Batman: Killing Joke – Ein tödlicher Witz (Alan Moore, Brian Bolland)

Verlag: Panini; (Januar 2017)
Softcover: 116 Seiten; 12,99 €
ISBN-13: 978-3741602337

Genre: Superhelden


Klappentext

Das preisgekrönte Meisterwerk von Alan Moore und Brian Bolland

Batmans Erzfeind, der Joker, ist auf freiem Fuß. Das Verbrechen, das er diesmal geplant hat, ist ein grausamer Witz, dessen beißende Pointe den Dunklen Ritter tief in der Seele erschüttern wird. Die Opfer sind Batmans alter Freund Commissioner James Gordon und dessen Tochter Barbara. Ein grauenvoller Albtraum nimmt seinen Lauf...

The Killing Joke gehört zu den einflussreichsten Batman-Geschichten und definierte seinerzeit die Figur des irren Batman-Widersachers neu. Geschrieben von Comic-Ikone Alan Moore (WATCHMEN, V WIE VENDETTA) und gezeichnet von Brian Bolland, der sich mit diesem Band ein Denkmal setzte.
Diese Ausgabe enthält neben der neu kolorierten Version des Comic-Klassikers eine umfangreiche Batman-Cover-Galerie von Brian Bolland. Die Übersetzung wurde vollständig überarbeitet.

Ausgezeichnet mit zwei Eisner Awards: Bestes Comic-Album 1989 und Bester Comic-Autor 1989 (Alan Moore).


Rezension

Batman betritt das Arkham Asylum, um ein letztes klärendes Gespräch mit dem Joker zu führen. Es ist ein letzter Versuch, bevor sie nicht mehr zurück können und irgendwann einer den anderen tötet. Jedoch ist der Joker geflohen und bereits dabei einen grausamen Plan in die Tat umzusetzen. Er will James Gordon in den Wahnsinn treiben, um seine Theorie zu überprüfen, dass ein einziger schlechter Tag jeden verrückt werden lässt. Einer seiner ersten Schritte dazu: Er schießt Barbara Gordon nieder und ab da bleibt Batman nicht viel Zeit, um Commissioner Gordon zu retten.

Die 80er Jahre brachten eine wahre Flut außergewöhnlicher Batmanstories hervor, die zu echten Klassikern wurden. Batman – The Dark Knight, Batman – Das erste Jahr und eben Killing Joke zeigten Batman auf eine neue Weise und definierten ihn und seine Gegner vollkommen neu und hatten großen Einfluss auf spätere Werke in Comic und Film.
Killing Joke von Alan Moore und Brian Bolland untersucht die Beziehung zwischen Joker und Batman und stellt sie als Spiegelbilder einander gegenüber, die mehr gemein haben, als man glaubt. Dies ist vor allem in der Entstehungsgeschichte des Jokers begründet, die Alan Moore hier präsentiert. Bei ihm ist er ein gescheiterter Komiker, der er es nicht schafft, seiner schwangeren Frau, das zu bieten, das sie seiner Meinung nach verdient. So lässt er sich darauf ein, mit der Bande von Red Hood ein Verbrechen zu begehen und dabei als selbiger aufzutreten. Als der Tag kommt, prasselt eine Katastrophe nach der anderen auf ihn und am Ende des Tages ist der Joker geboren - nach einem einzigen schlechten Tag. Mit diesem Hintergrund ergibt sein Vorhaben, den Comissioner durch einen schlechten Tag in den Wahnsinn zu treiben, Sinn. Alan Moore zeigt den Joker zwar als einen komplett Wahnsinnigen, der mehr als nur gefährlich ist, macht seinen Wahnsinn aber nachvollziehbar. Durch die Darstellung Jokers, wird auch Batman als sein Spiegelbild verständlicher und das Schlussbild mit den beiden Erzfeinden ist dafür perfekt. Moore lässt übrigens offen, ob der Joker wirklich so entstanden ist. Ein geschickter Schachzug, denn so nimmt er ihm nicht das Geheimnisvolle, welches ihn seit seinem ersten Auftauchen umgibt. Klar ist aber, dass Killing Joke großen Einfluss auf Christopher Nolan hatte, dessen Darstellung des Joker in The Dark Knight ziemlich genau der im Comic entspricht, selbst sein Plan findet sich dort wieder, auch wenn er im Film dabei Erfolg hat und sich ein anderes Opfer aussucht. Killing Joke ist einer der ganz großen Batmangeschichten, die auch in Zukunft mitbestimmend für das Bild des Jokers sein wird. Unter anderem auch wegen Brian Bollands Zeichnungen.

Wie Dark Knight Returns und Knightfall mit dem Rückgratbruch Batmans beinhaltet Killing Joke mittlerweile ikonenhafte Bilder. Der Joker wie er auf Barbara Gordon schießt, der Joker wie er sich nach seiner Verwandlung die Haare rauft und das Schlussbild mit Joker und Batman lachend im Regen sind im kollektiven Gedächtnis von Comicfans. Brian Bolland findet interessante Perspektiven und Bildausschnitte und seine Zeichnungen sind qualitätsmäßig auf einem sehr hohen Niveau. Er arbeitet Gesichter und Hintergrund aus und lässt dadurch alles lebendig wirken. Die Neukolorierung greift tief in die ursprüngliche Atmosphäre ein, die damals nicht von Brian Bolland stammte. Die grellen Farben mussten weichen und alles wirkt nun düsterer und stark angepasst an die heutigen Leser. Trotzdem verfehlt sie ihre Wirkung nicht, auch wenn die alte an manchen Stellen etwas mehr nachhallte.

Das Bonusmaterial fällt üppig aus, ist allerdings auch nötig. Denn Killing Joke umfasst lediglich 46 Seiten, auf denen zwar so viel passiert, als in anderen Comics auf über hundert, allerdings würde diese geringe Seitenzahl nur ein recht dünnes Heftchen ergeben. Und so kann sich der Leser über einen Zweiseiter zu Entstehung des Jokers, eine Kurzgeschichte von Brian Bolland und eine üppige Covergalerie von Brian Bolland für diverse Batmanveröffentlichungen freuen. Dabei sticht die Kurzgeschichte von Brian Bolland heraus. Ein ganz normaler Typ erzählt von einem Jungen, der sich vorstellt, wie es wäre, Batman zu töten. Denn einmal in seinem Leben möchte er etwas wirklich Böses tun. Die Begründung dafür ist logisch, simpel und zugleich wahnsinnig. Brian Bolland erzählt äußerst effektiv und erschafft eine sehr düstere gruselige Atmosphäre, die die von Killing Joke fast übertrifft. Ein ganz normaler Typ hätte es verdient ebenso als Klassiker zu gelten, wie Killing Joke.


Fazit

The Killing Joke ist ein Klassiker, der nach wie vor seine Wirkung nicht verfehlt. Für Batman und seine Inkarnationen in Film und anderen Medien ist der Comic mindestens genauso wichtig, wie The Dark Knight returns oder Das erste Jahr von Frank Miller. Die Beziehung zwischen Batman und Joker wird in Killing Joke mehr denn jemals zuvor vertieft.


Pro & Contra

+ eine der wichtigsten Batmangeschichten
+ der Joker wird auf neue Art präsentiert
+ sehr gute Zeichnungen von Brian Bolland
+ die Bonusgeschichte Ein ganz normaler Typ

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Superhelden, Joker, Batman