Constantine – The Hellblazer Bd.1 - Abwärts (Ming Doyle, James Tynion IV, Vanesa Del Rey u.a.)

Verlag: Panini; (Juni 2016)
Softcover: 124 Seiten; 14,99 €
ISBN-13: 978-3957987563

Genre: Mystery/ Horror


Klappentext

Wenn Geister sterben

John Constantine, dem Dämonenjäger mit den vielen schmutzigen Tricks, sind nicht mehr viele Freunde geblieben – und die wenigen, die noch da sind, sind tot! Nun macht eine unheimliche Macht auch noch Jagd auf Constantines Geisterfreunde und vernichtet einen nach dem anderen. Um den mysteriösen Geister-Killer aufzuhalten, muss sich John seiner eigenen , alles anderen als glorreichen Vergangenheit stellen!

Der erste Band von Constantines neuer Soloserie, inszeniert von Ming Doyle (FAIREST), James Tynion IV (BATMAN) und anderen ist ein Muss für jeden Hellblazer-Fan!


Rezension

DC handelte sich teilweise Unmut bei den Fans Constantines ein, als sie seine Serie bei Vertigo beendeten und ihn in das reguläre DC-Universum holten. Manch einer beschwerte sich darüber, dass diese Constantine-Version nicht völlig seinem Charakter entsprechen würde. Nun gibt es einen Neustart unter dem Titel Constantine – The Hellblazer und der gibt gleich die Marschrichtung für die neue Serie vor. Es soll zumindest zu einem gewissen Teil wieder zurück zu den Wurzeln gehen und das heißt, es wird düster, dreckig und gemein. Denn Constantine ist wieder der Mistkerl, der er immer schon war. Immer auf sein Überleben bedacht und bereit auch Freunde für die Sache zu opfern, wenn es denn sein muss.

Dass Constantine in Hochform zurück ist, macht gleich die erste Geschichte in Abwärts klar.  Diese war als Sneek Peak in Convergence Shazam 2 enthalten und lässt Constantine auf eine junge hübsche Frau treffen, die Kostüme für Bands herstellt. Sie hat ein Problem magischer Natur und Constantine verspricht zu helfen. Aber es kommt wie so oft bei ihm, er legt sie rein und führt sie ihrer gerechten Strafe zu. Gleich hier präsentiert sich Constantine als skrupellos, wenn es darum geht Probleme zu lösen und es wird sofort klar: Wer ein Geschäft mit ihm eingeht, sollte nachher nachsehen, ob noch alles da ist, einschließlich der Seele.

Abwärts

Abwärts ist dann die erste richtige Geschichte. Blythe, eine Dämonin, die auf der Erde bleiben darf, solange sie keine Magie wirkt, bittet Constantine um Hilfe. Sie hat ein Problem in ihrem ganz speziellen Etablissement und John soll es für sie lösen. Er willigt ein und bekommt erwartungsgemäß ein großes Problem.
Eine gute Geschichte mit einigem Humor, der meist zynisch daher kommt. Constantine wird als sehr manipulativ und abgebrüht gezeigt, so wie es die Fans erwarten.

Schamesmeile, Süßer Teufel Jugend, Die Ratten der Vergangenheit, Jenseits von Nirgendwo

Gleich die nächste Geschichte über den Hellblazer erstreckt ihre Handlung über mehrere Hefte. Constantine wird normalerweise von den Seelen der Menschen begleitet, deren Tod er zu verantworten hat. Plötzlich jedoch werden seine Begleiter einer nach dem anderen von einer geheimnisvollen Macht vernichtet. Constantine muss das Aufhalten und die einzige Möglichkeit scheint zu sein, sich an jemanden aus seiner Vergangenheit zu wenden.
Eine gruselige, spannende Horrorgeschichte wird hier von Ming Doyle präsentiert. Constantine steht im Auge des Sturms und muss sich eingestehen, kein Mittel zur Hand zu haben, um dagegen anzugehen. Seine Rückkehr nach England verschafft dem Leser, gleichzeitig einen Blick in seine Vergangenheit und schärft Johns Charakter und macht ihn nachvollziehbar. Der Kampf gegen ein geschaffenes Monster, zeigt erneut, wie hart und kaltherzig John sein kann, wenn er es sein muss.

Die Zeichnungen sind bei Constantine wie Licht und Schatten. Solange Riley Rossmo für sie verantwortlich ist, sind sie eher katastrophal. Gefühl für Rhythmus und Atmosphäre sind kaum vorhanden. Constantine wirkt viel zu jung und ganz allgemein sind die Zeichnungen sehr grob, was in diesem Fall aber kein Stilmittel ist. Die Farbgebung ist hier auch weniger gelungen, so dass es fast ein Wunder ist, dass Constantines neu gestartete Serie fortgesetzt wurde.
Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn Ming Doyle, Vanesa Del Rey und Chris Visions zum Zeichenstift greifen. Jeder der Drei hat seinen eigenen Stil, von denen Ming Doyles noch am ehesten mit dem üblichen Superheldenstil in Verbindung gebracht werden kann. Vanesa Del Rey hingegen arbeitet mit rauhen, groben Zeichnungen, vermag aber Atmosphäre und Spannung zu erzeugen, wohingegen Chris Visions einen ausgefeilteren Stil hat, der aber in Stimmung und Atmosphäre sehr gut zu der erzählten Zeit passt.


Fazit

Constantine – The Hellblazer Bd.1 ist ein inhaltlich starker Auftakt mit größtenteils schwachen Zeichnungen. Ein Zeichnerwechsel würde dem Hellblazer auf jeden Fall gut tun, denn Ming Doyles Geschichten verdienen eine weit bessere visuelle Umsetzung, da sie spannend und gruselig sind und die Charaktere nicht außer Acht lassen.


Pro & Contra

+ John Constantine wird wieder zum Hellblazer
+ zwei clevere Geschichten

- Riley Rossmos Zeichnungen können in der Qualität mit den Geschichten bei weitem nicht mithalten

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Constantine:

Rezension zu Constantine Bd.1
Rezension zu Constantine Bd.2
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Rezension zu John Constantine: Hellblazer Bd.1
Rezension zu Hellblazer: Gefallene Engel Bd.1
Rezension zu Hellblazer: Gefallene Engel Bd.3