Ich, der Drache Bd.2 – Das eiserne Buch (Juan Gimenez)

Verlag: Splitter-Verlag; (November 2012)
Gebundene Ausgabe: 64 Seiten; 14,80 €
ISBN-13: 978-3868692051

Genre: Fantasy


Klappentext

Schloss Rosentall, Sitz der königlichen Familie Belmonth, gilt als uneinehmbar. Doch nun wird sie von der Armee einer geheimnisvollen Frau belagert. Und hoch oben am Himmel kreist wieder der große Drache – ein schlimmeres Omen ist kaum denkbar.

Prinz Rob von Norfolken, Papyrenmeister und Waffenspezialist, der dem König einen Besuch abstattet, und die schöne Prinzessin Silvia sehen sich plötzlich unerwarteten Herausforderungen gegenüber.

Während vor den Toren der Festung die Schlacht tobt, spielen sich bei einer Truppe fahrender Gaukler, die sich ebenfalls seit kurzem in der Burg aufhält, mysteriöse Dinge ab. Eines ihrer Mitglieder, die schöne Valka, scheint über seltsame Kräfte zu verfügen. Ist sie vielleicht der Grund für die unerwartete Wiederkehr des Drachen?


Rezension

Schloss Rosentall wird von Mate Trofen belagert und der Kampf wird mit unverminderter Härte geführt. Mit aller Gewalt will sie Rosentall erobern, ohne es großartig zu beschädigen, denn in seinen Mauern, soll ich ein Heilmittel für ihre tödliche Krankheit befinden. Währenddessen trifft Valka auf ihre Mutter, die wie sich herausstellt, der Drache ist, der in der Nähe von Rosentall lebt. Gemeinsam, in ihrer Drachengestalt, stehen sie Rosentall bei und werfen die Truppen Trofens zurück, wenngleich dies den Tod für Valkas Mutter bedeutet. Währenddessen wird Silvia in der Burg zur Königin gekrönt und ihr Bruder wird endgültig wahnsinnig und begeht einen folgenschweren Fehler, der ihm in seinen Wahn von seinem Vater befohlen wurde. Mate Trofen erinnert sich dann noch an die Nacht, als Rosentall in die Hände von König Belmonth fiel und was wirklich in dieser Nacht geschah.

Juan Gimenez zieht das Tempo in seiner Erzählung um die Burg Rosentall und das Königreich Belmonth an. In Das Ende der Schöpfung legte er viele Dinge an, die sich nun rasant weiterentwickeln. Der Leser erfährt hier sehr viel über die Hintergründe des ganzen Geschehens. Warum ist Valka so besonders? Warum kann sie sich in einen Drachen verwandeln? Wer sind ihre Eltern? Was verbirgt Eminenz Fabian? Und warum hat Mate Trofen so ein großes Interesse daran, Burg Rosentall zu erobern? Auf all diese Fragen gibt Juan Gimenez in Das eiserne Buch bereits Antworten, die durchaus zu überraschen wissen.
Er nimmt die Fäden aus Das Ende der Schöpfung auf und verknüpft sie geschickt mit der Vergangenheit der Charaktere und erzeugt so eine hohe Spannung, auch wenn er jetzt so einiges enthüllt. Dies gelingt ihm vor allem durch seine Charaktere, die die Geschichte tragen und nicht von ihr fortgetragen werden. Im Zentrum stehen hierbei auf die ein oder andere Weise vor allem Fabian, Jorkin und Mate Trofen. Jeder dieser Drei trägt ein Geheimnis mit sich, welches ihn dazu bewegt, so zu handeln, wie er es eben tut. Dabei folgen sie jeder ihrem eigenen Wahn, der sie dazu verleitet, nicht rein rational zu handeln und großes Leid zu verursachen. Gimenez arbeitet sie gut aus, da geraten Silvia und Valka in den Hintergrund, obwohl gerade Valka fast als Hauptperson angesehen werden kann, schließlich ist sie ein Drache und greift stark in die Geschehnisse ein.
Juan Gimenez zeigt erneut ein interessantes Beziehungsgeflecht zwischen den Personen, die miteinander im Konflikt stehen, und es wird spannend zu sehen sein, wie er all das im Abschlussband zu einem Ende führt. So weit ist Ich, der Drache High-Fantasy vom Feinsten.

Juan Gimenez Zeichnungen sind natürlich ein weiteres Mal hervorragend. Der Schmerz und die Qual sind in den Gesichtern der Menschen abzulesen. Er schafft es in seinen Bildern die vorherrschenden Emotionen darzustellen und sie zu dem Leser zu transportieren, da fällt es auch nicht groß ins Gewicht, dass seine Zeichnungen nicht immer die gleiche sehr hohe Qualität besitzen und er es sich hin und wieder einfach macht. Dafür entschädigen die Sequenzen mit den Drachen voll und ganz.
Diese majestätischen Bestien zeigt er genauso, wie es sein muss. Als eine Urgewalt, die kaum zu stoppen ist und fürchterliche Verheerung unter ihre Feinde bringen kann. Wenn Mutter und Tochter in Drachengestalt gemeinsam in den Kampf eingreifen, entwickeln die Bilder eine ungeheure Kraft und lassen das ganze Ausmaß der potentiellen Gewalt dieser Wesen Wirklichkeit werden. Dies ist einfach hervorragend umgesetzt und auch die ruhigen Töne beherrscht Gimenez und nimmt sich für seine Inszenierung Zeit. Er weiß genau wie er den entsprechenden Rhythmus in seine Zeichnungen bringen kann und führt den Leser gekonnt durch die Handlung.


Fazit

Das Eiserne Buch überrascht mit so mancher Enthüllung und lässt einen gespannt auf den Abschlussband zurück. Juan Gimenez verknüpft eine spannende Geschichte mit starken Charakteren und zeigt in den Zeichnungen sein ganzes Können.


Pro & Contra

+ Enthüllung über das eiserne Buch
+ die Drachen
+ spannende Charaktere

Bewertung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Juan Gimenez:

Rezension zu Ich, der Drache Bd.1