B.A.D. - Beyond Another Darkness (Sousou Sakakibara, Keishi Ayasato und kona)

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Egmont Manga (Juni 2014)
Taschenbuch, 198 Seiten, 7,50 EUR
ISBN: 978-3770482382

Genre: Mystery / Horror


Klappentext

Azaka Mayuzumi hat eine Detektei für übernatürliche Fälle. Sie läuft den ganzen Tag im Gothic-Lolita-Outfit mit einem roten Papierschirm herum und ernährt sich nur von Schokolade. Eines Tages gabelt sie ihren „Sidekick“ Odagiri auf, der sterbend vor einem Tempel liegt und heilt ihn. Jetzt hilft er ihr bei ihren unheimlichen Aufträgen …


Rezension

Odagiri weiß nicht so recht, ob er den Tag, an dem die geheimnisvolle Azaka ihm das Leben gerettet hat, wie einen zweiten Geburtstag feiern oder doch lieber verfluchen soll. Denn seit diesem Tag hilft er Azaka, die mit gerade einmal 14 Jahren eine Detektei besitzt, bei der Aufklärung ihrer übernatürlichen Fälle – was für ihn ganz schön gefährlich werden kann. Zudem quälen ihn immer noch bestialische Bauchschmerzen, die schlimmer werden, wenn Azaka nicht in seiner Nähe ist und notfalls das Monster, das sich in ihm verbirgt, in die Schranken verweist. Odagiri nimmt ihre Fälle sehr persönlich, auch wenn er sich nicht freundschaftlich auf die Klienten einlassen will. Letztlich entwickelt er sogar freundschaftliche Gefühle für die kühle Azaka, die ein tiefschwarzes Geheimnis hat …

Die Idee hinter „Beyond Another Darkness“ ist unheimlich interessant, doch anfangs fällt es schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Das „Kennenlernen“ von Odagiri und Azaka wird im Vorspann kurz abgehandelt, danach findet man sich mitten im Detektivalltag wieder. Erst nach und nach kommen durch die Fälle Einzelheiten über Odagiris Vergangenheit ans Licht, während man über Azaka weiterhin wenig erfährt, abgesehen vom Offensichtlichen. Sie kleidet sich im Gothic-Lolita-Stil und riecht immer nach Schokolade, wahrscheinlich, weil sie Tonnen davon verputzt. Sie wirkt launisch, behält aber gleichzeitig in brenzligen Situationen einen erschreckend kühlen Kopf und scheint über alles immer mehr zu wissen, als Odagiri oder der Leser ahnen. Was genau in ihrem Kopf vorgeht, weiß niemand. Und so rätselt man gemeinsam mit Odagiri, was diese junge Dame eigentlich antreibt.

Odagiri hadert zwar mit seinem Schicksal, doch relativ bald erkennt er, dass er so sehr am Leben hängt, dass ihm die herablassende Art von Azaka egal ist, ebenso wie die brandgefährlichen Aufträge. Er vertraut schließlich seiner Chefin, was zum Ende des ersten Bandes hin jedoch in Frage gestellt wird. Nach diesem Auftakt kann man sich nur schwer vorstellen, dass die Geschichte in gerade einmal zwei Bänden abgeschlossen sein soll. Denn „Beyond Another Darkness“ liest sich bisher, als würden da noch viele mysteriöse Fälle auf Azaka und Odagiri warten, bis man tiefer in ihre Beziehung und Azakas Geheimnisse eintaucht. Doch bereits im letzten Kapitel des ersten Bandes ist es so weit: Die Geschichte nimmt sehr persönliche Züge an. Einerseits spannend, andererseits schade, da man gerne mehr über die Protagonisten erfahren hätte, bevor es richtig losgeht. Denn so hat man lediglich eine flüchtige Bindung zu ihnen aufgebaut.

Der Thematik entsprechend sind die Zeichnungen düster, dominiert von Grau- und Schwarztönen. Die Kampfszenen sind dynamisch und blutig, aber nicht übermäßig brutal. Mimik und Gestik wirken weitgehend glaubhaft und lebendig, lediglich Azakas Ausdrucksweise wirkt künstlich, was allerdings zu ihrem Wesen und ihrem puppenhaften Aussehen passt. Azaka beeindruckt zudem mit intensiven, leicht herablassenden und amüsierten Blicken, die viele Fragen aufwerfen und neugierig auf ihre Absichten machen. Odagiri wirkt dagegen die meiste Zeit eher verstört oder in sich gekehrt – man sieht ihm deutlich an, dass ihn die ganze Situation überfordert.


Fazit

„Beyond Another Darkness“ legt einen finsteren und spannenden Auftakt hin, der etwas am hohen Erzähltempo krankt. Von der interessanten Idee her würde man von einer ganzen Reihe ausgehen, doch „B.A.D.“ ist mit gerade einmal zwei Bänden abgeschlossen. Und so muss man aufmerksam lesen, um keine der spärlich gesäten, wichtigen Informationen zu verpassen. Trotzdem entfaltet der Manga einen düsteren Charme, dem sich Mystery-Fans nur schwer entziehen können.


Pro & Contra

+ geheimnisvoller Charme von Azaka
+ der Leser sieht quasi alles mit Odagiris Augen
+ dynamische Kampfszenen
+ konstant hohe Spannung
+ finsterer Zeichenstil

- zu hohes Erzähltempo für einen ersten Band
- Protagonisten haben wenig Raum zur Entfaltung

Wertung: sterne3.5

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/4
Preis/Leistung: 3/5


Rezension zu "B.A.D. - Beyond Another Darkness" (Band 2)