Alles nur deine Schuld! - Narben (Sakurairo / Ami Chatani)

Tokyopop (November 2013)
ca. 160 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-3-8420-0909-7

Genre: Drama, Romantik


Klappentext

Die Schatten der Vergangenheit liegen endgültig hinter ihnen, denn Yurina hat Takaya sein Mobbing verziehen. Die beiden sind glücklich miteinander, als eines Tages Hiromu auftaucht. Der ehemalige Klassenkamerad kennt die Vorgeschichte der beiden und stellt ihre Beziehung von Grund auf infrage!
Happy End mit Hindernissen – das Sequel zu Alles nur deine Schuld!


Rezension

In der Grundschule wurde Yurina von Takaya gemobbt. Während ihres Studiums trafen sie sich wieder, doch während sich Takaya auf den ersten Blick in Yurina verliebte, keimten in ihr nur all die schrecklichen Gefühle von früher wieder auf. Nachdem sie Rachepläne schmiedete und Takaya bei deren Durchführung näher kennen lernte, wuchs auch bei ihr die Liebe. Schließlich erkannte Yurina, dass Rache ihr nicht hilft und Takaya nicht mehr wie früher ist. Nun sind die beiden ein glückliches Paar. Doch als sie auf ihren ehemaligen Mitschüler, Hiromu, treffen, glaubt dieser ihnen das nicht. Wie kann Yurina alles verzeihen, was früher war? Niemals kann diese Beziehung echt sein! Für Hiromu ist klar, Takaya zwingt Yurina dazu. Er macht es sich zur Aufgabe, sie vor Takaya zu beschützen.

Das Problem in „Alles nur deine Schuld! – Narben“ ist klar, Hiromu redet sich etwas ein und egal wie oft selbst Yurina das Gegenteil beteuert, er glaubt es nicht. Für ihn kann diese Beziehung nicht echt sein, auch, weil er selbst es sich anders wünscht. Allerdings könnten Takaya und vor allem Yurina auch deutlicher sein. Sie versuchen zu zeigen, wie echt ihre Gefühle sind, sagen es dabei aber dennoch nicht deutlich genug. Dabei muss dem Leser bewusst sein, wie ungewohnt es für Japaner ist, ihre Gefühle zu zeigen, Auf deutsche Maßstäbe wirkt die Geschichte recht konstruiert. Es ist also wichtig ein gewisses Hintergrundwissen über das Verhalten der Japaner zu besitzen.

In dieser Fortsetzung von „Alles nur deine Schuld!“ rutschen die beiden Freunde Aki und Matsuo noch mehr in der Hintergrund. Sie tauchen lediglich auf, um von Problemen zu klagen. Waren sie im Vorgänger noch das Musterpaar, das den beiden Hauptcharakteren Tipps geben konnte, werden sie nun selbst zum Problempaar neben dem perfekten Pärchen bestehend aus Yurina und Takaya.

Auch in dieser Fortsetzung wird das Element der fortlaufenden Kurzgeschichte am Ende umgesetzt. Jedoch wirkt genau diese fehlplatziert, denn es geht um Aki und Matsuo. Haben sie während der Geschichte noch Probleme und Aki klagt immer wieder, dass sie sich der Gefühle ihres Freundes nicht sicher ist, wollen sie in der Kurzgeschichte zusammenziehen und Matsuo ist es plötzlich, der sich unheimlich bemüht, aber keine klaren Signale zurückbekommt. Noch ist nicht klar, wie das alles zusammenpassen soll.

Da das Thema mit Hiromu alleine über zwei Bände langweilig werden würde, kommt noch ein kleiner Junge mit dazu. Takaya sieht wie dieser gemobbt wird und sofort fühlt er sich an seine eigene Kindheit erinnert, denn er hat Yurina damals gequält. Um ein wenig dafür zu büßen, nimmt er sich vor diesem Jungen zu helfen. So kommt „Alles nur deine Schuld! – Narben“ wieder mehr auf dieses Thema zurück. Doch wenn man versucht Mobbing aufzulösen, erkennt man erst, wie tief dieser Strudel sein kann. Wie kann man hier wieder rauskommen? Die Geschichte bietet keine perfekte Lösung für jedermann, sondern zeigt viel mehr, dass es schwierig ist und man es eigentlich nicht alleine schaffen kann. Freunde sind dabei das wichtigste! Ein interessanter Part ist Hiromu selbst: Welche Gefühle hegt er wirklich für Yurina? Weshalb ist es ihm so wichtig, sie zu beschützen?

Wie auch schon bei „Alles nur deine Schuld!“ wirken auch hier die Charaktere viel zu jung. Da man durch die Vorgängerserie daran gewöhnt ist, fällt es nicht mehr so negativ auf, war aber eine Pause zwischen den beiden Serien, stößt es schon erst mal wieder auf.


Fazit

„Alles nur deine Schuld! – Narben“ ist eine interessante Ergänzung zum Vorgänger. Es wird eine klassische Liebesgeschichte erzählt, die verschiedenste Probleme aufzeigt, die auf ein glückliches Paar zukommen können. Dabei wird aber weiterhin sehr ernst auf das Thema Mobbing eingegangen und nichts wird beschönigt.


Pro & Contra

+ Zusammenhalt der Hauptcharaktere
+ ernste Umsetzung des Themas Mobbing

- nur mit Grundwissen über Japaner nachzuvollziehen
- Nebencharaktere sind widersprüchlich
- Charaktere wirken zu jung

Bewertung

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5