Barks Onkel Dagobert Bd. 11 (Carl Barks)

Verlag: Ehapa Comic Collection (November 2011)
Hardcover, 160 Seiten, 24,95 Euro
ISBN-13: 978-3-7704-3520-3

Genre: Disney


Klappentext

„Weihnachten liegt mir nicht. Ich kann niemand leiden, und mich kann auch niemand leiden.“

Carl Barks ist der Schöpfer des Universums Entenhausen und Dagobert Duck ist seine bekannteste Kreation. Das erste Mal taucht der geizige und griesgrämige Onkel Donald Ducks 1947 in der Geschichte „Die Mutprobe“ als alter miesepetriger Grantler auf, der seinen Neffen ein tückisches Weihnachtsfest beschert. Als er ihn schuf, hätte Barks sicher keinen Kreuzer darauf gesetzt, dass Dagobert je zur regelmäßig wiederkehrenden Figur oder gar zum Symbol für unermesslichen Reichtum an sich werden könnte. Doch die Figur gab mehr her, als Barks sich anfangs ausgerechnet hatte und beim Publikum erfreute sich der Plutokrat einer immer größeren Beliebtheit. Einer so großen Beliebtheit, dass er zu Beginn der 1950-er Jahre sogar seine eigene Heftreihe erhielt. Die Geschichten dieser Heftreihe finden sich in dieser Edition wieder. Selbstverständlich in der großartigen Übersetzung der langjährigen Micky –Maus – Chefredakteurin und Comiclegende Dr. Erika Fuchs.


Rezension

Mittlerweile ist die Reihe um Dagobert Duck aus der Feder seines Meisters Carl Barks mächtig angewachsen und kann auf ein beachtliches Repertoire zurückgreifen. Eins steht dabei fest: Langweilig wird es nie. Die Vitalität des alten Erpels ist schier unfassbar und es macht Spaß ihm dabei zuzuschauen, wie er sich in neue Abenteuer stürzt und die Vergangenheit neu aufleben lässt. Seine treuen Gefährten Tick, Trick, Track und Donald sind natürlich mit von der Partie; auch andere bekannte Gesichter aus Entenhausen scheuen sich nicht vor der einen oder anderen Gefahr. Jeder will nun mal den glorreichen Moment erleben, wenn Dagoberts Nase in weiter Ferne einen Klumpen Gold wittert.

Die vielen Gesichter der Gundel Gaukeley

Viele haben es versucht und sind gescheitert. Gundel hat neben der Panzerknacker-AG die wohl beste Ausdauer, was die Jagd auf die Nr.1 des Erpels angeht. So viele Zaubersprüche sind bereits verpufft und führten letztendlich zurück zum Vesuv. Doch eine Hexe gibt nicht so leicht auf. Anstatt eines Frontalangriffs, versucht sich Gundel durch eine verwirrende Täuschung an den ausgelegten Gefahren des Geldspeichers vorbei zu mogeln. Diese Geschichte beinhaltet nicht nur eine Menge Witz, sondern viel Spray, ein rasantes Auf und Ab und ein Volk, welches nicht nur sprichwörtlich sein Gesicht verloren hat. Hin und wieder weiß man da kaum, wo einem der Kopf steht.

Anglerpech

Diese Geschichte ist nicht Dagobert direkt gewidmet, sondern demjenigen, dem er es zu verdanken hat, für jede Situation das passende Werkzeug parat zu haben. Die Rede ist von Daniel Düsentrieb. Mit einer neuen Methode ist er ein wahrer Experte des Fischens geworden. Doch das sehen die anderen Angler nicht gerne und fordern ihn auf einfach nur zu angeln. Da Daniel keinen Streit möchte, wirft er seine kleine Erfindung in den See und zieht dabei mehr als nur einen Wal an Land.

Der Lockruf des Mondgoldes

Dagobert hat im Prinzip die Erde mehr als nur einmal umkreist, um nach Gold zu suchen. Nicht nur, dass er meistens schneller als seine Konkurrenz ist, wird er auch immer fündig. Kaum vorstellbar, dass es einen Ort gibt an dem er noch nicht nachgeforscht hat. Doch wie es der Zufall so will, kommt dieser Tag tatsächlich. Ein riesiges Goldvorkommen auf dem Mond. So schnell wie die Entenhausener sich dorthin begeben, kann kaum jemand schauen. Dagobert hat zunächst etwas Pech. Verspätet trifft er dort ein, denn zwischenzeitlich wurde ihm seine Rakete gestohlen. Doch obwohl die meisten Mond-Claims besetzt sind, kommt er auf eine grandiose Idee: Ein Supermarkt auf dem Mond, der die Goldgräber versorgen soll: Bezahlt wird natürlich nur mit Goldklumpen. Seine Familie ist auch an Bord und der ein oder andere Neider lauert schon auf seine Gelegenheit das Geschäft an sich zu reißen.

Der fliegende Teppich

Wenn man schon auf der Durchreise im alten Orient ist, so ist es nur eine Frage der Zeit, wann man das nächste Teppichgeschäft aufsucht. Dem schließt sich der Mythos des fliegenden Teppichs sofort an. Tatsächlich kommen Dagobert und Co. in den Besitz eines solchen Gefährts. Nicht ohne Mithilfe, denn Gundel hat es auf die magische Faser abgesehen, die in dem Teppich verarbeitet ist. Dagobert will diesen jedoch nicht mehr hergeben, da es ihn zu einem Ort zieht, der nicht nur sagenvoll, sondern auch noch lukrativ ist. Ein witziger Schlagabtausch sowohl in der Luft, als auch auf dem Boden nimmt seinen Lauf.

Grüner Salat

Wenn es um den Inhalt seines Geldspeichers geht, ist Dagobert aufmerksamer als ein Wachhund der Polizei. Alarmanlagen und Fallen sollten ihm Ruhe geben, doch die Panzerknacker fordern ihn tagtäglich erneut heraus. Was tun, um sein Geld zu schützen? Da kommt ihm die Idee: Geldscheine haben die gleiche Farbe, wie der Salat, den er auf einem Stück Feld anbaut. Warum also nicht die Talerscheine zwischen dem Salat verstecken und verladen. Nur dumm, wenn die Laster alle ihren eigenen Weg gehen und es immer einen Panzerknacker mit einem spontanen Geistesblitz gibt.

Eine haarige Geschichte

Entenhausen ist im Perücken-Fieber. Die haarigen Auflagen verkaufen sich momentan wie geschmierte Butter. Ein Geschäft, das sich Dagobert nicht entgehen lassen darf. Ein Import von Perücken und eine minimale Bruchlandung verursachen jedoch mehr Sorgen als gedacht, denn jemand behauptet durch die Landung verletzt worden zu sein und verklagt Dagobert auf alles was er hat und noch mehr. Dem Urteil wird statt gegeben und der Erpel hat zwei Wochen Zeit zu beweisen, dass der Kläger lediglich ein Schwindler ist. Auf ihrer Suche, die nicht ohne Komplikationen verläuft, stoßen sie auf eine Insel, auf der Wesen leben, die optisch viel mit einer Perücke gemein haben. Vielleicht liegt hier eine Lösung verborgen, die Dagobert vor einer Pleite retten wird.

Weltraum-Briefträger

Wer kennt das Problem mit der Post nicht – Briefe kommen zu spät oder gar nicht an, oft werden sie zum Absender zurückgeschickt. Dagobert hat die Faxen dicke und beschließt dem ansässigen Amt einen Besuch abzustatten. Den Mund etwas zu voll genommen, wird die Post in seine Obhut gelegt. Nun liegt es an ihm die Post auszutragen und da er behauptet hat, jeden Brief zustellen zu können, muss er sogar zum Mars fliegen. Eine anstrengende Reise, die er jedoch mit Bravour meistert. Letztendlich ist es ein großer Junge aus Entenhausen, der Dagobert weitere Reisen zu einem anderen Planeten der Post willen ersparen kann.

Der gesprenkelte Elefant

Dagobert besitzt nicht nur Firmen, Geschäfte, Claims und Ländereien. Auch ein Zoo gehört zu seinen Attraktionen. Ausgerechnet dieser Freizeitort erhält immer weniger Besucher. Was Neues muss her. Um mehr Leute anzulocken, verspricht er demjenigen 1 Million Taler, wenn er oder sie einen weißen Elefanten mit Punkten und viereckigen Rüssel findet. Jeder will den Mann sehen, der solch eine Suchanfrage rausgibt und der Zoo wird überrannt. Tatsächlich benötigt man Glück so ein Wesen zu finden, denn eigentlich gibt es dieses auch gar nicht. Doch da hat man die Rechnung ohne Gustav Gans gemacht, der das Glück gepachtet hat. Um zu verhindern, dass Dagobert die Million zahlen muss, fliegen die Ducks nach Indien und erleben noch einiges an Überraschungen.

Onkel Dagobert und Blumen sind Blumen

Dagobert weiß nicht nur auf langen Abenteuern zu unterhalten. Auch die berühmten „Einseiter“ sind mehr als nur lohnenswert. Hier beweist der Fantastilliardär sein Geschick bei einer Rettung von einem Floß und beim Sparen von Geld, wenn es um Geschenke und Blumen geht. Pfiffige Lösungen zeigen, dass man sich hin und wieder eine Scheibe von ihm abschneiden kann.

Die Goldgrube der Königin Saba

Ein Scheich aus einem fernen Land, der die Goldgrube einer Königin gefunden hat, ist in Entenhausen. Wer außer Dagobert Duck könnte da hellhöriger werden. Nach einem kurzen Test, ob der Fremde die Wahrheit sagt, beschließen der Erpel und seine Familie sich auf die Suche nach dem Schatz zu machen. Neben den normalen Komplikationen und fiesen Bösewichten, gibt es auch interessante Entdeckungen zu machen, beispielsweise gibt es außerhalb Entenhausen ebenfalls eine Vereinigung des Fähnlein Fieselschweif, das der gesamten Expedition noch von Nutzen sein wird. Ein orientalisches Abenteuer, bei dem jeder seinen rechtmäßigen Anteil erhält und der Gesamtsieger ist eigentlich schon bekannt sein.

Auch wenn die Barks Onkel Dagobert-Reihe ohne zusätzliche Extras daher kommt, ist dafür der Inhalt umso fulminanter. Hier steckt so viel drin, sodass man als Leser und Entenhausen-Fan den Band kaum zur Seite legen möchte. Auch wenn der ein oder andere einige Geschichten schon kennt, so macht das gar nichts, denn Dagobert und die Künste eines Carl Barks sind in allen Facetten so brillant, dass man Geschichten durchaus mehrmals lesen kann. Man sollte sich dabei auch nicht stören, dass hier eine Geschichte abgedruckt wurde, in der Dagobert Duck selbst nicht auftaucht. Doch erfahrene Leser werden wissen, dass Daniel Düsentrieb fester Bestandteil des Erfolges von Dagobert, Donald & Co. ist.


Fazit

Dieser Band verspricht gute Unterhaltung und füllt die Barks-Reihe um Dagobert weiter auf. Das Rückenbild komplettiert sich langsam und macht im Regal einen guten Eindruck. Die rund 25 Euro sind verschmerzbar und lohnen sich. Für alle ein Leckerbissen, besonders geeignet für diejenigen, die dem Alltag für einige Stunden entfliehen wollen.


Pro/Contra

+ witzig, pfiffig, charmant…Dagobert eben
+ abwechslungsreiche Abenteuer
+ typisch Carl Barks
+ Reihe behält ihr Niveau bei
+ macht Lust auf mehr

Bewertung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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