Deadline: Rache, wem Rache gebührt (Lisa Jackson)

Verlag Knaur, August 2009
Übersetzt von Elisabeth Hartmann
TB, 527 Seiten, € 8,95
ISBN 978- 3426637494

Genre: Thriller


Klappentext

In Kalifornien ist eine Serienkillerin am Werk. Die kaltblütige Mörderin ist eine Verwandlungskünstlerin und nennt sich selbst nur Elyse. Ihr erstes Opfer, eine äußerst wohlhabende ältere Dame, stürzt sie über ein Treppengeländer in den Tod. Ihr zweites Opfer, einen jungen Mann, der in einem Pflegeheim sein Dasein fristet, ermordet sie, indem sie eine tödliche Lebensmittelallergie auslöst. Ihr drittes Opfer, eine junge Frau, erschießt sie kaltblütig. Wer sind diese Menschen? Was haben sie getan? Und was verbindet sie?

LESEPROBE


Die Autorin

Lisa Jackson arbeitet nach ihrem Studium zunächst einige Jahre im Banken- und Versicherungswesen, bevor sie das Schreiben für sich entdeckt. Mittlerweile zählt Lisa Jackson zu den amerikanischen Top-Autorinnen, deren Romane regelmäßig die Bestsellerlisten der „New York Times“, der „USA Today“ und der „Publishers Weekly“ erobern. Ihre Hochspannungsthriller wurden in 15 Ländern verkauft. Lisa Jackson lebt in Oregon.


Rezension

Wie in einer Kurzvorstellung erfährt man in mehreren kurzen Perspektivenwechseln die Gefühle und Handlungen mehrerer Personen, die alle im Fokus des Buches stehen. Da ist zum einen Cissy, eine junge Mutter, die sich von ihrem äußerst attraktiven Mann Jack scheiden lassen möchte. Ihre Mutter Marla ist gerade aus dem Gefängnis ausgebrochen, warum sie einst dort gelandet ist, erfährt man leider nicht. Auch die Mörderin, die sich selbst Elyse nennt, hat immer wieder ihren Anteil an der Geschichte, man erfährt so einiges über ihr Leben und ihre Motive.

Cissy ist innerlich zerrissen, einerseits will sie die Scheidung, denn sie glaubt, dass Jack sie betrogen hat. Andererseits liebt sie ihn immer noch, auch wenn sie es sich nicht so wirklich eingestehen will. Einfühlsam schildert Lisa Jackson das Geschehen aus beiden Sichten und sie lässt sich sehr viel Zeit damit. Eigentlich ist das Buch mehr eine Familiengeschichte, viel Raum nimmt die Beziehung zwischen Jack und Cissy ein. Außerdem wird noch die Familie von Jack, sein Vater Jonathan und seine Geschwister, näher beleuchtet. Immer wieder treten einzelne Familienmitglieder auf, mit kleinen Häppchen ködert Lisa Jackson ihre Leser und sorgt für immer mehr Verwirrung, was nun wirklich die Wahrheit ist.

Einzig bei Cissy, die recht naiv und unbedarft geschildert wird, zweifelt man nie, bei allen anderen gibt es immer wieder Begebenheiten, Äußerungen und Handlungen, die sie in ein etwas zweifelhaftes Licht bringen. Die Ereignisse schweißen Jack und Cissy wieder zusammen, aber bis zum Schluss bleiben bei Jack Zweifel an seiner Aufrichtigkeit.

Durch die ständigen Perspektivenwechsel erlebt man die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln, aber Lisa Jackson kann diesmal nicht so fesseln wie sonst. Das Buch ist stellenweise langatmig, die Beziehungsproblematik nimmt viel zu viel Platz in Anspruch. Die Morde werden einfach eingestreut, danach verliert sich das Buch wieder in Belanglosigkeiten.

Der Schluss wiederum ist ein bisschen haarsträubend, es ist schon ziemlich unglaubwürdig, dass sich Zivilpersonen alleine auf die Jagd nach einem Serienmörder machen, nur weil sie der Meinung sind, dass die Polizei nicht genug Eifer zeigt. Natürlich geraten sie dann in abstruse Situationen, die alleine durch die eigene Überschätzung zustande kommen, ein Messer reicht nun mal nicht als Verteidigung gegen eine skrupellose Mörderin. Es ist ein typisches Lisa Jackson Ende, wer noch andere Bücher kennt, weiß, dass man so manches Mal über die Heldinnen nur noch den Kopf schütteln kann.

Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch das Cover, es ist reliefartig gestaltet und ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings hat man bei dem Schriftzug von Deadline immer das Gefühl, man würde kleben bleiben.


Fazit

Ein etwas langatmiger Thriller, dessen Fokus eindeutig eher auf den Eheproblemen von Jack und Cissy liegt als auf den Mordermittlungen. Allerdings spannend geschrieben durch die ständigen Perpektivenwechsel.


Pro und Contra

+ ständige Perspektivenwechsel
+ facettenreiche Charaktere
+ fesselnder Erzählstil
+ überraschende Wendungen

- etwas langatmig
- Schluss haarsträubend
- Verhalten manchmal unglaubwürdig

Wertung: 

Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5