Mouse Guard - Die Schwarze Axt (David Petersen)

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Verlag: Cross Cult; (Februar 2014)
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten; 24,90 €
ISBN-13: 978-3942649698

Genre: Tierfantasy


Klappentext

Die Vorgeschichte zu den mäusestarken Bänden HERBST 1152 und WINTER 1152!

Wir schreiben das Jahr 1115, als die Wachmaus Celanawe zum ersten Mal mit ihren Pfoten die Schwarze Axt berührte. Die Ankunft einer entfernten Verwandten, die er nie zuvor gesehen hat, führt ihn in ein Abenteuer, quer über das Meer, in ein fernes Land und zu den Toren der Hallen von Ildur im Reich der Iltisse. Und während sich die Legende um Farrer, den Schmied, der die Schwarze Axt formte, langsam enträtselt, muss Celawane feststellen, dass sein Schicksal schon immer mit der sagenumwobenen Waffe verbunden war... noch kann er aber nicht ahnen, dass seine Reise ihren langen Schatten bis ins Jahr 1153 und zu den drei Freunden Saxon, Kenzie und Lieam werfen wird.


Rezension

In der Welt von David Petersens Mouse Guard gibt es eine überlebensgroße Legende: Die Schwarze Axt! Lange Zeit war sie nur ein Mythos, der am Feuer erzählt wurde, bis sich ihr Träger Celanawe im Herbst 1152 zu erkennen gibt und wieder im Mittelpunkt steht. Er gibt die Schwarze Axt dann weiter an Lieam, einem jungen Wächter, der fortan die Aufgabe dieser Legende erfüllen soll.
Für Mäuse und Leser ist die Schwarze Axt in David Petersens Welt der Mythos schlechthin. Dementsprechend groß ist das Interesse mehr darüber zu erfahren. Wo kommt sie her? Wieso hat sich Celanawe solange nicht zu erkennen geben? Diesen Fragen geht der der vierte Band aus der Reihe Mouse Guard nach.

Zu Beginn ist Celanawe nicht im Besitz der Schwarzen Axt. Für ihn wie für den Rest der Mäuse ist sie nur eine Legende. Aber dann taucht Em auf. Bis dahin gehörte er der Wache an und war mit der Ausbildung von neuen Wachmäusen beschäftigt. Nun aber muss er sich mit der Geschichte seiner Familie auseinandersetzen. Er und Em sind die letzten Nachfahren Farrers, jenem Schmied der die Schwarze Axt anfertigte. Em kann einen Befehl von Bronwyn vorweisen, der von Celanawe verlangt, sie vollkommen zu unterstützen. Und so bricht Celanawe mit ihr auf, die Schwarze Axt zu suchen, die seit längerem als verschollen gilt. Ems Bruder Benn war die letzte bekannte Maus, die die Axt in den Händen hielt. Er fuhr mit ihr übers Meer und genau dort soll ihre Suche beginnen. Dafür brauchen sie allerdings jemanden, der mutig genug ist, die Überfahrt mit seinem Schiff zu wagen. In Conrad finden sie eine solche Maus. Mit seiner Hilfe gelangen sie nach Ildur, dem Königreich der Iltisse. Dort erfahren sie, was mit der Axt passiert ist. Benn übergab sie an eine Maus namens Merek. Allerdings war dieser keine gute Wahl, er folgte keinen hehren Zielen und versuchte in seinem Größenwahn Krieg gegen die Iltisse zu führen. Um die Axt zurückzubekommen müssen Celanawe und Em auf einen Handel eingehen. Für die Axt müssen sie den Fuchs töten, der den Sohn des Königs der Iltisse ermordet hat. Celanawe macht sich auf den Weg, während Em zurückbleibt.

David Petersen erschafft ein weiteres Mal ein märchenhaftes Mittelalter, in dem Mäuse die handelnden Personen sind. Sie können hier Füchse erschlagen, mit Booten das Meer bezwingen und Städte bauen, die einfach schön anzusehen sind. Entsprechend haben sie auch ihre Legenden und die der Schwarzen Axt ist vielleicht die wichtigste. Petersen enthüllt nun die Hintergründe zur Axt und ihrer Geschichte. Die Handlung ist sicherlich nicht vollkommen innovativ, schließlich wird hier die Sage der Reise eines Helden erzählt, aber David Petersen versteht es, sie interessant zu gestalten, mit Charakteren von denen man sich wünscht sie seien real. Em, Celanawe und Conrad sind keine übergroßen Helden, sondern haben ihre Fehler und Zweifel. Und so vielschichtig er sie darstellt, so mehrdimensional stellt er auch die restlichen, wichtigen Figuren des Bandes dar. Der Iltiskönig wirkt auf den ersten Blick, brutal und plump, als jedoch sein toter Sohn hereingetragen wird, kommt sein wahrer Charakter zum Vorschein. Er ist genau wie die Mäuse ein Lebewesen, welches sich um die seinen sorgt und einen hohen Ehrbegriff besitzt. Ebenso ist der Fuchs kein plumper Antagonist, sondern hat Gründe für sein Verhalten. All diese Facetten trägt David Petersen zu einem spannenden Band in einer fantasievollen Welt zusammen und sorgt so dafür, dass sich der Leser, egal ob Groß oder Klein, in Mouse Guard – Die Schwarze Axt fallen lassen kann.

Seine Zeichnungen tragen das ihrige dazu bei. In wunderschönen, detailreichen Bildern lässt er ein authentisch wirkendes Mittelalter erstehen, welches die Handlung einfach perfekt illustriert. David Petersen weiß ganz genau wie er eine Seite aufbauen muss, damit sie seine Geschichte trägt. Dialoge und Text sind auf die Bilder abgestimmt und lassen einen Die Schwarze Axt in einem durchlesen. Es kann gar nicht genug betont werden, dass seine Zeichnungen herausragend sind im US-Comicmarkt, da er immer wieder aufs neue Mut zeigt, seinen Stil beizubehalten und keine Kompromisse einzugehen. Dadurch entstehen einfach wunderschön anzusehende Geschichten.

Wie gewohnt ist Mouse Guard – Die Schwarze Axt randvoll mit Extras. Neben einer Karte der Mausterritorien von 1108, gibt es eine Galerie mit Arbeiten anderer Zeichner und Freunden, unter anderem Mike Mignola und Duncan Fregedo, die Ahnentafel von Farrer, Karten von Ildur und Zeichnungen und Details diverser Gebäude und der Kammer der Matriarchin, die für Celanawe eine ganz besondere Bedeutung hat.


Fazit

David Petersens Mouse Guard – Die Schwarze Axt ist eine weitere wunderbare Geschichte aus der mittelalterlichen Mäusewelt. Charaktere und Geschichte sind gut durchdacht und die Zeichnungen einfach ein Augenschmaus. Unbedingt lesen!


Pro & Contra

+ eingerahmt von einem wunderschönen Prolog und Epilog
+ Hintergründe der Legende werden enthüllt
+ Celanawe gewinnt mehr an Kontur

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von David Petersen:

Rezension zu Mouse Guard – Herbst 1152
Rezension zu Mouse Guard – Winter 1152
Rezension zu Mouse Guard – Legenden der Wächter Bd.1
Rezension zu Mouse Guard – Legenden der Wächter Bd.2
Rezension zu Mouse Guard – Legenden der Wächter Bd.3