Die Geisterverschwörung: Mara deckt auf (Susanne Mittag)

mittags-die geisterverschwoerung

Ueberreuter Verlag, 1. Auflage, August 2013
Gebundene Ausgabe, 224 Seiten,
€ 12,95 [D] | € 13,40 [A] |
ISBN-13:978-3-800-05734-4

Genre: Jugendbuch


Klappentext

Maras größter Wunsch war es schon immer, einen echten Geist zu sehen. Aber seit dieser Wunsch täglich in Erfüllung geht, will sie nur noch das Gegenteil: Ruhe vor den nervigen Geistern! Wie froh ist Mara da, als sie eine Geisterjägerin kennenlernt. Wer wüsste wohl besser als sie, wie man die aufdringlichen Mitbewohner wieder loswird? Doch im Haus der Geisterjägerin gehen merkwürdige Dinge vor sich: Spinnen und Käfer geben rätselhafte Hinweise und ein seltsamer Schatten verfolgt Mara. Ehe sie sich’s versieht, ist sie einem dunklen Geheimnis auf der Spur …


Die Autorin

Susanne Mittag wurde 1967 geboren. Da sie mehrmals umzog, brauchte sie etwas, das sie immer bei sich tragen konnte, und so kam Susanne Mittag zu ihren Träumen und Geschichten. Sie lebt als freie Schriftstellerin mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Esslingen.


Rezension

Seit zwei Jahren kann Mara die Geister Verstorbener sehen, und diese fühlen sich von der ungewohnten Aufmerksamkeit so angezogen, dass es dem jungen Mädchen schwer fällt, die Besucher wieder los zu werden. In den unmöglichsten Situationen tauchen sie in Maras Leben auf. Zwei Geister sind sogar bei ihr und ihren Eltern eingezogen: Emilia, eine junge Dame aus dem 18. Jahrhundert, deren Kleider je nach Stimmung die Farbe wechseln und Adrian - ein Geist, der seit hundert Jahren durch ihre Schule geisterte und ihr nun bei allen Gelegenheiten mit Tipps und auch der ein oder anderen Lösung zur Matheaufgabe zur Seite steht. So praktisch, das auch sein mag, Mara wüsste gern, wie sie ihre Fähigkeit kontrolliert, und so kommt es gerade Recht, dass der neue Musiklehrer eine Geisterjägerin bestellt hat, um den Musikraum von einem Piano spielenden Geist zu befreien.

Sybilla de Santis ist faszinierend hübsch und auch überaus erfolgreich. Kurzerhand stellt sich Mara ihr vor und erhält eine Anstellung als Assistentin, da die Geisterjägerin jemanden mit ihren Fähigkeiten gut gebrauchen kann. Sybillas Mentor, der berühmte Geisterjäger Prometheus Schröder, ist verstorben. Oder wurde er gar ermordet? Fest steht, kurz vor seinem Tod hat Prometheus Schröder ein ominöses Dokument erworben, dessen Geheimnis Sybilla entschlüsseln möchte. Nur kann sie das Dokument nirgends finden. Mara, am Anfang noch begeistert von dem Auftrag, merkt schnell, dass sie sich in etwas Großes hineingeraten ist. In Prometheus Haus geschehen merkwürdige Dinge: Gegenstände verschieben sich, Insekten verhalten sich seltsam, und was hat es mit diesem Schatten auf sich, dessen Kälte sich ein ums andere Mal um Maras Schultern legt? Mit Hilfe ihrer beiden Hausgeister und dem Skeptiker Lucas versucht sie, den Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

In kurzen, recht unterhaltsamen Kapiteln erzählt Susanne Mittag die Geschichte von Mara, die sich wohl am besten als Mischung von Geistergeschichte, a la Casper, und Freundschaftsgeschichte mit leichten Krimielementen zusammenfassen lässt. Vor jedem Kapitel stellt die Autorin Auszüge aus dem berühmten Buch von Prometheus Schröder „Die Wahrheit über Geister“, was gleich in die Welt einführt. Eine Welt, die wie unsere ist, nur, dass es neben den Lebenden noch die Toten gibt, und eben jene, die sie in die Nachwelt schicken wollen: die Geisterjäger. Wobei diese ihr Handwerk nicht als Austreibung verstehen, sondern vielmehr als eine Hilfsleistung, denn die Geister werden sanft in Jenseits befördert, wo die Verwandten und Freunde bereits warten. Dieser Hintergrund zusammen mit dem Stil, der recht flott und leicht, mit ironisch-witzigen Dialogen, daherkommt, lässt eine humorvolle Abenteuergeschichte mit Geistern enstehen. Eine Geschichte der etwas andere Art und durchaus auch für zarte Seelen zu empfehlen.

Neben der gutgläubigen Mara überzeugt vor allem der Computerfreak Lucas, der sich von den Stimmen um ihn herum nicht beunruhigen lässt, sondern, statt an Geister zu glauben, lieber nach den Abhörgeräten forscht, Computer hackt oder an den technischen Geräten bastelt, die sein Zimmer bevölkern. Trotz diverser Unterschiede zwischen den beiden schafft Mittag eine Chemie, aus der im Hintergrund eine Jugendromanze erblüht. Zusammen, aer jeder auf seine Weise, versuchen sie den Geschehnissen um Prometheus Schröders Haus auf die Spuren zu kommen. Mara bemüht dafür ihre Geister, Lucas das Internet, um die Puzzleteile ineinanderzufügen. Neben den beiden kommen nur Maras Hausgeister und Sybilla wirklich zum Zuge. Wirklich einprägsam ist aber keiner der Charaktere. Dazu fehlt das Besondere. So wird man zwar warm, wirklich mitfiebern und sich an ihnen begeistern fällt allerdings schwer.

Der Aufbau der Geschichte, Stil und einige Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Tatsache, das Mara nach kurzer Rücksprache mit den Eltern bei einer vollkommen Fremden arbeiten und sogar übernachten darf, bezeugen den Jugendbuch-Charakter der Geschichte. In diesem Rahmen bietet es allerdings leichte Unterhaltung, mit komischen und spannenden Elemente sowie einem unerwarteten wie auch interessanten Twist gegen Ende.


Fazit

Mit Die Geisterverschwörung: Mara deckt auf liefert Susanne Mittag eine stimmungsvolle Abenteuer-Geschichte, an der sich sowohl Jungen als auch Mädchen im frühen bis mittleren Teenageralter erfreuen dürfen. Interessante Charaktere sowie die Geschichte um das Geheimnis um den Geisterjäger Prometheus Schröder bietet gute Unterhaltung, die mit einem überraschenden Ende begeistern dürfte.


Pro/Contra

+ Handlung mit einigen Wendungen
+ unterhaltsame Charaktere

o kurzweiliges Jugendbuch

Bewertung: sterne4

Charaktere: 3,5/5
Handlung: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5