Todeskreis (Anthony Horowitz)

Verlag: Loewe (Dezember 2005)
Gebundene Ausgabe, 16,90 €, 286 Seiten
ISBN: 978-3785558096

Genre: Jugendbuch / Fantasy


Klappentext

Noch vor dem Anfang war das Tor.
Und die fünf Torwächter ... Kinder.
Vier Jungen. Ein Mädchen. Es steht geschrieben ...
Die Nacht der unendlichen Dunkelheit bricht herein.
Das Tor wird sich öffnen.
Die Torwächter müssen zurückkehren.


Rezension

Eigentlich ist Matt ein ganz normaler Junge - bis er und sein Kumpel eine Lagerhalle überfallen, sein Freund einen Polizisten ersticht und und Matt die Schuld in die Schuhe schieben will, sodass er im Gefängnis landet. Auf Bewährung kommt er frei, muss jedoch zu Pflegeeltern ziehen, von denen er gar nicht begeistert ist. Doch Matt's Abneigung ist nicht das Einzige, was ihn belastet: Denn in Lesser Malling, dem Dorf, indem er nun lebt, geschehen merkwürdige, skurrile - und grauenhafte Dinge. Matt versucht, dem allen zu entkommen. Doch was er noch nicht weiß ist, dass Matt einer der Fünf ist und dazu bestimmt, die Alten, welche Chaos und Verderb über die Menschheit bringen wollen, aufzuhalten. Und das er dabei nicht alleine ist, dass er die anderen finden muss - drei Jungen und ein Mädchen - um die Welt zu retten.

Mit Todeskreis, dem spannenden Auftakt der Reihe Die Fünf Tore, schafft Anthony Horowitz eine Story voll Action, Horror und Fantasie, die sofort Leser egal welchen Alters in den Bann zu ziehen vermag. Schon zu Beginn der Storyline wird man dabei in einen Strudel voller Ereignisse gezogen, die noch jedem unbekannt sind - und dabei aber Angst und Furcht auf das kommende Schüren. Ein Wettlauf um die Zeit beginnt, in der Matt herausfindet, wer er ist, was er für eine Aufgabe hat - und erst mal selbst damit ins Reine kommen muss, dass er zu höherem bestimmt ist: Dazu, mit drei anderen Jungen und einem Mädchen die Welt zu retten. Wie sie es vor Urzeiten schon einmal getan haben.

Matt, Protagonist der Geschichte, lernt man als verschwiegenen Jungen kennen. Ohne Eltern aufgewachsen, gibt er sich die Schuld an ihrem Tod. Denn sie starben bei einem Autounfall, den Matt als kleiner Junge vorhergesehen hatte. Von diesem Ereignis gezeichnet unterdrückt er seinen wahren Charakter, welcher sich jedoch mit fortschreitender Handlung deutlich zeigt. Neben Mut und Misstrauen, prägen viele andere Eigenschaften ebenfalls seinen Charakter und machen ihn zu einer ambivalenten Figur, welche sich noch nicht mit seinem Schicksal abzufinden vermag. Die Entwicklung dieser Figur ist dabei einer der zentralen Punkte der Geschichte, der Aspekt, der die Leser an Matt bindet, ihn auf seiner Reise begleitet und bei seinen Abenteuern mitfiebert.
Doch nicht nur Matt findet seinen Auftritt im Roman: Viele weitere Nebenfiguren, einige wichtiger als andere, werden vorgestellt, treten in Aktion oder halten sich im Hintergrund und der Leser merkt: Noch ist nicht klar, wie sich die Beziehungen der Charaktere untereinander entwickeln wird. Dennoch wirken die Figuren weder plastisch, noch blass. Allein die Storyline ist es, die eine tiefere Verbindung mit diesen Charakteren - noch und wissend - nicht zulässt.

Die Storyline selbst ist geprägt von Spannung und Horrorelementen, welche gekonnt von Horowitz mit Elementen der Fantasy verbunden werden. Unter ständigem Herzklopfen folgt man dem Geschehen, weiß nie richtig, was passieren wird. Überraschende Wendungen und viele Aktionen sorgen für ununterbrochene Unterhaltung, welche durchaus viele Emotionen der Leser hervorruft - Furcht, Angst, Hoffnung und Mitleid sind dabei nur wenige, welche die Masse an Gefühlen darstellen. Doch mit fortschreitender Seitenzahl entwickelt sich nicht nur die Handlung als solche - viele Ereignisse sind der Beginn vieler kleiner Fäden, welche den Handlungsstrang durchziehen, Geschehnisse herbeiführen und auch nach dem großen Finale noch ihre Bedeutung verbergen. Und obgleich die meisten offenen Fragen durchaus geklärt werden, hat sich das große Gesamtbild noch nicht zusammengefügt. Was bedeutet: Band zwei muss schnell her, die Ereignisse und Entwicklungen weitergehen, die Geschichte da weitermachen, wo sie begonnen hat: Beim Anfang und Ende der Welt.


Fazit

Todeskreis von Anthony Horowitz ist ein spannender erster Band seiner Reihe um Die Fünf Tore, welche Leser von Jung bis Alt zu begeistern weiß. Im Mittelpunkt steht dabei ein Junge, der sein Schicksal annehmen muss, obwohl er selbst nicht daran glaubt um eine Welt zu retten, der große Gefahr droht. Spannend geschrieben, mitreißend erzählt, gespickt mit tollen Überraschungen und wunderbaren Charakteren schafft es Horowitz, seine Leser ohne wenn und aber in den Bann zu ziehen - und nicht mehr loszulassen. Fans der Fantasy, die es auch gerne etwas gruseliger und spannender haben wollen, sollten hier definitiv zugreifen und sich in Matt's Welt ziehen lassen.


Pro & Contra

+ Spannend erzählt
+ Matt als Figur
+ Verknüpfung von Fantasy mit Horrorelementen
+ Plot
+ Zur Geschichte passender Schreibstil
+ Beginn von etwas großem

Bewertung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


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