The Walking Dead Bd.5 - Die beste Verteidigung (Robert Kirkman, Charlie Adlard, Cliff Rathburn)

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Verlag: Cross Cult (Oktober 2007)
Hardcover, sw, 156 Seiten, 16,00 Euro
ISBN-13: 978-3936480351

Genre: Horror/ Drama


Klappentext

Wie viele Stunden hat ein Tag, wenn man nicht die Hälfte davon vor dem Fernseher verbringt? Wie lange ist es her, dass wir uns WIRKLICH anstrengen mussten, um etwas zu bekommen, das wir wollten? Wie lange ist es her, dass wir etwas WOLLTEN, das wir wirklich BRAUCHTEN? Die Welt, die wir kannten, ist Vergangenheit. Die Welt des Kommerzes und der Dekadenz ist einer Welt der Verantwortung und des Überlebens gewichen. Eine Epidemie apokalyptischen Ausmaßes lässt rund um den Globus die Toten auferstehen, um sich an den Lebenden schadlos zu halten. Nach ein paar Wochen ist die Gesellschaft am Ende. Es gibt keine Regierung mehr. Keinen Supermarkt. Kein Internet. Kein Kabelfernsehen. In einer Welt, die von den Toten regiert wird, sind wir gezwungen, endlich unser Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Kaum haben sich die Überlebenden der Zombie – Plage mit dem Leben in der ehemaligen Strafanstalt abgefunden, wird die Gruppe aufs Neue aus ihrer Deckung gelockt – heraus aus dem Gefängnis, welches unter der Belagerung der Untoten zu einer Zuflucht geworden ist. Polizist Rick Grimes und seine Freunde geraten unversehens in die Fänge eines grausamen Gegners – der eine weit größere Bedrohung darstellt, als es die Zombies jemals waren...


Rezension

Dass das Leben im Gefängnis nicht einfach ist, dürfte nun bekannt sein. Doch jetzt kommt es knüppeldick: Es sind nicht die Zombies, die die größte Gefahr für Rick und seine Gruppe darstellen.  Diese sind nur das kleinere Übel am Rand. Neben den alltäglichen Zwistigkeiten, machen Rick und ein paar seiner Leute auf der Suche nach Benzin eine Entdeckung. Ein Hubschrauber. Kaum ist er über ihren Köpfen hinweg geflogen, stürzt er auch schon ab. Sie machen sich, ganz zum Unmut der anderen Insassen, auf dem Weg, um mögliche Überlebende ausfindig zu machen. Am Hubschrauber angekommen, bemerken sie, dass dieser leer ist und mehrere Fußspuren von ihm wegführen. Sie beschließen den Spuren zu folgen. Bei Anbruch der Nacht entscheiden sie sich gegen eine Rückkehr zum Gefängnis und stehen wenig später auf einmal vor den Toren einer kleinen Stadt: Woodbury. Zunächst werden sie freundlich aufgenommen. Ihnen wird vom Gouverneur die Stadt gezeigt und einige dort lebende Menschen vorgestellt. Doch plötzlich geht es Schlag auf Schlag. Der Gouverneur, Philipp, lässt Rick und die anderen fest nehmen und verschleppt sie. Bei dem Versuch zu entkommen, verliert Rick seine Hand, Michonne wird gefoltert und Glenn darf fliehen, aber auch  nur um als Lockvogel zu dienen. Wie es nun mit denjenigen weitergehen wird, die nicht wissen, wo Rick und die anderen geblieben sind, bleibt offen. Fest steht aber jetzt schon, dass sich das Klima im Hochsicherheitstrakt nicht unbedingt bessert. Im Gegenteil. Besonders Carol avanciert zum Sorgenkind, da sie durch die letzten traumatischen Erlebnisse auf wahrlich obskure Ideen kommt.

Der fünfte Band der erfolgreichen Walking Dead-Serie ist eine brisanter Übergang zu den Ereignissen, die noch kommen werden. Der Gouverneur erweist sich als ein mächtiger Gegenspieler, der keine Gnade kennt und seine Leute stark im Griff hat. Besonders zu spüren bekommt dies sein Arzt, der gezwungen wird seinen Befehlen Folge zu leisten. Richtet man sich gegen das Oberhaupt, wird man verfüttert. Zombies werden missbraucht, um unterhaltsame Kämpfe zu veranstalten. Wie hält man Menschen bei Laune und vor allem wie schafft man es, dass sie nicht gegen einen aufbegehren? Brot und Spiele. Im Übrigen tun sich nun immer mehr Unterschiede zur TV – Serie auf, denn zum einen kommen Rick und die anderen viel später und wegen einem gänzlich anderen Umstand nach Woodbury und zum anderen unterscheiden sich der Gouverneur als Comic – und Serien -Figur. Dies soll nicht bedeuten, dass die gezeichnete Version verfehlt wurde. Sie passt perfekt in das Gesamtgeschehen. Es wäre nur dann unpassend, wäre die Situation dieselbe, wie in der TV – Serie. Ansonsten sind auch wieder viele Parallelen aufzufinden, doch dadurch, dass die Handlungs – und Zeitabläufe sich von denen in der Serie unterscheiden, ist es unsinnig diese aufzuzählen. Im Comic ist der Gouverneur der Unsympath schlechthin. Man lernt ihn als Leser zu hassen, denn er ist durch und durch skrupellos. Man bekommt ein oder zwei Dinge aus seiner Vergangenheit mit, trotzdem sind seine Denkweisen teilweise schwer nachvollziehbar; insbesondere für einen Menschen mit gesundem Verstand. Er hat die Stadt so dermaßen gut manipuliert, dass sie ihn sogar zum König ernennen würde. Der TV - Charakter hat zwar ähnliche Züge, doch ist man gewillt, mit ihm mitzufühlen und ihn zu mögen, obwohl er Rick und den anderen auch dort übel mitspielt. Ansonsten kann man nur erahnen, was demnächst passieren könnte. Der Herr von Woodbury wird das Gefängnis suchen, von dem er mithilfe eines Tricks erfahren hat und es erobern, denn Woodbury hat nicht auf ewig Vorräte und Platz. Der Gouverneur und seine Söldner dürsten nach Macht und die wollen sie sich bei Ricks Gruppe verschaffen.

Dieser Band verspricht Furioses. Vieles wird auf den Leser zukommen und man weiß jetzt schon: Die Zombies bleiben Nebensache, denn die Autoren zeigen sehr gut, dass Menschen in Katastrophensituationen dazu neigen, nicht unbedingt zusammenarbeiten zu wollen. Jeder ist auf seinen eigenen Vorteil aus und würde dafür über Leichen gehen. Der neue Charakter des Gouverneurs ist dafür die perfekte Metapher. Sowohl Kirkman, als auch Adlard und Rathburn liefern wieder atemberaubende Arbeit ab. Zeichnungen und Szenarios sind stimmungsvoller als zuvor und harmonieren perfekt miteinander. Die Bilder werden einfach nicht langweilig und ziehen jeden Leser immer weiter in den Bann. Besonders imposant sind die ganzseitigen bzw. non – verbalen Zeichnungen, die die im Gefängnis und in Woodbury vorherrschende Atmosphäre genau zu transportieren wissen.

Man kann sich getrost auf die weiteren Bände freuen, denn The Walking Dead ist eine Klasse für sich. Loben muss man auch hier wieder einmal Cross Cult, die wieder eine perfekt ausgestattete Hardcover – Ausgabe kreiert haben, die als Bonusteil den Zombie – Guide fortsetzt und ein langes Interview mit Charlie Adlard und den Anfang der anderen, bei Cross Cult erschienen Comic Serie Als die Zombies die Welt auffraßen, impliziert.


Fazit

Kaufen, kaufen, kaufen!!! Denn niemand sollte sich entgehen lassen, wie ein Mensch zur größten Bedrohung in einer Zombie-Epidemie werden kann.


Pro/ Contra

+ der Gouverneur
+ Zeichnungen
+ Woodbury
+ verspricht Viel für die nächsten Bände

Bewertung:


Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/ Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Robert Kirkman:

Rezension zu The Walking Dead Bd.1 - Gute Alte Zeit
Rezension zu The Walking Dead Bd.2 - Ein langer Weg
Rezension zu The Walking Dead Bd.3 – Die Zuflucht
Rezension zu The Walking Dead Bd.4 - Was das Herz begehrt
Rezension zu The Walking Dead Bd.6 - Dieses sorgenvolle Leben