Der Tod von Wolverine (Charles Soule, Steve McNiven)

Verlag: Panini; (Januar 2017)
Softcover: 132 Seiten; 12,99 €
ISBN-13: 978-3741601910

Genre: Superhelden


Klappentext

Das letzte Gefecht von Wolverine

Für den Mann namens Logan ist der Tod kein Unbekannter. Über Jahrzehnte hat der nahezu unsterbliche Krieger unzählige Feinde unter die Erde gebracht. Er sah geliebte Menschen, Freunde und Gefährten sterben. Doch dieses Mal klopft der Sensenmann an seine Tür. Die Jagd ist eröffnet! Ohne Heilfaktor nicht mehr in der Lage, jede Verletzung zu überleben, muss sich Logan einer Horde Kopfgeldjäger erwehren. Aber wer hat die Belohnung auf ihn ausgesetzt? Sein Erzfeind Sabretooth? Ex-Frau Viper? Oder jemand weit Schlimmeres? Als Logan erkennt, dass ihn sein mysteriöser Gegenspieler lebend braucht, geht er in die Offensive. Zurück in der Rolle des Jägers, beschließt Wolverine, das Ende so zu begrüßen, wie er immer gelebt hat: kämpfend... bis zum letzten Atemzug.

Marvels neue Allzweckwaffe Charles Soule und Zeichnerstar Steve McNiven erzählen die Story, die keiner für möglich hielt. Erstmals komplett in einem Sammelband!


Rezension

Eigentlich wollte Logan seine Ruhe haben. Dafür ist er nach British Columbia gegangen und lebt dort zurückgezogen. Aber jemand gönnt sie ihm nicht und so muss er sich gleich einer Horde Angreifer erwehren. Nach einem brutalen Kampf mit Nuke erfährt Wolverine, dass ihn der Auftraggeber lebend haben will und ab da ist die Jagd eröffnet. Wolverine wartet nicht ab, bis weitere Söldner bei ihm auftauchen, sondern begibt sich auf die Suche nach dem Hintermann. Und diese Suche führt ihn über Tokio und Madripoor bis in die Wüste Nevadas, zu jemanden aus Wolverines Vergangenheit, der im Namen des Guten Schreckliches plant.

Subtilität ist nicht Charles Soule Sache. Er legt sofort los. Von der ersten Seite an, gibt es Action satt. Und er gestaltet eine Hetzjagd quer um den Globus. Dabei trifft Wolverine auf viele alte Feinde und Freunde. Am herausragendsten ist mit Sicherheit die Begegnung mit Deathstrike, die Logan nur mit Kitty Prides Hilfe besiegen kann und das durchaus auf eine originelle Art und Weise. Ansonsten betreibt er viel Fanservice und lässt alle wichtigen Personen auftauchen. Es gibt ein letztes Gefecht mit Sabretooth, Viper gibt ihre Karte ab und Logan darf noch einmal eine Samurairüstung tragen. Diese Dinge für sich genommen, hätten das Potenzial, richtig inszeniert, den Leser auf die Reise mitzunehmen und ihm einen tieferen Einblick in Wolverine zu geben. Der Tod von Wolverine schafft dies aber leider nicht. Die Geschichte lässt einen als Leser merkwürdig kalt, denn statt Wolverine verletzlich zu zeigen, wirkt Logan jederzeit so, als hätte er noch seinen Heilfaktor und damit beraubt sich Charles Soule seines stärksten emotionalen Elementes. Erst ganz am Ende macht er es richtig und zeigt Wolverine in einer Extremsituation, die er dann gnadenlos durchexerziert, aber da ist es bereits zu spät. Den Eindruck eine Actionorgie, gewürzt mit Alltagsphilosophieplattitüden zu lesen, hat sich bis dahin längst verfestigt. Schade um das gute und gelungene Ende. Trotzdem unterhält Der Tod von Wolverine recht gut und vielleicht wollte Charles Soule nicht mehr, aber Wolverine hätte es verdient gehabt.

Steve McNiven macht einen deutlich besseren Job als Charles Soule. Er hat bereits Mark Millars mittlerweile legendären Old Man Logan in Bilder gefasst und dabei mitgeholfen dieser Geschichte zu ihrem Status zu verhelfen, den sie heute hat. Und dieses Können zeigt er erneut in Der Tod von Wolverine. Er hat einen klaren Strich, der detailreich daherkommt und weiß alles in die richtigen Bilder umzusetzen. Doppelseitige Zeichnungen, nicht ganz alltägliche Panelaufteilungen, alles was ihm zur Verfügung steht, um die Geschichte bestmöglich zu erzählen, nutzt er. Die Geschichte mag nicht so überzeugen, seine Zeichnungen dafür umso mehr.

Das Bonusmaterial fällt sehr umfangreich aus. Jede Menge Alternativcover, unter anderem eins von Skottie Young, und Entwürfe für die Comicseiten mit Anmerkungen von Steve McNiven.


Fazit

Insgesamt hätte es gerne kreativer, spannender und mit mehr Tiefgang sein können, so ist Der Tod von Wolverine nur ein weiteres, wenngleich auch sehr gut geschriebenes Actionabenteuer, des beliebtesten X-Man. Allein Steve McNiven überzeugt auf der ganzen Linie mit seinen einfach starken und beeindruckenden Zeichnungen.


Pro & Contra

+ viel Action ohne Kompromisse
+ Steve McNiven zeigt sein Können

- recht einfache Geschichte mit sehr wenig Tiefgang

Bewertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5


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Tags: Wolverine