God Of War II (Robert E. Vardeman)

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Verlag: Panini Books (15.Juli 2013)
Broschiert, 363 Seiten, 12,95 Euro
ISBN-13: 978-3833227042

Genre: Fantasy, Mythologie, Game


Klappentext

Und der Olymp wird erzittern...
Einst war der mächtige Krieger Kratos ein Sklave der Götter – verdammt dazu, sich ihrem Willen zu unterwerfen. Nachdem er aber Ares, den Gott des Krieges, niederwarf, gewährte ihm Zeus die Freiheit und den Thron des besiegten Gottes im Olymp. Doch dies erzürnte die übrigen Götter des Pantheons und so verschworen sie sich gegen Kratos. In Ungnade gefallen und verbannt, verbündet sich der mächtige Krieger nun mit den Titanen – den uralten Erzfeinden der Götter. Seinem unbändigen Hass kann weder Mensch noch Gott widerstehen. Ein Rachefeldzug wahrhaft überirdischen Ausmaßes beginnt...


Über den Autor

Robert E. Vardeman ist Science Fiction – Fan und – Autor. Seine Karriere begann er mit kleineren Artikeln für SF – Magazine und er wurde 1972 als bester Fan – Autor mit dem Hugo Award ausgezeichnet. Seitdem widmet er sich ganz dem Schreiben. Aus seiner Feder stammen mittlerweile über 50 Science Fiction – Romane, die er z.T. unter Pseudonym veröffentlichte. Vardeman lebt in Albuquerque, im US – Bundesstaat New Mexiko.


Rezension

„Kratos taumelte durch die Luft und schlug mit den Armen um sich, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Er war immerhin kopfüber vom Olymp gestürzt – zur anderen Seite des Hafens von Rhodos hinüberzustürzen, sollte ihm da doch wohl ein Leichtes sein, auch wenn er seiner Größe und Kraft beraubt war.“

Wer geglaubt hat, dass Eifersucht und Habgier nur unter den Menschen herrscht, der kennt wahrlich den Olymp noch nicht. Niemand ist mehr auf das eigene Wohl und Vorteilhafte fixiert als ein Gott. Machtkämpfe und Verleumdung sind an der Tagesordnung und werden scheinbar nie langweilig. Doch einer von ihnen zieht einen Schlussstrich und schafft es, alle gegen sich aufzubringen: Kratos. Kratos, der eigentlich hätte tot sein sollen und von Zeus wiederbelebt wurde, ist der Grund warum Ares nicht mehr Gott des Krieges ist. Kratos kann Freund und Feind an einer Hand abzählen, wobei er sich nicht sicher sein kann, auf wessen Seite Zeus letztendlich stehen mag. Um dem Olymp entgegenzutreten, verbündet sich der jetzige Gott des Krieges mit den Geschöpfen, die Zeus einst erfolgreich unter Kontrolle brachte: Die Titanen. Mit den Titanen an seiner Seite scheint Kratos unbesiegbar zu sein. Die Frage ist, ob er es schaffen kann, sein Ziel zu erreichen.

„Die Schicksalsschwester fand mit jedem Augenblick mehr Gefallen am Können der forschen Göttin. Sie würde sich für ihre Absicht, den Olymp in seinen Grundfesten zu erschüttern, als sehr nützlich erweisen. Im positiven Sinne jedoch.“

Vardeman entführt den Leser in eine faszinierende Welt, in der schnell deutlich wird, dass Götter im Prinzip nichts anderes sind, als Menschen, mit dem Unterschied, dass sie um einiges mächtiger sind. Trotzdem wissen sie manchmal nicht, wie sie mit dieser Macht umgehen sollen. Kratos ist in dieser Familie der Rebell, das schwarze Schaf, das sich mächtige Freunde angelacht hat, um dem Vater aller Götter einen Stein in den Weg zu legen. Wieso er das tut, wird deutlich durch die Tatsache, wie er selbst behandelt wurde: Mit einem lauten Knall befördert Zeus ihn gen Erde, wo er sich sofort in einem Kampf gegen den Koloss von Rhodos stellen muss. Dieser Kampf hat es in sich und wird dem Leser auf eindrucksvolle Weise geschildert. Wesentlich gelenkt wird das Geschehen jedoch nicht von Zeus, Athene oder Kratos. Es sind die Schicksalsgöttinnen,- Klotho, Atropos und Lachesis-, Moiren genannt, die wortwörtlich die Fäden ziehen und mit zittrig gespannter Hand die Schere umgreifen. Jeder Gott dürfte ihnen respektvoll entgegentreten, denn ein Schnitt und der Lebensfaden ist dahin.

„Als er auf einen Knochen trat und ihn zerbrach, erstarrte er. Der Knochen klang falsch. Die Skelette unter dem Blick der Gorgone fingen an zu zittern und über den Boden zu rutschen.“

Die Handlung ist sehr komplex und doch schafft es der Autor, sie dem Leser dementsprechend übersichtlich zu machen, was bei all den Göttern, ihren Beziehungen zueinander und ihren Machenschaften nicht immer sehr einfach ist. Besonders spannend ist es, Kratos und den anderen Obrigkeiten dabei zuzuschauen, wie sehr sie nicht menschlich sein wollen, sich aber trotzdem wie welche verhalten. Sicherlich ist es von Vorteil einen Roman zu schreiben, dessen Welt auf den Ideen und Vorlagen eines Konsolenspiels beruhen, aber was Vardeman hier auszeichnet ist sein geschicktes Verhalten bei der Ausdifferenzierung der einzelnen Charaktere. Besonders Kratos ist eine interessante Figur, die in ihrer Handlung das ein oder andere Mal durchaus zu überraschen weiß. Fast schon amüsant wirkt es die Götter zu verfolgen, wenn sie sich mit Gewissensbissen plagen und teilweise fast schon philosophische Fragen stellen. Wäre der Olymp nicht der Olymp, sondern eine Stadt irgendwo auf der irdischen Seite der Welt, so wären viele Attribute und Vorkommnisse mit den unsrigen vergleichbar: Krieg, Eifersucht, Liebe, Hass und das stärkste Motiv in diesem Fall: Rache. Vardeman zeigt, dass eben auch Götter manchmal unbelehrbar sind und noch das ein oder andere dazu lernen könnten.

Das Ende des Romans lässt noch auf weitere Schlachten und Abenteuer mit Kratos und seiner Götter – Familie hoffen, die höchstwahrscheinlich noch turbulenter und verwüstender werden, als die zuvor.


Fazit

God of War II ist ein wirklich gelungenes Fantasy Epos, das Spiel und Mythologie verbindet. Besonders für diejenigen, die das Abenteuer von Kratos auf der Konsole miterlebt haben. Jeder, der den Göttern des Olymp einen Besuch abstatten möchte, sollte zu Vardemans Roman greifen.


Pro/ Contra

+ Reise in die verworrene Welt der Götter
+ spektakuläre Kampfszenen
+ sehr gut herausgearbeitete Handlungsstränge
+ perfekte Ergänzung zum Spielhit

- leider kein Bonusteil
- Glossar der Götter wünschenswert

Bewertung:

Handlung:4/5
Charaktere:4/5
Lesespaß:4,5/5
Preis/ Leistung: 4,5/5