Grit Richter (06.03.2014)

Interview mit Grit Richter

grit richterLiteratopia: Hallo, Grit! Schön, dass Du Dir Zeit für unsere Fragen nimmst. Erzähl uns doch zuerst einmal etwas über Dich und Deinen Verlag Art Skript Phantastik. Welche Art von Büchern veröffentlichst Du? Und wer hilft Dir dabei?

Grit Richter: Hallo Judith, vielen Dank für das Interview.
Beim Art Skript Phantastik Verlag ist der Name Programm, hier finden die Leser Romane und Anthologien rund um das Thema (Contemporary, Dark, Historical, Science, Social, Urban) Fantasy und Horror. Besonderen Wert lege ich dabei auf die Gestaltung der Bücher, bei mir gibt es keine langweiligen Innenseiten, die nur aus Text und Seitenzahl bestehen ^^.

Grundsätzlich führe ich den Verlag allein, werde aber von externen Helferlein unterstützt (Lektorat, Illustration und mein unverzichtbarer Steuerberater ^^), ab und an wird auch die Familie eingespannt.

Literatopia: Wie bist Du dazu gekommen, einen eigenen Verlag zu gründen?

Grit Richter: Ideengeber war ursprünglich Michael Zandt (der in meinem Verlag auch mit dem Roman „Das schwarze Kollektiv“ und der Kurzgeschichte „Unter dem Nebelmond“ in der Anthologie „Vampire Cocktail“ vertreten ist).

Er fragte mich, ob ich Lust hätte Illustrationen für seinen Roman „Hapu – Teufel im Leib“ zu zeichnen. Ich sagte natürlich zu und als ich das Manuskript las, wuchs in mir der Wunsch selbst so großartige Bücher zu verlegen. Daraufhin habe ich mich nach einem Gründungszuschuss erkundigt und habe einen Existenzgründungskurs bei der IHK gemacht. Mein Wunsch einen Verlag zu gründen wuchs immer mehr, je stärker ich mich mit der deutschen Phantastik-Szene beschäftigte und er wächst noch immer, jedes Mal ein Stückchen, wenn ich tolle Geschichten lese.

Literatopia: Bei Art Skript Phantastik gibt es auch eine kleine Auswahl an Romanen. Gibt es einen Titel, der Dir besonders am Herzen liegt?

Grit Richter: Hm, schwer zu sagen. Bücher sind wie Kinder, man kann keines bevorzugen. Manche haben es leichter, so wie „Vor meiner Ewigkeit“, der Roman verkauft sich seit seiner Starttermin Mitte 2013 sehr gut. Anderen Werken, wie „Wien – Stadt der Vampire“, muss man etwas unter die Arme greifen damit sie das Laufen lernen ^^.

Literatopia: Auch in Zukunft soll es Romane bei Art Skript Phantastik geben, allerdings nur noch Einzeltitel. Warum distanzierst Du Dich von Trilogien und Reihen? Zu großes Risiko? Oder zeichnet sich ab, dass die Leser allmählich einfach mehr Lust auf tolle Einzelromane haben?

Grit Richter: Von beidem etwas. Ich habe momentan eine Reihe und eine Trilogie im Angebot, von beiden ist jeweils der erste Teil erschienen. Ich werde beide Projekte auf jeden Fall weiterführen, weil sie doch schon eine kleine aber feine Fangemeinde angesammelt haben, aber es ist eben auch ein Risiko so etwas mit unbekannten Autoren zu machen, die sich noch keine richtige Fanbase aufgebaut hat. Es läuft, aber es läuft zäh und der Verlag kann momentan einfach keine weiteren Reihen tragen. Darum werde ich mir diese Herausforderung für einen späteren Zeitpunkt aufsparen.

Das Erscheinen von „Vor meiner Ewigkeit“ hat mir jedoch auch gezeigt, dass die Leser sich offensichtlich für Einzelbände begeistern können, denn der Debüt-Roman von Alessandra Reß verkaufte sich überraschend gut. Daher bin ich der Meinung, dass es durchaus einen Markt und eine Leserschaft für Einzelbände gibt.

Literatopia: Was magst Du persönlich lieber – gelungene Einzelromane oder Trilogien und Reihen, die mehr von einer Fantasywelt zeigen?

Grit Richter: Gelungene Einzelromane! Auch weil ich mit Reihen viele schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich finde es gut, wenn Reihen ein Ziel haben, wie bei Harry Potter, wo von Anfang an klar war, dass es nur sieben Bände sein werden und die Geschichte von Harry dann erzählt ist. Ähnlich ist es auch bei Trilogien, sie erzählen eine Geschichte, die – im Idealfall – mit dem letzten Band abgeschlossen ist. Aber Reihen, die keinem bestimmten Ziel folgen, sondern nur so lange geschrieben werden, wie sie erfolgreich sind, das ist nichts für mich. Dann lieber einen gut strukturierten und durchdachten Einzelband! Ich begleite meine liebgewonnenen Figuren lieber nur kurz als zu sehen, wie sie nach und nach verfallen. Das soll aber nicht heißen, dass alle lang laufenden Reihen gleich schlecht sind, es ist nur die Erfahrung, die ich damit gemacht habe.

Literatopia: Zu Deinen Anthologien gibt es in der Regel Ausschreibungen. Wie ist es bisher gelaufen? Und hilft Dir jemand bei der Auswahl der Texte?

Grit Richter: Letzte Woche war Einsendeschluss der aktuellen Anthologie-Ausschreibungen „Steampunk Akte Deutschland“ und „Die Damen der Geschichte“, damit habe ich stolze fünf Ausschreibungen ins Leben gerufen. Die Ergebnisse sind übersichtlich, meist gibt es zwischen 30 und 50 Einsendungen (30 sind es bei eher speziellen Ausschreibungen wie den Steampunk Themen, 50 bei den eher geläufigeren Genres). Alle Einsendungen werden von mir gelesen. Ich habe keinen, der mir bei der Auswahl hilft, das möchte ich aber auch nicht. Die Anthologien sind meine ganz besonderen Babys.

Für die Auswahl selbst habe ich mir eine Tabelle angelegt in der ich die einzelnen Geschichten nach Ja – Nein – Vielleicht einsortiere. Manchmal liest man eine Geschichte und weiß sofort, JA, die ist es, die muss mit rein. Ebenso schnell kristallisieren sich Geschichten heraus, die nicht in die Anthologie passen (meist, weil sie nicht zum Thema passen, oder man schon auf den ersten zwei Seiten merkt, dass der Autor noch nicht genug Schreib-Erfahrung mitbringt und an seinem Stil arbeiten muss). Das spätere Auswahlverfahren ist dann recht leicht. Alle NEIN-Beiträge werden nach unten verschoben, es bleiben JA und VIELLEICHT übrig. Da wird dann noch Anthologie-bezogen ausgewählt. Ich möchte zum Beispiel gerne eine schöne Mischung an verschiedenen düsteren Wesen haben, also schau ich, dass nicht zu viele Vampir-Geschichten dabei sind, oder zu viele Dämonen-Geschichten, sondern, dass es von jeden Wesen gleich viel gibt. Bei den „Damen der Geschichte“ soll von jeder Dame nur eine Geschichte in der Anthologie vertreten sein, also wählt man unter allen Marie Curies, Maria Stuards und Jeanne D’Arcs den besten Beitrag aus. DAS ist die schwierigste Aufgabe von allen! Wenn man wirklich viele gute Geschichten hat uns sich dann entscheiden muss, welche man nimmt und wem man absagt. Das fällt mir jedes Mal extrem schwer.

Literatopia: Mit „Steampunk 1851“ und „Steampunk Akte Deutschland“ hast Du gleich zwei Anthologien im Programm, die den Charme des 19. Jahrhunderts verkörpern. Was gefällt Dir persönlich an Steampunk?

Grit Richter: Oh, alles! Das Thema Steampunk begleitet mich schon lange, auch wenn ich es erst nicht unter dieser Bezeichnung kannte. Viele Filme und Animes verwenden Steampunk-Elemente und sind mir daher besonders einprägsam in Erinnerung geblieben. Geschriebener Steampunk ist noch einmal eine ganz andere Welt, das Steampunk-Genre (das übrigens ein Sub-Genre der Science Fantasy ist, also eine Mischung aus Science Fiction und Fantasy) hat einen ganz eigenen Wortschatz, eine eigene Weltanschauung. Autoren, die damit umgehen können, erschaffen grandiose Welten und das nicht nur im 19. Jahrhundert. Steampunk ist wie ein lebender Organismus, der sich ständig weiter ausbreitet und neue Formen von sich selbst erschafft.

Der Ursprung liegt natürlich im 19. Jahrhundert, aber mittlerweile hat sich das Steampunk in jede mögliche Zeit eingebracht. Die Amerikaner lieben zum Beispiel den Dieselpunk, in dem Dieselmotoren die Rolle der Dampfmaschinen einnehmen. Und so gibt es Steampunk auch in der Zukunft, praktisch als Gegenentwurf zu einer Star-Trek-Zukunft. Es gibt Steampunk gemischt mit Krimi, gemischt mit Romantik, gemischt mit Horror … ja sogar gemischt mit Erotik. Die Grenzen des Steampunk-Genres verschwimmen immer mehr und schaffen so auch immer mehr Sub-Genres.

Auf der anderen Seite ist es auch die Rolle der Frau, die mir am Steampunk sehr gefällt. Ich bin keine Feministin, aber ich mag starke, weibliche Figuren und die kommen mir momentan in der Fantasy-Welt einfach zu kurz (große Ausnahme ist natürlich Katniss Everdeen!). In der Steampunk-Welt sind Frauen Erfinderinnen, Spioninnen, Herrscherinnen über große Reiche, Anführerinnen von Revolutionen und Aufständen und trotzdem tragen sie Korsagen und Kleider. Sie retten die Welt in High Heels und das ist geil!

Literatopia: Steampunk ist – entgegen vieler Prognosen – immer noch kein richtiger Trend geworden. Trotzdem brodelt das Genre seit Jahren vor sich hin und spuckt regelmäßig herausragende Werke aus. Was denkst Du – wie entwickelt sich der Steampunk?

Grit Richter: Steampunk ist schon seit Jahren da, auch in Deutschland. Viele kleine Verlage feiern damit Erfolge. Für mich ist Steampunk ein „versteckter Trend“ und ich möchte auch gar nicht, dass er außerhalb der Geek-, Nerd- und LARP-Szene zum Hype wird. Was dann passiert haben wir ja an den Vampiren gesehen. Der Markt ist nun übersättigt von Vampir-Romanen und die großartigen Werke mancher Autoren finden einfach keine Beachtung mehr, weil alle bei dem Wort „Vampir“ nur noch aufjaulen und genervt die Augen verdrehen. Ich liebe Vampire und ich bedauere diesen Trend, wenngleich er auch viele tolle Bücher und Filme hervorgebracht hat, die es vielleicht ohne den Trend nicht gegeben hätte.

Ich denke außerdem, dass der Trend in Deutschland nicht anzieht, weil die Großverlage das Thema Steampunk nicht ganz verstehen. Das soll keine Abwertung sein, aber eine Liebesgeschichte im London des 19. Jahrhunderts mit einem Roboter Hund macht noch keinen Steampunk. Steampunk ist eine Herzenssache, etwas das ohne Gefühl und Leidenschaft für das ganze drum herum nicht funktioniert. Das wiederum können die kleinen Verlage gut. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber „Steampunk 1851“ war innerhalb von einem halben Jahr komplett ausverkauft, es ist das erste Buch meines Verlages, das in einer zweiten Auflage erschienen ist und ich denke das spricht absolut für das Genre und vor allem für den guten Geschmack der Leserschaft. Es gibt einen Markt und der will mehr haben!

Literatopia: Mit „Masken“ und „Vampire Cocktail“ bietet Art Skript Phantastik zwei herrlich düstere Fantasy-Anthologien. Was reizt Dich persönlich an Vampiren und anderen finsteren Kreaturen?

Grit Richter: Hmm, es gibt so unglaublich viel, was mich an den Kreaturen der Nacht reizt. Vor allem ist es die Vorstellung, dass diese Wesen unter uns sind. Ich liebe Geschichten wie in „Dämonenbraut“, wir haben eine normale Welt, unsere Welt, aber was passiert, wenn es plötzlich Dämonen, Vampire und Hexen gibt. Wie reagiert der Mensch auf diese Veränderung? Das ist es, was mir Spaß macht, diese Mischung. Als ich 2012 beim 1. Fechenheimer Literaturfestival in Frankfurt war und Stefanie Mühlsteph, Stefanie Bender und Nina Sträter ihre Kurzgeschichten aus „Vampire Cocktail“ vorgetragen haben, kam danach ein Mann auf mich zu und meinte, er habe jetzt schon ein bisschen Bammel so spät nach Hause zu gehen, es könnte ja doch so ein düsteres Wesen irgendwo lauern, und man würde es gar nicht erkennen. Natürlich war es mehr ein Scherz, aber ich möchte dass die Leute diese Geschichten lesen und sich darüber Gedanken machen, was wäre, wenn es wirklich solche Wesen gäbe.

Literatopia: Welche der Anthologien kam bisher am besten bei den Lesern an? Und haben Kurzgeschichtenbände noch eine echte Chance in Deutschland?

Grit Richter: Wie oben erwähnt ist „Steampunk 1851“ mein kleiner Bestseller, kurz danach kommt schon „Vampire Cocktail“. Natürlich kann ich die Leute verstehen, die sagen, dass sie ihre liebgewonnenen Figuren gerne lange über viele Bände hinweg begleiten möchten. Aber ich merke auch, dass Kurzgeschichten von den Lesern geschätzt werden. In einer Anthologie haben die Leute die Möglichkeit viele Autoren auf einmal kennen zu lernen und auch mal in neue Genres rein zu schnuppern. Gerade mit Steampunk wissen viele nichts anzufangen, man möchte nicht gleich einen Roman kaufen, weil man ja nicht so ganz weiß, was einen da erwartet. Also kauft man eine Anthologie und liest sich in das Thema rein.

Anthologien sind bei weitem nicht verloren, viele berühmte Autoren haben mit Kurzgeschichten angefangen und diese auch während ihrer aktiven Karriere immer wieder verfasst. Kurzgeschichten sollten ebenfalls nicht als „Zeug für Anfänger“ gesehen werden. Für mich sind sie eher die Königsdisziplin des Schreibens, denn ein Autor, der es schafft, eine Welt mit nur 5.000 Wörtern zu erschaffen und eine Geschichte zu erzählen, die dem Leser begeistert zurücklässt, der kann auch eine zehnbändige Roman-Reihe mit Spannung und Herzblut füllen.

maskenLiteratopia: „Vampire Cocktail“ wurde im vergangenen Jahr für den Deutschen Phantastik Preis nominiert – wie hast Du den BuCon 2013 erlebt?

Grit Richter: Der BuCon war ein Traum! Ein spannendes, lehrreiches und lustiges Erlebnis für mich als Verlegerin und Privatperson ^^. Natürlich war der Wermutstropfen, dass der „Vampire Cocktail“ den DPP nicht bekommen hat, aber allein nominiert zu sein – mit der allerersten Anthologie des Verlages – ist schon eine tolle Sache.

Auch die Organisation war super, alles hatte seine Ordnung (auch wenn die Moderation des DPP etwas – naja … sagen wir mal – erbauungswürdig war, aber dafür können die Leute vom BuCon ja nichts). Am Abend gab es für mein SF-Herz dann auch noch eine „Doctor Who“ Veranstaltung, der ich mit Freuden beigewohnt habe. Ich konnte neue Kontakte knüpfen, habe Autoren (wieder-) getroffen und natürlich auch das eine oder andre Buch verkauft. Ich hoffe, dass ich auch 2014 wieder dabei sein kann.

Literatopia: Wie stehst Du persönlich zum Thema eBooks?

Grit Richter: Uff, immer dieses schwierige Thema. Ich persönlich mag eBooks nicht, ich lese sie auch nicht, darum tue ich mich auch sehr schwer damit, sie in meinem Verlag einzusetzen. Es liegt wohl am meisten an der Angst, die ich habe, dass Bücher, die der Autor mit Leib und Seele geschrieben hat und für die ich einen Batzen Geld auf den Tisch gelegt habe, von anderen geknackt und kostenlos irgendwo im Netz angeboten werden.

Dem gegenüber steht meine große Liebe zum gedruckten Buch, der Geruch, die Haptik, einfach alles drum und dran. Ich weiß, dass das sehr nostalgisch ist … aber so bin ich.

Literatopia: Bei Dir haben sich bestimmt eine Menge Bücher angesammelt – wo bewahrst Du sie auf? Haben alle einen Platz im Regal und ersetzen die Tapete? Oder landet manches Buch auch im Keller – oder auf dem Flohmarkt?

Grit Richter: Wir (das heißt mein Vater und ich) haben tatsächlich ein kleines Zimmer, das vorher ungenutzt war, zum Bücherlager umfunktioniert. Und obwohl es den Büchern dort gut geht, möchten sie doch lieber unter Ihresgleichen in einem schönen Bücherregel bei begeisterten Lesern einziehen ^^.

Literatopia: Du arbeitest eng mit Onlineportalen und Blogs zusammen. Wie bedeutend ist das Internet für einen eher kleinen Verlag?

Grit Richter: Michael Zandt sagte mal, dass Blogger das Guerilla-Marketing der Kleinverlage sind und dem kann ich nur zustimmen. Bücher wie „Harry Potter“, die „Twilight-Reihe“, „Shades of Gray“ und wie sie noch alle heißen brauchen keine Blogger, wenn diese Bücher nach Deutschland kommen ist klar, dass die Großverlage die Werbetrommel kräftig rühren, ihre Bücher in alle Buchhandlungen der Republik bringen und dafür sorgen, dass auch noch der letzte Nicht-Leser davon erfährt, dass es dieses Buch gibt. Die Buch-Blogger und Buch-Communitys haben auf diesen Marketing-Zirkus kaum Einfluss. Vielleicht schreibt mal ein Blogger „Buch so und so ist doof“ und hält damit zwei, drei Leute von einem Fehlkauf ab oder andersherum schreibt ein Blogger „Buch so und so ist toll“ und gibt einem potentiellen Leser den letzten Anstoß es doch zu kaufen. Aber bei Büchern, die schon erfolgreich nach Deutschland kommen (denn wären sie nicht erfolgreich, würden die Verlage sie nicht einkaufen) da bringt eine Rezension eher weniger.

Bei den kleinen Verlagen ist es genau umgekehrt! Kleinverlage haben kein riesen Werbe-Budget, Bücher aus unserem Programm wird man selten in Buchhandlungen finden. Darum brauchen wir Blogger, die sagen, was Sache ist, die den Leser an die Hand nehmen und sagen „Den Autor/Verlag kennst du noch nicht, aber er ist toll“ oder eben auch umgekehrt vor Autoren und Verlagen warnen, deren Qualität weniger gut ist (schwarze Schafe gibt es überall). Für mich sind Blogger (und alle anderen, die über Bücher schreiben) ein Segen, sie geben dem Autor und mir Feedback, berichten klar und deutlich ihre Meinung, sagen offen, was gut und schlecht an dem Buch ist.
Ich bin der Meinung, dass wir in Deutschland auch unsere eigenen Trends erschaffen können und uns nicht immer alles von Amerika vordiktieren lassen müssen und die Blogger tragen einen großen Teil dazu bei, dass Indie-Autoren und Indie-Verlage zumindest ein Stück weit mehr an Beachtung gewinnen.

Literatopia: Hast Du auch die Möglichkeit, Deine Bücher in „realen“ Buchhandlungen zu präsentieren? Oder läuft alles online?

Grit Richter: Grob geschätzt würde ich sagen 80% geht über Online-Vertriebe, der Rest über den Großhandel, Messen und Buchhandlungen. Momentan findet man meine Bücher in der kleinen Buchhandlung vor Ort, wo die Buchhändlerin Ahnung von Literatur hat, weiß, was ihre Kunden möchten und einem vom Krimi bis Fantasy zu jedem Thema etwas empfehlen kann. Aber natürlich bemühe ich mich auch, andere Buchhandlungen für den Verlag zu begeistern.

Literatopia: Welche Genres liest Du persönlich am liebsten? Und hast Du vielleicht ein Lieblingsbuch, das du unseren Lesern ans Herz legen möchtest?

daemonenbrautGrit Richter: Ich lese, was ich verlege, Fantasy und Science Fiction sind meine Genres und da fühl ich mich wohl (ich hab Krimis probiert, aber es hat mich immer gefuchst, dass ich nicht herausbekommen habe, wer der Mörder ist ^^). Empfehlen kann ich schlichtweg zwei Klassiker: „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende und natürlich Goethes „Faust“. Auf der Rückseite des Auryn (dem Symbol der kindlichen Kaiserin aus „Die unendliche Geschichte“) steht übrigens „Tu, was du willst!“ – Das sollte sich jeder zu Herzen nehmen!

Literatopia: Schreibst Du auch selbst und versteckst den einen oder anderen Roman in der Schublade?

Grit Richter: Ich schreibe selbst auch unter dem Pseudonym Fay Winterberg und verlege meine eigenen Bücher. Ich stelle meine eigenen Werke jedoch immer hinten an, schließlich habe ich mir auf die Verlags-Fahne geschrieben, jungen Autoren eine Plattform zu bieten. Da muss man manchmal selbst zurückstecken. Da ich selbst als Autorin tätig bin kann ich jedoch vieles nachvollziehen, was das Autorenherz bewegt.

Literatopia: Worauf können sich die Leser bei Art Skript Phantastik in den nächsten Monaten freuen? Welchen Titel sollte man keinesfalls verpassen?

Grit Richter: Im Laufe des Jahres werden die beiden Anthologien „Steampunk Akte Deutschland“ (mit Steampunk Geschichten aus Deutschland) und „Die Damen der Geschichte“ (mit Historical Fantasy Geschichten über reale historische Persönlichkeiten) erscheinen. Alle Infos dazu gibt es auf unserem Blog (http://art-skript-phantastik.blogspot.de/) und auf Facebook (https://www.facebook.com/ArtSkriptPhantastikVerlag).
Sollte „Steampunk Akte Deutschland“ erfolgreich werden, dann plane ich noch weitere Steampunk-Anthologien in dieser Art. Es könnt also bald auch eine Steampunk Akte USA oder Frankreich geben, aber das steht alles noch in den Sternen.

Literatopia: Herzlichen Dank für das schöne Interview, Grit!

Grit Richter: Ich danke ebenfalls!


Verlagshomepage: http://artskriptphantastik.de

Blog: http://art-skript-phantastik.blogspot.de

Facebook: https://www.facebook.com/ArtSkriptPhantastikVerlag

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Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia.de geführt. Alle Rechte vorbehalten.