Die kleine Prinzessin Sara (Azuki Nunobukuro / Tetsuya Mihara)

Tokyopop (Dezember 2013)
ca. 200 Seiten, 12,00 EUR
ISBN: 978-3-8420-0932-5

Genre: Drama, Shojo


Klappentext

Die Halbwaise Sara wächst bei ihrem reichen Vater in Indien auf. Als sie auf ein Internat in London geschickt wird, wird ihr herzensgutes Gemüt auf die Probe gestellt: Ihre Mitschülerin Lavinia ist von Missgunst getrieben und schikaniert sie. Als Sara auch noch eine furchtbare Nachricht erreicht, gerät ihre Welt ins Wanken. Doch sie ergibt sich nicht ihrem Schicksal, sondern kämpft.


Rezension

Sara lebt mit Ihrem Vater in Indien. Zwar hat sie ihre Mutter verloren, doch von ihrem Vater bekommt sie so viel Liebe, dass sie trotzdem ein glückliches Kind ist. Die Menschen sind immer nett zu ihr und da ihr Vater viel Geld hat, wird sie von hinten bis vorne verwöhnt. Eines Tages jedoch muss sich ihr Vater um wichtige Geschäfte kümmern. Deshalb schickt er Sara nach London in ein Internat. Der Abschied fällt beiden sehr schwer, aber Sara verspricht ihrem Vater, dass sie stark sein wird. Außerdem wünscht er sich von ihr, dass aus ihr ein Mädchen wird, das sich für andere einsetzt, wie eine Prinzessin, die sich um das Glück aller Menschen sorgt und von jedem geliebt wird.

Sara nimmt sich fest vor, dass sie dieses Ziel erreichen wird. Zuerst stößt sie auf heftige Gegenwehr. Besonders durch Lavinia, einer Mitschülerin. Doch sie bleibt sich selbst treu und ist einfach zu allen nett. So freundet sie sich schnell mit den meisten Mädchen aus dem Internat an. So auch mit dem Dienstmädchen, das dort arbeitet, Becky, immerhin ist eine Prinzessin zu allen nett, egal aus welchen Verhältnissen sie kommen.

Doch eines Tages bekommt sie eine schreckliche Nachricht. Ihr Vater wurde schwer krank und ist gestorben. Er wurde von einem Freund betrogen und hatte zum Schluss kein Geld mehr. Somit ist Sara nun nicht nur eine Vollwaise, sondern auch noch komplett pleite. Miss Minchin, die Leiterin des Internats, beschließt, sie nicht vor die Türe zu setzen, um das Ansehen des Internats nicht zu gefährden. Dafür muss Sara aber von nun an genauso arbeiten wie Becky. Das alles wäre nicht so schrecklich, wenn Miss Minchin nur nicht so streng wäre. Saras Leben wird immer schrecklicher. Wie soll sie so noch wie eine Prinzessin leben können?

Viele kennen die Story von „Die kleine Prinzessin Sara“ bereits aus dem gleichnamigen Anime, der wiederum auf dem 1905 erschienenen Roman „Sara, die kleine Prinzessin“ von Frances Hodgson Burnett basiert. Die Story wurde hierbei beibehalten und ist somit eine schöne Auffrischung der Erinnerungen. Sara zeigt, dass wir Menschen im Grunde alle gleich sind, egal ob wir Geld haben oder nicht. Wichtig ist nur, dass wir Verständnis haben. Man sollte immer zu allen Menschen nett sein, dann kommt man auch weiter im Leben. Gutes zu tun zahlt sich irgendwann aus. Sara schafft es, ihr Strahlen zu behalten, auch wenn sie mal zu zweifeln beginnt oder ganz unten ist.

Und am wichtigsten ist, die anderen verlieren ihr Vertrauen in sie nicht. Alleine kann man noch so stolz sein, das alleine hilft einem nicht. Aber wenn man Freunde an seiner Seite hat, übersteht man auch die schlimmsten Zeiten. Freundschaften werden aufgebaut, Rivalitäten entstehen, Kinder entwickeln sich und dazwischen versucht Sara herauszufinden wie sie den Wunsch ihres Vaters am besten erfüllen kann. Immer wieder möchte man als Leser eingreifen und Miss Minchin am liebsten aus dem Internat verbannen.

Natürlich werden nicht alle Episoden aus dem Anime in diesem Einzelband wiedergegeben, aber die Story ist verständlich und nachvollziehbar. Man hat beim Lesen nicht das Gefühl, dass etwas fehlen würde. Es gibt keine plötzlichen Entwicklungen oder unlogische Entscheidungen. Der Preis ist zwar nicht sehr günstig, doch der Manga ist nicht nur größer als das gewöhnliche Format, oder dicker als andere, sondern hat ein Hardcover. Zusätzlich sind die ersten Seiten in Farbe gestaltet.

„Die kleine Prinzessin Sara“ überzeugt mit sehr schönen und detaillierten Zeichnungen. Die Charaktere sind gut auseinanderzuhalten und haben alle ihr eigenes Design erhalten. Lediglich die Nebencharaktere sind einfach gezeichnet. Wer allerdings erwartet, die Designs der Charaktere aus dem Anime wiederzufinden, wird enttäuscht. Die Charaktere wurden zwar nicht völlig verändert, haben aber ein eher eigenwilliges Aussehen erhalten.


Fazit

Wer sich wieder an seine Zeit mit „Die kleine Prinzessin Sara“ erinnern möchte, sollte auf jeden Fall zugreifen. Aber auch Fans von dramatischen Geschichten über Konflikte zwischen Arm und Reich machen hier nichts falsch.


Pro & Contra

+ gute Umsetzung
+ schöne Zeichnungen
+ passende Charaktere

o eigenes Design

- einfache Nebencharaktere

Bewertung

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5