Das Wolkenvolk - Book 3: Drache und Diamant (Yann Krehl, Ralf Schlüter, Kai Meyer u.a.)

Verlag: Splitter-Verlag; ( Juni 2014)
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten; 19,80 €
ISBN-13: 978-3868690729

Genre: Fantasy


Klappentext

Das Geheimnis der Drachen wurde aufgedeckt. Nun sammeln sich die Heere Chinas zur entscheidenden Schlacht. Kreaturen, aus Lava geboren, entsteigen den Tiefen der Welt. Riesen überqueren von Süden her die Gebirge. Geheime Händler in Luftschiffen nähern sich aus dem Norden. Und inmitten des heraufziehenden Krieges verzweifelt Niccolo an seiner Liebe zu Mondkind.


Rezension

Kai Meyers Wolkenvolk geht in seiner Comicadaption in die letzte Runde. Drache und Diamant heißt dieser Teil und wie schon die beiden Vorgänger Seide und Schwert und Lanze und Licht gibt es ihn sowohl in einer Albumfassung als auch im etwas handlicheren, aber kleineren Splitterbook-Format. Dafür kann die Geschichte in einem Stück gelesen werden, denn beide Alben sind unverändert enthalten, dafür fehlt in der Book-Version der Kunstdruck.

Drache und Diamant setzt nahtlos die Handlung seines Vorgängers fort. Niccolo und Mondkind sind bei den Drachen angekommen. Diese versuchen Mondkind zu heilen und so von dem Einfluss des Aethers zu befreien. Währenddessen sind Wisperwind und Feiquing bei den Geheimen Händlern, bei denen es, wie sich herausstellt, ebenso unterschiedliche Fraktionen gibt, die sich nicht immer ganz grün sind. Auf der Wolkeninsel hingegen kommt es zu dramatischen Ereignissen. Dies alles wird aber fast zur Nebensache, als Pangu trotz der Bemühungen der Drachen erwacht und damit droht die Welt zu vernichten. Und so kommt es zu der großen Schlacht, die der Aether die ganze Zeit über beabsichtigt hatte. Mondkind und Gua Lao werden ebenso hineingezogen, wie Niccolo, Wisperwind, die Geheimen Händler und vor allem die Drachen. Sie sind die letzte Hoffnung für die Welt und sind bereit, bis zum Äußersten zu gehen.

Drache und Diamant geizt nicht mit beeindruckenden Szenarien und Ereignissen. Wie sich in den vorherigen Bänden angedeutet hat, gibt es in Drache und Diamant ein furioses Finale, in das alle bisherigen Beteiligten hineingezogen werden und selbst noch neue Elemente eingefügt werden. Trotzdem kommt keiner der Charaktere zu kurz und ihr Verhalten bleibt nachvollziehbar. Niccolos Zwickmühle verstärkt sich weiter und er muss sich mehr denn je zuvor fragen lassen, ob er Mondkind wirklich liebt. Wisperwind geht ihrer Bestimmung als Kämpferin nach und die Drachen erscheinen genauso weise und gutmütig, wie sie es nach den meisten chinesischen Legenden sein müssen. Wer sich für asiatische Mythen interessiert, findet sie hier in einer passenden Umsetzung vor. Die Verbindung von europäischen Sichtweisen und asiatischer Kultur gelingt ein weiteres Mal und es ist gut vorstellbar, Das Wolkenvolk vielleicht irgendwann als Film des Wuxia-Genres im Kino zu sehen. Denn diesen Ursprung kann es nicht verleugnen. Kai Meyers Inspirationsquelle ist deutlich zu sehen und dessen Geist wurde von Yann Krehl ebenso in die Comicadaption übertragen.

Ralf Schlüter liefert dabei die fantastischen Bilder, die eine solche Geschichte benötigt. Diese dürften bei Drache und Diamant besonders fordernd gewesen sein. Mehr als einmal ist eine Vielzahl fantastischer Wesen zu sehen, die ins Geschehen eingreifen. Drachen, Riesen und Luftschiffe sind häufig präsent. Dazu kommen abwechslungsreiche Kämpfe, die sich keineswegs immer nur am Boden abspielen und eine große Dynamik vermitteln. Die Konflikte spiegeln sich in Wort und Bild, so dass das eine ohne das andere nicht seine volle Wirkung entfalten könnte. Beim Wolkenvolk entsteht dadurch eine große Spannung und eine mitreißende Geschichte. Ralf Schlüter hat hier eine sehr gute Arbeit abgeliefert.

An Bonusmaterial gibt es Skizzen, einen Charakter Colour Guide und die Entstehung einer Farbseite zu sehen. Womit die Adaption des Wolkenvolkes wunderbar abgerundet wird.


Fazit

Das Wolkenvolk – Drache und Diamant ist ein gelungener und würdiger Abschluss der Reihe. Sowohl inhaltlich als auch von den Zeichnungen her, die dieses Mal die größte Herausforderung gewesen sein dürften, aufgrund der phantastischen Wesen und Schlachten. Das Wolkenvolk bietet beste Unterhaltung und wird mit Sicherheit nicht im Regal verstauben.


Pro & Contra

+ großes Finale
+ die Drachen treten in Aktion
+ die Handlungsstränge werden verbunden und zu einem sinnvollen Ende gebracht

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Kai Meyer:

Rezension zu Das Wolkenvolk: Seide und Schwert Bd.1 - Wisperwind
Rezension zu Das Wolkenvolk: Seide und Schwert Bd.2 – Mondkind
Rezension zu Das Wolkenvolk – Book 1: Seide und Schwert
Rezension zu Das Wolkenvolk – Book 2: Lanze und Licht
Rezension zu Frostfeuer Bd.1 - Herzzapfen
Rezension zu Frostfeuer Bd.2 - Eisenstern
Rezension zu Das Fleisch der Vielen
Rezension zu Der Speichermann

Rezension zu Asche und Phönix
Rezension zu Arkadien erwacht
Rezension zu Arkadien brennt
Rezension zu Arkadien fällt


 

Abschluss-Interview zu "Das Wolkenvolk"

Interview mit Yann Krehl

Interview mit Kai Meyer

Interview mit Ralf Schlüter

Tags: Kai Meyer