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Dennoch muss man sagen, dass auch mit dem Höhepunkt der Handlung nur wenig Spannung erzeugt wird, welche sich auch nicht lange bewähren kann.

Ein großer Pluspunkt jedoch ist der Schluss des Romans, denn mit fortschreitender Seitenzahl und dem vermeintlichen Gauben zu wissen, wie die Story ihr Ende findet, wird man mehr als überrascht: Einige überraschende Wendungen lassen die Geschichte zum Schluss hin wieder an Spannung aufnehmen und  garantieren die Neugier und das Interesse des Lesers. Alles in allem muss natürlich auch die Zielgruppe beachtet werden, für die dieser Roman sicher eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Komponente bietet, jedoch wurde auch viel Potenzial verschenkt. Damit bleibt die Hoffnung, dass es im nächsten Band der Serie etwas spannender zugeht und auch die Charaktere sich weiterentwickeln werden.


Fazit

Spione küsst man nicht von Ally Carter ist ein angenehmer Jugendroman, welcher durch die Thematik der Spionage und der Hürden Überbrückung in Sachen Liebe mit humorvollen Paraden und sympathischen Charakteren aufwarten kann. Sicherlich ein lockerer und leichter Lesespaß und bestens für Jugendliche geeignet. Auch wenn nicht sämtliches Potenzial genutzt wurde, freut man sich dennoch auf den zweiten Band der Serie!


Pro & Contra

+ Überraschendes Ende
+ Humor
+ Sympathische Charaktere

- Verschenktes Potenzial
- Mittelpart zieht sich in die Länge

Bewertung: 

Handlung: 2,5/5
Charaktere:3,5/5
Lesspaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5