Kimi he – Worte an Dich (Christina Plaka)

Carlsen (April 2013)
ca. 160 Seiten, 12,90 EUR
ISBN: 978-3-551-76649-6

Genre: Drama, Romantik


Klappentext

Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit und beschreibt die wahrscheinlich bis jetzt emotionalste Phase in meinem Leben. Für meine Gefühle gab es nur eine Antwort – dieses Buch zu zeichnen.


Rezension

Bei ihrem längeren Aufenthalt in Japan ist Christina Plaka froh eine christliche Kirche gefunden zu haben. Zwar gibt es nicht so viele Gottesdienste, wie sie es aus Deutschland gewohnt ist, doch sie hatte dies hier eigentlich gar nicht erwartet. Allerdings ist ihr Glaube nicht mehr der einzige Grund, weshalb sie regelmäßig zu dieser Kirche kommt. Der Pfarrer hat es ihr angetan. Er ist noch jung, vielleicht sogar jünger als sie, aber sein Lächeln hat sie verzaubert. Sie versucht jede Gelegenheit zu nutzen, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Doch es geht schleppend voran. Zwar spricht er perfekt Deutsch, doch es werden hauptsächlich Floskeln ausgetauscht. Immer wieder versucht sie sich ihm anzunähern, doch kaum sieht sie einen Lichtblick, zieht er sich wieder zurück. Versteht sie seine Signale falsch? Gibt es überhaupt Hoffnung für sie? Trotzdem kann sie nicht anders und kommt immer wieder, in der Hoffnung ihn wieder zu erblicken.

„Kimi he – Worte an Dich“ besteht aus vielen Einzelbildern mit wenig Text. Die Geschichte wird von Autorin und Protagonistin Christina Plaka erzählt, in knappen Sätzen und mit viel Gefühlschaos. Dabei plätschert die Geschichte vor sich hin, wie es die Liebe eben manchmal auch tut. Da es sich bei diesem Werk um die Erzählung einer wahren Begebenheit handelt, gibt es keine Aufklärungen für das Verhalten des Pfarrers, denn dies hat Christina Plaka selbst nie erfahren. So erfährt man in der Geschichte auch nur ihre Gedanken und rätselt genauso wie sie über die Gründe für sein Verhalten.

Es fallen keine Namen, nur sehr wenige Details werden gelüftet. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Miteinander, das über die Zeichnungen übertragen wird. Dabei ist die Panelaufteilung etwas ganz Neues. Genaugenommen gibt es gar keine Panels. Es sind einzelne Bilder, ohne Trennung durch Linien. Somit gibt es viele weiße Stellen auf den Seiten, was die Schwarz/Weiß-Bilder noch viel mehr betont und richtig stimmungsvoll wirkt. „Kime he – Worte an dich“ wird dadurch zu einem wirklichen Kunstwerk, zusammengefasst in einem Manga.

Man kann deutlich erkennen, was Christina Plaka in ihren zwei Jahren an der Seika-Universität in Kyoto gelernt hat. Als erste deutsche Mangaka absolvierte sie diesen Studiengang und legte mit „Kimi he – Worte an Dich“ ihre Abschlussarbeit vor. Natürlich gibt es immer die Möglichkeit, sich noch zu verbessern, so sind die Lippen des männlichen Protagonisten beispielsweise doch sehr dick geworden. Der Zeichenstil ist realistisch gehalten, was in einer Geschichte über sie selbst sehr gut wirkt.


Fazit

„Kimi he – Worte an Dich“ ist eine andere Art von Manga, nicht nur durch die ruhige Erzählweise, sondern auch durch den neuen Aufbau der Zeichnungen. Wer sich Zeit für eine schöne Liebesgeschichte mit Irrungen und Wirrungen nehmen möchte, liegt hier richtig.


Pro & Contra

+ ergreifende Geschichte
+ passende Zeichnungen
+ neue Art von Manga-Umsetzung
+ stimmungsvoll

Bewertung

Handlung: 4/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5