Elfen Bd.2: Die Ehre der Waldelfen (Jarry, Maconi, Saito)

Verlag: Splitter-Verlag; (April 2014)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 14,80 €
ISBN-13: 978-3868697018

Genre: Fantasy


Klappentext

Die Ehre der Waldelfen

Die Waldelfen leben von der Welt zurückgezogen und bewahren hartnäckig ihre Unabhängigkeit und ihre heiligen Stätten. Wer immer ihr Revier betritt, wird von ihnen gnadenlos gejagt...

Eysine, die Stadt im Westen, hat stets die alten Abkommen respektiert, die Elfen und Menschen miteinander verbanden. Doch als eine mächtige Armee von Ork-Söldnern das Reich belagert, beschließt Llali, die Tochter des Königs der Stadt, die Elfen an den Vertrag zu erinnern, der ihre beiden Rassen einst aneinander band.

Dies ist die Geschichte zweier Völker, die ihre gemeinsame Vergangenheit vergessen haben... Und es ist die Geschichte eines Elfen und einer Frau, die in sich die Kraft tragen, diese Vergangenheit wiederzubeleben.


Rezension

Fünf Völker, eine Welt und fünf Geschichten. Die Konzeptserie Elfen, von Nicolas Jarry und Jean-Luc Istin konzipiert, geht mit Die Ehre der Waldelfen in die zweite Runde. Und das mit einem komplett neuen Autoren und Zeichner. Denn dies ist die Idee hinter Elfen. Den Autoren wurde eine Welt gegeben, innerhalb derer Grenzen sie jeweils mit einem Volk etwas erzählen dürfen. Bei Die Ehre der Waldelfen ist Nicolas Jarry federführend und damit übernimmt auch der Zweite der beiden Autoren die Regie, die auch hinter der gesamten Serie stehen.
Für seinen Teil hat sich Jarry die Waldelfen ausgewählt.

Irgendwo in der Wildnis, in der Nähe des Waldelfengebiets. Eine junge Frau sieht sich von einem Ork bedroht. Zum Glück steht ihr im letzten Moment ein Waldelfenkrieger bei. Eigentlich ungewöhnlich, töten die Waldelfen schon seit längerem jeden Eindringling, selbst, wenn er denjenigen angehört, mit denen sie einst verbündet waren und offiziell auch noch sind. Nur die Abkommen sind mit der Zeit vergessen worden und scheinbar nicht mehr gültig.
Llali, die junge Frau, ist mit ihrer Rettung praktisch am Ziel. Sie wollte die Waldelfen trotz allem um Hilfe bitten, denn ihre Stadt wird von Orksöldnern angegriffen, die Handelsrivalen vermutlich bezahlen. Aber nur weil sie jetzt Hilfe von einem Elfen bekommen hat, will das nicht viel heißen. Allerdings verbirgt sich in ihr etwas höchst Ungewöhnliches und die Waldelfen müssen sich entscheiden.

Jean-Luc Istin hatte für Der Kristall der Blauelfen ein solides Szenario geschrieben, welches von wunderschönen Zeichnungen von Kyko Duarte veredelt wurde. Nicolas Jarry macht seine Arbeit besser. Seine Geschichte hat Hand und Fuß und vor allem keine großen Handlungs- und Zeitsprünge, sodass alles immer nachvollziehbar bleibt. Auch seine Charaktere besitzen mehr Tiefe. Llali wirkt auf den ersten Blick naiv, andererseits besitzt sie eine große, innere Stärke, die sich auch physisch letztendlich Bahn bricht. Allein dass sie es schafft, einen Waldelfen, die sonst verächtlich auf die Menschen hinabblicken, für sich einzunehmen, zeugt von einer starken Persönlichkeit.
Ebenso ist Yfass kein Abziehbild eines Elfen im klassischen Sinn. Er darf Zweifel haben, schwanken und trotzdem folgt er seinen Gefühlen und seinen Überzeugen und ist, wenn nötig, ein eiskalter Krieger. Die Charaktere sind stimmig, alle, bis hinab zu den Nebencharakteren.
Was Nicolas Jarry aber vor allem gelingt, ist die Darstellung der Kultur der Elfen. Sicher, sie entsprechen dem Klischee der naturverbundenen Wesen. Allerdings sind sie nicht ganz so weise, wie sonst. Sie machen Fehler, treffen Fehlentscheidungen und ihre Verbindung mit der Natur, ihr Glauben an sie, wird eben nicht einfach und klischeehaft präsentiert.
Wenn Yfass zu seinen Pfeilen greift, ist die Macht, Kraft und Bedeutung der Natur jederzeit spürbar.

Maconi liefert dazu die passenden Bilder. Den Wald erweckt er mit detailreichen Bildern zum Leben. Es gibt immer etwas im Hintergrund zu entdecken. Gesichter hat er im Griff und kann so die Emotionen sehr gut transportieren und selbst große Schlachtgetümmel bleiben übersichtlich und mit Details versehen. Abgerundet werden seine Bilder mit der perfekten Farbgebung Saitos. Kräftige Töne hat er für das Waldelfenreich gewählt und Grün und Blau bestimmen die Atmosphäre, so dass das Elfenreich wirklich das blühende Leben ist. Im Gegensatz dazu hat er dunklere, gedecktere Töne für die Schlachten und Kämpfe ausgesucht und stellt hier einen Kontrast her, der den Inhalt verstärkt.

Das Coverbild illustriert mal wieder perfekt den Inhalt, ohne zu viel zu verraten und ist es eigentlich wert, auch als Poster veröffentlicht zu werden. Innen befindet sich eine Karte der Welt und so wird dieser lesenswerte Band im Hardcover abgerundet.


Fazit

Elfen – Die Ehre der Waldelfen ist eine spannende, blutige, romantische und sehr gut geschriebene Geschichte aus der Welt der Elfen. Die Zeichnungen eines Maconi sind nur ein weiterer Kauf- und Lesegrund. Empfehlenswert!


Pro & Contra

+ spannende Geschichte
+ interessante Darstellung der Kultur der Waldelfen
+ wunderbare Zeichnungen von von Maconi

Bewertung: 

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln aus der Serie Elfen:

Rezension zu Elfen Bd.1 – Der Kristall der Blauelfen
Rezension zu Elfen Bd.3 – Die Weisselfe mit der schwarzen Seele

Tags: Elfen