Geschichten aus dem Hellboy-Universum II (Mike Mignola u.a.)

hellboyuniversum 2

Verlag: Cross Cult (Mai 2013)
Gebundene Ausgabe: 600 Seiten; 50 €
ISBN-13: 978-3864251771

Genre: Grusel/ Horror/ Fantasy


Klappentext

Auch dieser zweite Band mit meisterhaften Erzählungen von Comic-Legende Mike Mignola enthält wieder über 600 Seiten Lesefutter für Fans intelligenter Pulp-Unterhaltung.


Rezension

Cross Cult hat ein Problem. Mit B.U.A.P. Hat der Verlag eine der besten Comicserien der letzten Jahre in seinem Programm, aber leider findet sie kaum Käufer. Was also tun, wenn das gesamte Material aus Mike Mignolas Universum den deutschen Lesern zugänglich gemacht werden soll? Schon 2011 ging Cross Cult deshalb einen ungewöhnlichen Weg, statt Einzelbänden wurde ein Sammelband mit vier Nebenreihen herausgebracht, die sonst vielleicht nie ihren Weg auf den Markt gefunden hätten. Herauskam zum Verlagsjubiläum der Band Geschichten aus dem Hellboy-Universum, der recht schnell aufgrund seiner Limitierung ausverkauft war. In diesem Jahr ist dann der zweite Band erschienen, wieder randvoll mit Geschichten aus Mike Mignolas Universum und dieses Mal sogar mit einer Geschichte über den großen Roten selbst. Und ein Dritter wurde ebenfalls schon angekündigt, der dann die Geschichte der B.U.A.P. weiterführen und womit Cross Cult die Veröffentlichung von Einzelbänden über die Behörde einstellen wird. Sicher ist dies zu begrüßen, aber leider wird ab diesem Zeitpunkt nicht jeder Neueinsteiger alles lesen können. Bei den ersten beiden Hellboy-Universum Bänden war dies nicht tragisch, da die Geschichten zwar sehr gut, aber für den Gesamtzusammenhang nicht unbedingt notwendig sind.
Doch wie macht sich Band 2 genau?
Folgende Geschichten und Miniserien sind enthalten:

Lobster Johnson: Die brennende Hand

Plötzlich tauchen seltsame Indianer in Lobster Johnsons Stadt auf und töten scheinbar wahllos. Die Stadt ist in Angst und Schrecken. Der Lobster versucht das Rätsel zu lösen, aber dabei läuft ihm eine neugierige Reporterin über den Weg und die gerät sofort in die Schusslinie der Mafia. Aber das ist nur das kleinste Problem für den Lobster, denn ein alter B.U.A.P. - Bekannter tritt ebenfalls auf den Plan – Die schwarze Flamme.
Lobster Johnson ist ein Liebling der Hellboy-Fans und in Die brennende Hand darf er erneut sein Können beweisen. Unterhaltsam und spannend ist diese Geschichte und wenn dazu noch einer der Gangster wie Peter Lorre aussieht, atmet der Lobster wirklich die Atmosphäre der 30er Jahre.

Hellboy: Haus der lebenden Toten

Vorweg: Diese Geschichte hat ein kleines Problem. Sie bezieht sich zu einem kleinen Teil auf Hellboy in Mexico in der die Ereignisse gezeigt werden, die zu Hellboys Zustand zu Anfang von Haus der lebenden Toten führten. Glücklicherweise gibt es aber einen kurzen Rückblick. Hellboy ist ein Luchador und trinkt viel zu viel. Aber um ein Mädchen zu retten, muss er nüchtern werden und er betritt ein Haus, das vielfältigen Horror bietet.
Unterhaltsame Geschichte, in der Hellboy das tut, was er am Besten kann: Monster verprügeln. Dazu bekommt er einen neuen Freund.

B.U.A.P.: Menschsein

Drei kurze Geschichten sind hier enthalten und in jeder von ihnen geht es darum, was das Menschsein ausmacht. Jeder der Protagonisten muss sich auf die ein oder andere Art damit beschäftigen. Am umfangreichsten und inhaltlich und zeichnerisch am interessantesten ist hierbei Der Toten Gedenken, indem Liz Shermans erster Einsatz im Teenageralter gezeigt wird und vor allem wie es zu der verheerenden Katastrophe in ihrer Vergangenheit kam. Karl Moline und Andy Owens setzen dies für Hellboy ungewöhnlich um und geben dem Ganzen die passende Atmosphäre.

B.U.A.P.: Krieg den Fröschen

Die Froschplage ist gerade ausgebrochen und die B.U.A.P. und das Militär gehen gemeinsam dagegen vor. In jedem der fünf Kapitel geht einer dem Leser wohlbekannter Charakter auf Jagd und so sind auch längst schon Tote noch einmal in Aktion zu sehen. Rogers Auftrag in Cavendish Hall sticht dabei heraus. Ebenso Liz Shermans Handlungsbogen, an dessen Ende ein alter Bekannter einen Auftritt hat. Durchweg gut und lesenswert.

Abe Sapien: Mit dem Teufel ist nicht zu spaßen

Mehrere Solo-Abenteuer Abes liegen hier gesammelt vor. Jede für sich spannend. Mal im Kleinen, mal im Großen. Aber jede einzelne fügt dem Abes Charakter ein weiteres Puzzlestück hinzu und die Titelgeschichte führt ihn an den Rand seiner Belastbarkeit. Für Abe Sapien-Fans sowieso, aber auch für alle anderen eine Plichtlektüre. Besonders der Auftritt eines bestimmten, kleinen Mädchens wird so manchen freuen.

Zeichnerisch finden sich naturgemäß viele unterschiedliche Stile, die sich durchaus stark unterscheiden, so dass für jeden etwas dabei ist. Manchmal hätte man sich eine andere Zeichnerwahl gewünscht, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Vor allem die Liz Sherman-Geschichte aus Menschsein ragt aufgrund ihres ungewöhnlichen Stils für eine Hellboy-Universum Geschichte heraus.

Natürlich gibt es auch wieder jede Menge Bonusmaterial. Sketchbooks der Künstler, Cover der Einzelausgaben und jede Menge Zeichnungen der Künstler, die nicht immer etwas mit den Geschichten zu tun haben. Alles in allem wird der zweite Hellboy-Universum Band so zu einem mehr als großem Lesevergnügen.


Fazit

Hellboy-Universum Band 2
versammelt eine Vielzahl von Geschichten, die sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch eine große Stilvielfalt bieten. Für alle Fans und für die, die es noch werden wollen, eine absolute Kaufempfehlung.


Pro & Contra

+ mehrere Top-Geschichten
+ Hellboy trifft auf die alten Universal-Monster
+ Liz und Roger bekommen mehr Tiefgang

0 Hellboy in Mexico ist leider nicht enthalten

- Richard Corben ist ein guter Zeichner, hat aber Hellboy nicht im Griff

Bewertung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Mike Mignola:

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Rezension zu Hellboy Bd.5 - Die rechte Hand des Schicksals
Rezension zu Hellboy Bd.6 - Sieger Wurm
Rezension zu Hellboy Bd.7 - Seltsame Orte
Rezension zu Hellboy Bd.8 – Die Troll-Hexe
Rezension zu Hellboy Bd.9 – Ruf der Finsternis
Rezension zu Hellboy Bd.10 – Wilde Jagd
Rezension zu Hellboy Bd.11 – Der Krumme
Rezension zu Hellboy Bd.12 – Der Sturm
Rezension zu Hellboy Bd.13 – Abstieg zur Hölle
Rezension zu Hellboy Bd.14 – Hellboy und die B.U.A.P. 1952
Rezension zu Hellboy Bd.15 – Die Todeskarte
Rezension zu Hellboy Bd.16 – Hellboy und die B.U.A.P. 1953
Rezension zu Hellboy Bd.17 – Hellboy und die B.U.A.P. 1954
Rezension zu Hellboy Bd.18 – Hellboy und die B.U.A.P. 1955
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