Suicide Squad – Jagd auf Harley Quinn (Adam Glass, Federico Dallocchio u.a.)

Verlag: Panini; (Juli 2016)
Softcover: 180 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3741600036

Genre: Superhelden/ Superschurken


Klappentext

Harley Quinn auf der Flucht

Sie sind der Abschaum der Menschheit, ein Haufen verrückter Serienmörder und Superschurken, von denen jeder zu mehrmals lebenslanger Haft verurteilt wurde: Harley Quinn, die Ex-Geliebte von Batmans wahnsinnigem Gegner Joker, der Meisterschütze Deadshot, Captain Boomerang und weitere irre Super-Killer. Doch die US-Regierung braucht sie -  um im Geheimen überall auf der Welt mit selbstmörderischen, schmutzigen Missionen die Interessen Amerikas durchzusetzen!
Dann aber tanzt ausgerechnet das gefährlichste Mitglied der Suicide Squad aus der Reihe und taucht unter, und der Rest des Teams um Deadshot und Co. erhält seinen bisher wohl brisantesten Auftrag: Jagd Harley Quinn!
Die blutig-brutale Actionserie mit dem Antihelden-Team aus dem DC-Blockbuster – geschrieben von Adam Glass, Koautor und ausführender Produzent des TV-Hits Supernatural.


Rezension

Die Suicide Squad ist in den Kinos und das durchaus erfolgreich. Heimlicher Star des Films war von Anfang Harley Quinn. Jokers durchgedrehte Ex ist so populär, wie noch nie zuvor. Nur logisch sie in jeglicher Form zu vermarkten und genau dies tut auch Panini, bei denen die DC-Comics in Deutschland erscheinen. In den letzten Wochen sind viele Titel rund um Harley erschienen, eine Anthologie, ihre Soloserie und dazu die Gotham City Sirens. Jagd auf Harley Quinn ist also nur ein Teil einer langen Reihe von Veröffentlichungen. Leider einer mit einem kleinen Beigeschmack, denn Suicide Squad – Jagd auf Harley Quinn ist als Teil des Suicide Squad Megabandes 1 vor gerade einmal drei Jahren bereits erschienen. Der Megaband ist sogar umfangreicher als der vorliegende Band und bringt die Geschichte zu einem runden Abschluss und nicht nur den Teil um Harley. Leider gibt es keinen Hinweis dazu auf dem Cover, so dass der Eindruck erweckt wird, hier würden brandneue Geschichten vorliegen und keine Wiederveröffentlichung. Nur auf der Webseite des Verlages wird dies erwähnt. Das hätte besser und ehrlicher gelöst werden können. Ansonsten gilt aber weiterhin, dass Suicide Squad sehr gute Unterhaltung ist.

Was ist die Suicide Squad eigentlich? Nun, jeder Staat hat seine schmutzigen Geheimnisse und damit einhergehend müssen Missionen und Aufgaben erledigt werden, die nicht den regulären Einsatzkräften anvertraut werden können. Spezielle Einheiten müssen dafür her. Im DC-Universum ist das die Suicide Squad. Mitglieder sind unter anderem Deadshot, Black Spider, King Shark und – Harley Quinn. Harley Quinns Ex, der Joker, ist tot und sein Gesicht wurde ihm abgezogen, so dass Harley nun auf sich allein gestellt ist. Zu diesem Zeitpunkt tritt Amanda Waller an Harley und die anderen zukünftigen Mitglieder der Suicide Squad heran. Sie sollen für die Regierung schmutzige Aufträge erledigen, im Gegenzug erhalten sie Straferlass. Superschurken als Verbrecherjäger? Die Idee klingt seltsam. Die Vermutung liegt nahe, dass sie sich der anderen Seite des Gesetzes anschließen könnten. Aber dies wurde bedacht. Wie einst Snake Plissken in Die Klapperschlange, wird jedem ein Sprengkörper in den Nacken eingepflanzt, der ausreicht, um den Kopf eines Verräters zu sprengen. Halb freiwillig, halb gezwungen machen sich die neuen Gesetzeshüter an die Arbeit.

Und von der gibt es genug. Basilisk eine Verbrecherorganisation, die terroristische Aktivitäten zur Vorbereitung auf einen Kampf zwischen normalen Menschen und Metas (Menschen mit Superkräften) durchführt, erhebt sich unter der Führung von Regulus. Schon bald sind Deadshots Schießkünste mehr als nur gefragt, ebenso Black Spiders Ninjafähigkeiten und King Sharks Gefräßigkeit ist auch nicht zu unterschätzen. Inmitten all des sich entfaltenden Wahnsinns fällt Harley Quinns eigener kaum auf, wobei sie immer weiter aufblüht und als einzige wirklich Spaß an der Sache hat.
Die Geschichte ist in ihren Grundzügen relativ einfach gestrickt und erhält nur durch immer neue Kapriolen der Mitglieder und der ständigen Frage, wer der Verräter und wer wirklich tot ist, seine Spannung. Das ist im Fall von Suicide Squad aber nicht so schlimm. Denn dieses Team macht einfach nur Spaß. Es ist schnell und unterhaltsam und spätestens wenn King Shark wieder einmal seine Gefräßigkeit zur Schau stellt und ein Teammitglied verspeist, hat der Leser ein breites Grinsen im Gesicht. Gemixt mit Deadshots zynischer Grundeinstellung und diversen Wortgefechten zwischen den einzelnen Charakteren ist schnell klar: Suicide Squad will nicht ernst genommen werden, sondern einfach aufs Beste unterhalten. Harley Quinn tut ihren Teil dazu und sorgt für wirklich schräge Momente.

Trotz all des Humors und der vielen Action, haben die Autoren aber nicht vergessen, den Charakteren etwas Hintergrund und Tiefe zu verleihen. Das Paradebeispiel hierfür ist Harley Quinn. Hier wird ihre Herkunftsgeschichte enthüllt und wie ihre ganz spezielle Beziehung zum Joker entstand. Am Ende ist klar, wie aus seiner Psychologin seine Geliebte werden konnte. Auf diesem Weg erhält der Leser einen faszinierenden Blick auf die schillerndste Person des Teams.

Die Zeichnungen stammen von einer Vielzahl von Zeichnern, dementsprechend schwanken sie etwas in der Qualität, aber keiner ist als Totalausfall anzusehen. Sie halten alle ein gewisses Niveau und sich an die Vorgaben für das Aussehen der Charaktere. Ein Höhepunkt ist zeichnerisch mit Sicherheit die Herkunftsgeschichte von Harley Quinn. Gemeinsam ist aber allen Panels, die knallbunte Farbgebung, die zu dieser Geschichte einfach passend ist. Wie der Inhalt nehmen sich auch die Zeichnungen nicht vollkommen Ernst. Und das ist gut so. So können Handlung, Witz und Bilder Hand in Hand gehen und ein einheitliches, wenn auch geplantes, chaotisches Ganzes ergeben.


Fazit

Suicide Squad – Jagd auf Harley Quinn will einfach nur Spaß machen und das tut der Band auf einmalige Art und Weise. Eine tiefschürfende Handlung zu erwarten, wäre fehl am Platze. Dafür gibt es eine Harley Quinn in Hochform, die zusammen mit Deadshot, King Shark und dem Rest die Welt mächtig durcheinander wirbelt. Nur ein Hinweis, dass die enthaltenen Hefte bereits im Suicide Squad Megaband 1 von 2013 zu finden sind, fehlt leider.


Pro & Contra

+ Harley Quinn
+ Gänsehautmoment zwischen Deadshot und Harley Quinn
+ Expendables in der Superschurkenvariante

- häufiger Zeichnerwechsel
- kein Hinweis, dass dies ein Nachdruck ist

Bewertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Harley Quinn:

Rezension zu Harley Quinn Anthologie
Rezension zu Harley Quinn: Mad Love
Rezension zu Harley Quinn/ Power Girl
Rezension zu Gotham City Sirens Bd.2
Rezension zu Gotham City Sirens Bd.3
Rezension zu Suicide Squad Megaband 1
Rezension zu Harley Quinn und die Harley-Gang
Rezension zu Harley Quinn liebt den Joker
Rezension zu Old Lady Harley
Rezension zu Batman und Harley Quinn
Rezension zu Harleen Bd.1
Rezension zu Harley Quinn Greatest Hits
Rezension zu Harley Quinn Bd.12
Rezension zu Harley Quinn: Schwarz, Weiß und Rot
Rezension zu Harley Quinn (2021) Bd.1