Ian Fleming´s James Bond Bd.1 – Vargr (Warren Ellis, Jason Masters)

Verlag: Splitter-Verlag; (Juni 2016)
Gebundene Ausgabe: 148 Seiten; 19,80 €
ISBN-13: 978-3958393967

Genre: Thriller


Klappentext

Die Spur führt nach Berlin

Nach einer Rachemission in Helsinki kehrt James Bond zurück nach London und übernimmt die Jobs eines gefallenen Agenten der 00-Abteilung. Seine neue Mission führt ihn nach Berlin, um einen Drogenhändler aufzuspüren, der eine seltsame, neue Substanz in England verbreitet. Doch der vermeintliche leichte Auftrag entpuppt sich als weit größer und gefährlicher, als Bond und sein Vorgesetzter M dachten. Denn die Droge ist mehr als ein Rauschgift – und plötzlich muss 007 alles riskieren, um eine mörderische Bedrohung von den britischen Inseln abzuwenden.


Rezension

Bond ist zurück! Nach einem Vergeltungsauftrag in Helsinki wird er zu M gerufen, um 008s Aufträge zu übernehmen, der dem Killer in Finnland zum Opfer gefallen war und den Bond gerächt hat. Es scheint ein einfacher Auftrag zu sein. Ein Bande importiert eine neue Droge, die sehr gefährlich zu sein scheint. Bond soll die Hintermänner finden und eine erste Spur führt ihn nach Berlin und dort zu Slaven Kurjak, der dort ein medizinisches Forschungslabor betreibt. Sein Fachgebiete sind bahnbrechende Pharmaprodukte und motorische Prothesen. Er selbst besitzt zwei davon, da er in serbischen Konzentrationslagern der 90er den linken Arm und das linke Bein verloren hat. Schnell stellt sich heraus, dass Kurjak nicht fair spielt und Bond in eine große Gefahr schickt, aber das ist nichts gegen die Skrupellosigkeit, die am Ende zu Tage tritt.

Lange mussten Bondfans auf neue Comicabenteuer des Geheimagenten im Dienste seiner Majestät warten. Nun ist es endlich wieder so weit. Warren Ellis, gefeierter Comicautor hat sich des Doppelnullagenten angenommen. Sein Ziel war es, den Agenten wieder zurück zu seinen Wurzeln bei Ian Fleming zu führen. Was bedeutet, dass Selbstzweifel nicht mehr die ganz große Rolle spielen und Bond wieder mehr der eiskalte Killer ist, den Fleming häufig beschrieben hat. Gleich der Auftakt macht die Marschrichtung klar. Ellis` Bond wird eine harte Angelegenheit in einer düsteren Welt, in der es meist um das Überleben geht. In einem knallharten Kampf nimmt Bond Rache und tötet ohne eine Gefühlsregung seinen Kontrahenten. Hier zeigt sich, dass Warren Ellis seine Hausaufgaben gemacht hat. Bond ist bei ihm, so wie bei Fleming, im Angesicht des Todes vollkommen abgeklärt. Er zögert nicht zu töten und begibt sich auch sehenden Auges in große Gefahr, egal, ob es ihn etwas kostet oder nicht. Dazu vergisst er nicht die üblichen Zutaten, die für Bond wichtig sind. Er flirtet mit Moneypenny, was wie immer zu nichts führt, und liefert sich Wortgefechte mit M. Ein Beginn, der so erwartet werden kann. Die Gegner Bonds sind ebenso natürlich außergewöhnlich gestaltet. Kurjak und seine beiden wichtigsten Handlanger haben körperliche Einschränkungen und können so einen Schauer auf dem Rücken des Lesers erzeugen. Der große Plan ist dieses Mal nicht so groß und besonders. Hier wirkt es mehr so, dass sich Warren Ellis erst noch warm schreiben muss. Die Geschichte ist fast Standard, bietet dafür aber so manche Actionszene, die geschickt eingebaut werden und über die Schwächen im Aufbau hinweg sehen lassen. Alles in allem kommt ein sehr guter Auftakt zur neuen Bond-Comicreihe heraus, der noch Luft nach oben hat, aber sehr viel richtig macht. Beim zweiten Band, darf es dann gerne etwas komplexer zugehen.

Jason Masters hält seine Zeichnungen klar und deutlich. Alles ist ohne Schwierigkeiten erkennbar. Mimik und Gestik zeigen die Gefühle der Figuren, wenn es auch nicht gerade viele Emotionen sind, die Bond zeigt. Dabei verfolgt er in den Actionszenen einen mehr filmischen Ansatz und lässt Bond nahtlos agieren und zeigt gleich mehrere Aktionen des Geheimagenten in einem Panel. Dadurch wird Vargr überaus dynamisch und schnell. Die Folgen von Schüssen und Schlägen zeigt er dabei sehr deutlich. Guy Major gestaltet seine Farbgebung recht unterkühlt und sorgt dafür, dass die Atmosphäre der Bilder zur Geschichte und den Charakteren passt.


Fazit

Vargr ist ein sehr guter Auftakt zur neuen Bond-Comicserie. Spannend und durchaus brutal präsentiert sich der Geheimagent seine Majestät und ist charakterlich so gut getroffen, wie lange nicht mehr in den Filmen.


Pro & Contra

+ Bond ist hart und skrupellos
+ actionreich
+ teilweise fast filmischer Seitenaufbau

0 kein Bondgirl

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/ Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Ian Fleming:

Rezension zu James Bond – Casino Royale
Rezension zu James Bond – Leben und sterben lassen
Rezension zu James Bond – Moonraker
Rezension zu James Bond – Diamantenfieber
Rezension zu James Bond – Liebesgrüße aus Moskau
Rezension zu James Bond – Goldfinger
Rezension zu James Bond – In tödlicher Mission
Rezension zu James Bond – Feuerball
Rezension zu James Bond – Der Spion, der mich liebte
Rezension zu James Bond – Im Geheimdienst ihrer Majestät
Rezension zu James Bond - Man lebt nur zweimal
Rezension zu James Bond – Der Mann mit dem goldenen Colt
Rezension zu James Bond - Octopussy

Literatopia-Links zu weiteren Bond-Romanen:

Rezension zu James Bond – Trigger Mortis
Rezension zu James Bond – Carte Blanche
Rezension zu James Bond – Ewig und ein Tag

Literatopia-Links zu weiteren Bond-Comics:

Rezension zu James Bond – Eidolon
Rezension zu James Bond – Hammerhead
Rezension zu James Bond – Black Box
Rezension zu James Bond – Kill Chain
Rezension zu James Bond - Spezialakten
Rezension zu James Bond – Leben und sterben lassen

Tags: James Bond