Henning Mützlitz und Christian Kopp (09.12.2014)

Interview mit Henning Mützlitz und Christian Kopp

henning muetzlitzLiteratopia: Hallo Henning, hallo Christian! Stellt Euch doch bitte zuerst kurz unseren Lesern vor. Wer seid Ihr und was schreibt Ihr?

Henning Mützlitz: Mein Name ist Henning Mützlitz, ich bin Journalist und Autor, wohne derzeit in Nürnberg und habe bislang vor allem Romane und Kurzgeschichten im phantastischen Genre verfasst.

Christian Kopp: Ich bin Christian Kopp, wohne in der Nähe von Marburg an der Lahn und unterrichte die Fächer Deutsch und Geschichte. Geschrieben habe ich vor allem Hintergrundgeschichten und Kurzgeschichten für die eigenen P&P-Runden, bevor ich zusammen mit Henning den DSA-Roman „Das Zepter des Horas“ veröffentlicht habe.

Literatopia: Kürzlich ist Euer Fantasyroman „Wächter der letzten Pforte“ bei Papierverzierer erschienen. Was erwartet die Leser?

christian koppChristian Kopp: Der Knappe Liocas erwacht nach langer Bewusstlosigkeit am Schauplatz einer Katastrophe. Das Heer des valdorischen Großkönigs Ghalsar Ennius, mit dem Liocas gegen die barbarischen Clans der Tequari auszog, ist von einer unbekannten Macht vernichtet worden. Auch die Barbaren fielen ihr zum Opfer, und nur Liocas und die Tequari-Kriegerin Moriana haben überlebt.

Durch das Ereignis aneinander gebunden, machen sie sich auf den Weg, um herauszufinden, wer oder was verantwortlich für das Inferno ist. Dann gibt es da noch den jungen Magier Saresh, der sich auf der Flucht befindet. Er ist im Besitz eines Artefaktes, das die Katastrophe ausgelöst hat. Saresh ist verletzt und leidet unter schrecklichen Visionen. Er ahnt aber, dass er zum Werkzeug einer schrecklichen Macht geworden ist.

Letztlich müssen sich die drei zusammenschließen, da verschiedene Mächtegruppen das Artefakt in ihre Gewalt bringen wollen.

Henning Mützlitz: Das geht natürlich nicht ganz reibungslos vonstatten, und je mehr die Protagonisten über die Hintergründe der Ereignisse erfahren, desto deutlicher wird ihnen, welchen Mächten sie sich entgegenstellen müssen, um das Unheil abzuwenden, das der Welt Caldris droht. Dabei müssen sie immer wieder ihr bisheriges Welt- und Menschenbild, ihre Vorstellungen von richtig oder falsch und auch letztlich von gut und böse überprüfen, um die Aufgabe zu bewältigen.

Literatopia: Der Verlag bewirbt das Buch als „epische High Fantasy – garantiert frei von Elfen und Zwergen“. Gibt es andere phantastische Wesen? Und warum eigentlich keine Elfen und Zwerge?

Henning Mützlitz: Der Begriff High Fantasy ist mitunter zu sehr mit Assoziationen zu Tolkien und daran orientierten Weltentwürfen belastet. Um nicht sofort in dieser Richtung verortet zu werden, ist dieser (leicht augenzwinkernde) Hinweis gedacht – wobei ich persönlich nichts gegen Elfen und Zwerge habe … naja, zumindest nichts gegen Zwerge.

Christian Kopp: Ich schon! Diese kleinen, gierigen … nein, das sind ja bestimmt nette Leute, aber schon als wir in der Planungsphase zu dem Roman waren, haben wir eher in andere Richtungen gedacht. Die demografische Konzeption ist insgesamt aber nicht untypisch für High Fantasy, immerhin gibt es dort Barbaren und andere primitive Völker als Gegenpol zu einer mittelalterlich-feudalen oder einer fortschrittlichen urbanen Gesellschaft, aber daneben bewohnen auch einige eher exotische Völker die Welt Caldris, wenn auch keine Zwerge oder Elfen. Größtenteils existieren diese  am Rand der menschlichen Zivilisation des Kontinents Camotea, auf dem die Handlung angesiedelt ist.

Literatopia: Beschreibt uns bitte Eure Welt Caldris. Wie sieht sie aus? Ist sie ans europäische Mittelalter oder andere historische Epochen angelehnt?  

Christian Kopp: Das Reich Valdora zum Beispiel ist eine aristokratisch geprägte Feudalgesellschaft. Das gesamte Flair dieses Reiches  wird den Leser an die gängigen Anleihen des Genres an das europäische Mittelalter erinnern, denke ich. Allerdings haben wir versucht, eine Welt im Aufbruch darzustellen. Denn überall in Camotea brechen religiöse und politische Konflikte aus, alte Gesellschaftsordnungen werden in Frage gestellt und neue Technologien beginnen die Lebensweise der Menschen zu verändern. Da sind viele Analogien zur Reformationszeit und Renaissance eingeflossen.

Zudem gibt es Magie in Form bekannter Spruchmagie, aber auch  Technomantie wie auf Pratchetts Scheibenwelt. Besonders augenscheinlich wird dieser eher pragmatische Umgang mit arkanen Mitteln im Einsatz von Luftschiffen, die Caldris‘ Himmel erobern. Selbstredend gibt es eine versunkene Hochzivilisation, mit der viel Wissen untergegangen ist und die allein dadurch noch einen langen Schatten auf die Gegenwart wirft. Die Religion ist sehr dualistisch geprägt: Die meisten Valdorer verehren den Kosmokrator Urias, der sehr viele Attribute mit dem irdischen Mithras teilt, während seine Schwester Elotia von Urias‘ Anhängern mit so ziemlich jedem Übel auf Caldris gleichgesetzt wird – aber natürlich hat auch sie ihre Anhänger... Dieser Gegensatz spiegelt sich auch im Aufbau unseres Universums wider, denn Caldris ist - astronomisch betrachtet - Teil eines Doppelsternsystems.

Literatopia: Wie sah Eure Arbeitsteilung aus? Habt Ihr beide am Buch geschrieben?

Henning Mützlitz: Die Hintergrundwelt ist tatsächlich das Ergebnis eines langen Prozesses, innerhalb dessen wir uns immer wieder ausgetauscht haben, Dinge hinzugefügt, verändert oder verworfen wurden. Ideen zu dieser Hintergrundwelt existieren tatsächlich schon ziemlich lange, ebenso wie die grundlegende Handlung schon bald feststand. Von einem groben Plot und der vagen Vorstellung von zwei, drei Hauptfiguren bis hin zu den fertigen „Wächtern“ war es aber noch ein ziemlich weiter Weg …

Christian Kopp: Ich weiß gar nicht, wie viele Fassungen wir insgesamt haben, aber wir haben über die Jahre in verschiedenen Phasen den Plot immer wieder neu gestrickt, teilweise auch neu ausgerichtet. Grundlegend erfolgte die Verteilung anhand einer Synopsis, in der wir festhielten, wer was schreibt. Der ganze Arbeitsprozess war dann ein stetiger Austausch von Rohfassungen, die wir immer gegenseitig inhaltlich und sprachlich überarbeiteten, bis wir ein Ergebnis produziert hatten, mit dem wir beide zufrieden waren. Der Vorteil bei dieser Arbeitsteilung liegt darin, dass man sich quasi gegenseitig lektoriert und zum Beispiel logische Fehler oder sprachliche Mängel bereits im Entstehungsprozess ausbügeln kann.

Es ist auch sehr vorteilhaft zusammen zu schreiben, wenn man zwar eine genaue Vorstellung der Handlung hat, aber sich bei der Darstellung der Umgebung beziehungsweise der Atmosphäre schwertut. Meistens hat der andere eine Idee, die man dann gemeinsam verfeinert. Gerade in der Dialogführung ist das mitunter sehr hilfreich.

Literatopia: Ihr habt beide bereits für „Das Schwarze Auge“ geschrieben. Ist es schwieriger, sich als Autor in eine bestehende Welt einzufinden, als selbst eine zu erschaffen?

Christian Kopp: Das kann ich nicht pauschal beantworten. Beim „Zepter“ haben wir trotz umfangreicher Hintergrundkenntnisse viel Zeit in Recherchen gesteckt, weil wir möglichst nah am DSA-Kanon bleiben wollten. Das schränkt dich mitunter jedoch ganz schön in deinen kreativen Möglichkeiten ein. Camotea und Valdora wurden schon vor über zehn Jahren zunächst als Spielwelt geschaffen, ironischerweise gerade weil wir damals Aventuriens stark vorgegebenen Wegen etwas überdrüssig waren und unsere eigenen Ideen entfalten wollten. Allerdings teilen sich die damalige Spielwelt und die Romanwelt nur noch einige Merkmale und Figuren. Wir haben da für die nun vorliegende Geschichte viel angepasst, Nützliches übernommen und Unpassendes verworfen. Aber wenn du bei null beginnst einen Kosmos zu gestalten, wird dir bewusst, wie viel Arbeit in solch facettenreichen Welten wie Aventurien steckt.

Henning Mützlitz: Wir schätzen den aventurischen Hintergrund und haben uns lange Jahre gerne als Spieler (und auch als Autoren) darin bewegt, aber um eine epische Geschichte zu erzählen, benötigt man deutlich mehr Freiheit als diese Welt einem heute noch bieten kann. Dies ist oft sehr angenehm, weil ich (bis auf die Meinung meines Mitautors) auf nichts Rücksicht nehmen muss, wenn ich mir umwälzende Ereignisse ausdenke – allerdings kann ich zum Beispiel bei  ganz alltäglichen Dingen nicht einfach auf irgendetwas zurückgreifen, über das sich schon einmal jemand Gedanken gemacht hat - das fängt bei profanen Sachen wie Längenmaßen, Währungen oder der gängigen Kleidung innerhalb einer Gesellschaft an, umfasst aber auch grundlegende Dinge wie zum Beispiel das Wirtschaftssystem, das Herrschaftsverständnis oder die Jenseitsvorstellungen einer Kultur. Viel Arbeit also – aber eben auch ungeahnte Möglichkeiten!

Literatopia: Ihr beide kennt Euch bereits seit der Schulzeit. Habt Ihr damals schon an gemeinsamen Geschichten gearbeitet? Oder habt Ihr erst bei DSA schreibtechnisch zueinander gefunden?  

Henning Mützlitz: Wir haben schon seit 1990 immer wieder irgendwelchen Quatsch gemeinsam verfasst. Ich erinnere mich beispielsweise an unsere Comic-Zeitschrift mit der legendären Story um „Superhirni“ und „Käppt‘n Grufti“ oder an diverse P&P-Abenteuer wie zum Beispiel die „Blutmenschenkampagne“ bei MERS …

Christian Kopp: Oja, ich habe noch diverse selbstgeschriebene MERS-Abenteuer von Anno Dazumal aufbewahrt. Zusammen geschrieben haben wir eigentlich schon immer, fällt mir dabei auf. Das geht zurück bis auf ebenso liebevoll wie blutrünstig ausgearbeitete und beschriebene Dungeons für HeroQuest (falls sich daran noch jemand erinnert) - und das im zarten Alter von zwölf  Jahren.

zepter der horasLiteratopia: Henning, Du hast Politikwissenschaft studiert – hilft Dir dieses Studium beim Schreiben von Fantasygeschichten? Da stehen ja politische Machtspiele und Intrigen oftmals an der Tagesordnung.

Henning Mützlitz: Mitunter ja. Vor allem hat es sicher den positiven Effekt, dass ich politische Sachverhalte oder gesellschaftliche Probleme oft von mehreren Seiten betrachten kann, weil ich die Hintergründe von Entscheidungsprozessen und Herrschaftsmechanismen in verschiedenen Regierungsformen kenne – was bei mir auch im alltäglichen politischen Diskurs zu einer durchaus kritischen Einstellung gegenüber einfachen Problemlösungsstrategien oder simplen „So muss es gemacht werden!“-Forderungen geführt hat. In meinen/unseren Romanen spielt dies sicher hin und wieder eine Rolle. Bei den „Wächtern“ war uns zum Beispiel sehr daran gelegen, die handelnden Figuren mit einer glaubhaften Motivation zu versehen und Handlungsweisen nicht einfach zu rechtfertigen, weil jemand schlicht „gut“ oder „böse“ ist.

Literatopia: Du bist Mitglied in der Autorengruppe "AKZwanzig13". Wer ist noch dabei und was macht Ihr zusammen?

Henning Mützlitz: Im AKZwanzig13 haben sich einige Autoren zusammengefunden, die ihre ersten Veröffentlichungen in der Phantastik innerhalb der DSA-Romanreihe hatten. Dazu gehören Marco Findeisen, Mike Krzywik-Groß, Christian Lange, Stefan Schweikert, Christian Vogt und dessen Gattin Judith als „Quotenfrau“. Als es Ende 2012 an die Planung der Kurzgeschichten-Anthologie „Schattenlichter“ (Ulisses Spiele) ging, stellten wir fest, dass wir unabhängig voneinander ähnliche Erfahrungen als DSA-Romanautoren gemacht hatten. Statt uns wie anfänglich ewig lange Mails zu schreiben, haben wir ein Webforum gestartet, in dem wir uns bis heute regelmäßig über das Schreiben, Veröffentlichen, Neuigkeiten und Ideen für individuelle oder gemeinsame Projekte austauschen.

Dadurch verfügen wir über einen kompetenten und kritischen Pool an Beta-Lesern für eigene Projekte, aber auch eifrige Mitstreiter beim Entwerfen und der Umsetzung neuer Ideen – unter anderem die Steampunk-Anthologie „Eis und Dampf“ entstand dort in der groben Planung, bevor Christian (Vogt) dann gemeinsam mit Judith und Feder&Schwert die Crowdfunding-Kampagne ins Leben rief, durch die das Ganze erst realisiert werden konnte.

Literatopia: Hilft Dir Deine journalistische Arbeit auch beim kreativen Schreiben? Und über welche Themen schreibst Du als Journalist?  

Henning Mützlitz: Ich bin als Redakteur hauptsächlich für die Zeitschriften „Geek!“ (Panini Comics) und diverse Publikationen im Heel Verlag, die sich mit mechanischen Armbanduhren beschäftigen (Zeitschrift, Kataloge, Sachbücher), tätig. Diese journalistische/redaktionelle Arbeit gestaltet sich viel „technischer“ und an Fakten orientiert, um Inhalte innerhalb bestimmter Vorgaben hinsichtlich des Umfangs ansprechend zu präsentieren. Vieles dabei besteht erstmal gar nicht aus Schreiben, sondern aus redaktioneller Arbeit wie Korrespondenz, Bildakquise und -verwaltung, Content Management usw. Das Schreiben ist bei vielen dieser Publikationen dann oft nur der letzte Schritt. Das ist also irgendwie dieselbe Sportart, aber doch eine andere Disziplin.

Literatopia: Christian, Du arbeitest als Lehrer für Deutsch und Geschichte. Wissen Deine Schüler von Deinen Veröffentlichungen? Wenn ja, was sagen sie dazu?

Christian Kopp: Mich hat jedenfalls noch keiner darauf angesprochen, aber ich gehe in der Schule auch nicht mit der Veröffentlichung hausieren. Allerdings  wissen viele meiner Schülerinnen und Schüler, dass ich aus der „phantastischen Ecke“ komme. Es vergeht auch kaum eine Doppelstunde Literaturunterricht ohne Verweis auf Star Wars oder Tolkien.

eis und dampfMit Campbells Heroic Journey konfrontiere ich die jungen Damen und Herren auch jedes Jahr und wenn es mich überkommt, dann werden die Merkmale personalen Erzählens am Beispiel von A Song of Ice and Fire erläutert.

Literatopia: Was fasziniert Dich an Rollenspielen? Und tendierst Du dabei ebenfalls zur Fantasy?

Christian Kopp: Nicht zwangsläufig. Rollenspieltechnisch habe ich schon so ziemlich alles durch, denke ich. Die Interessen verliefen dabei im Laufe der Jahre über DSA, MERS, Shadowrun, Battletech/Mechwarrior und der World of Darkness sowie eigenen SciFi-Universen, bis hin zu D20 Star Wars, D&D und WH40k. Da lasse ich mich auf fast alles ein, wenn ich die zugrunde liegenden Welten spannend finde. Mich reizt am Rollenspiel die Vielfalt der Möglichkeiten, die Tatsache immer wieder neue Geschichten in neuen Universen mit verschiedenen Charakteren erleben zu können – und das natürlich gemeinsam mit anderen.

Literatopia: Wie seid Ihr beide zum Schreiben gekommen? Habt Ihr schon in jungen Jahren Texte verfasst, die sich heute in der Schublade verstecken, oder seid Ihr eher literarische Spätzünder?

Henning Mützlitz: Wie viele Kollegen ebenfalls, habe ich immer irgendwas geschrieben: In der Grundschule Krimis in Schulhefte, auf der alten Schreibmaschine der Oma eine Hauszeitung für unsere Familie oder später dann ausufernde Hintergrundbeschreibungen zu Rollenspielcharakteren. Als Berufswunsch habe ich damals schon meist „Archäologe“ oder „Schriftsteller“ angegeben. Das mit dem Archäologen wird aber glaub ich nichts mehr ...

Christian Kopp: Geschrieben habe ich auch schon immer, aber die Masse der Texte entstand mit dem Hobby Rollenspiel bzw. Tabletop. In der Schublade liegt daher einiges an Material, aber das meiste davon eben für dieses oder jenes Abenteuer oder Spielcharaktere.

Literatopia: Was lest Ihr persönlich gerne? Überwiegend Fantasy / Phantastik? Oder alles querbeet?

Christian Kopp: Wenn ich zum Lesen komme bzw. mir die Zeit dafür nehme, dann ist es Phantastik oder ein historischer Roman.

Henning Mützlitz: Aus Zeitgründen deutlich weniger als früher, dann aber fast ausschließlich Phantastik.

Literatopia: Wie habt Ihr die Entwicklung der deutschen Phantastik in den vergangenen Jahren erlebt?

Henning Mützlitz: Puh, da könnte ich jetzt viel dazu sagen. Schön ist natürlich, dass die Phantastik endlich in der Mitte der Unterhaltungsliteratur angekommen ist. Ebenfalls freut es mich, dass viele deutsche Autor/innen den Sprung geschafft haben und sich mit ihren Romanen im phantastischen Genre etabliert haben. Sieht man genauer hin, beschränken sich die Bestsellerautoren bei den großen Publikumsverlagen allerdings auf die bekannte Riege derer, die auch vor zehn Jahren schon erfolgreich waren. Ich habe das Gefühl, dass der Mittelbau darunter etwas weggebrochen ist, auch weil viele Großverlage überwiegend auf Trends und Me-too-Produkte gesetzt haben. Das ist sehr schade, denn anstatt so viele Lizenzen von Durchschnittstiteln angelsächsischer Provenienz zu kaufen, sollte man sich öfter an dem Pool bedienen, der sich im deutschsprachigen Raum bietet – es ist nicht so, dass es dort nicht genügend fähige Autor/innen gäbe!

Christian Kopp: Dem kann ich mich anschließen. Es ist immer schade, wenn der Leserschaft literarisches Potenzial zum Beispiel aufgrund ökonomischer Erwägungen verborgen bleibt.

Literatopia: Was haltet Ihr von eBooks? Eine schöne Möglichkeit, seine Lieblingsbücher immer dabei zu haben? Oder bevorzugt Ihr „richtige“ Bücher, die möglichst viele Regale schmücken?

Christian Kopp: Ich klammere mich nicht an bedrucktes Papier. Mir ist ziemlich egal, in welcher Form ich großartige Geschichten lesen kann, mir ist nur wichtig, dass ich Zugriff auf sie habe. Die meisten Bücher, die ich lese, leihe ich mir ohnehin - ich muss (bis auf wenige Ausnahmen) nicht alles im Regal stehen haben.

Henning Mützlitz: Ich habe nichts gegen eBooks, freue mich aber lieber über „echte“ Bücher im Regal. Wer sehr viel liest oder oft unterwegs ist, hat es mit einem eBook-Reader aber sicher viel einfacher.

ring des namenlosenLiteratopia: Könnt Ihr schon etwas über zukünftige Projekte verraten? Und wird es weitere Zusammenarbeiten geben?

Henning Mützlitz: Ich arbeite derzeit an einem Historischen Roman für einen Publikumsverlag, der im Herbst 2015 erscheint. Des Weiteren befinden sich ein, zwei Fantasy-Romane in der Pipeline, auf die ich extrem Lust hätte. Wann und was Christian und ich in der Zukunft gemeinsam machen werden, steht derzeit noch in den Sternen, aber da kommt sicher nochmal was – alleine, da auf Caldris noch längst nicht alle Geschichten erzählt sind!

Christian Kopp: Ideen haben wir noch eine ganze Menge. Ich hoffe, ich komme in naher Zukunft dazu, noch eine Episode mit Saresh niederzuschreiben, die eigentlich in den Roman sollte. Daneben habe ich seit Jahren eine Idee für einen historischen Roman mit phantastischen Elementen, an der ich immer mal wieder feile – faktisch komme ich aber nur in den Ferien zum Schreiben und selbst da nur sehr eingeschränkt.

Literatopia: Herzlichen Dank für das schöne Interview!


Autorenfotos: Copyright by Henning Mützlitz (oben rechts) und Christian Kopp (oben links)

Autorenhomepage: www.henning-muetzlitz.de

Rezension zu "Im Schatten der Hanse"

Rezension zu "Lübecker Rache"


Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia.de geführt. Alle Rechte vorbehalten.