Wonder Woman – Das erste Jahr (Greg Rucka, Nicola Scott, Bilquis Evely)

Verlag: Panini; (Mai 2017)
Softcover: 164 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3741601101

Genre: Superhelden


Klappentext

Die Legende von Wonder Woman

Prinzessin Diana lebt mit ihren Amazonen-Schwestern in völliger Isolation vom Rest der Welt auf der sagenumwobenen Paradiesinsel. Dann aber stürzt der Soldat Trevor mit einem Flugzeug auf Themyscira ab, und alles verändert sich. Für Diana beginnt eine aufregende Reise als Botschafterin ihres Volkes in die komplizierte Zivilisation – und dort wird sie zu Wonder Woman, der größten Heldin beider Welten!

Die definitive Neuinterpretation von Wonder Womans Anfängen, inszeniert vom preisgekrönten WONDER WOMAN-Autor Greg Rucka (GOTHAM CENTRAL, BATWOMAN) und Top-Zeichnerin Nicola Scott (ERDE ZWEI).


Rezension

Abgeschieden von der Welt leben die Amazonen auf der Paradiesinsel. Männer haben die Insel nie betreten und so kennt Prinzessin Diana allein das Leben unter Frauen, welches an diesem Ort friedlich verläuft. Trotzdem üben sich die Amazonen weiterhin in den Kriegskünsten. Dies ist auch bitter nötig, wie sich herausstellt. Eines Tages stürzt ein Flugzeug ab. Einziger Überlebender ist Steve Trevor. Er war mit seinen Männern auf dem Weg Informationen über die Terrorgruppe Sear zu organisieren und ein paar der Terroristen zur Strecke zu bringen. Nach seiner Genesung beschließen die Amazonen, eine der ihren mit Steve Trevor nach Amerika zu schicken. Diana wird auserwählt und sie beschreitet so den Weg Wonder Woman zu werden.

Wonder Womans Ursprünge wurden bereits mehr als einmal erzählt, immer an den jeweiligen Zeitgeist angepasst und aktualisiert. So umfangreich wie es nun Greg Rucka tut, dürfte es allerdings bisher nicht geschehen sein. Er erfindet Wonder Woman zwar nicht vollkommen neu, verbindet aber die althergebrachten Elemente, die seit ihrem ersten Auftritt zu ihr gehören, mit eigenen neuen Ideen. Gerade bei der Herkunft ihrer Kräfte und wie sie sie erhält, bringt er frischen Wind in Wonder Womans Geschichte. Ursprünglich besaß sie sie aufgrund ihrer Herkunft, ein besonderes Ereignis oder einen Anlass für diese gab es nicht. Dies ändert Greg Rucka nun. Zunächst folgt er zwar den Ursprüngen Wonder Womans, wie sie bereits bei William Moulton Marston zu sehen waren, allerdings weicht er dann später ab. Diana wird bei Rucka, wie zuvor bei anderen Autoren, durch einen Wettkampf auserwählt, in die Welt aufzubrechen und Steve Trevor im Kampf gegen einen übermächtigen Feind zu helfen, jedoch erhält sie erst in den USA ihre Kräfte durch einen Teil der griechischen Götter, wodurch Greg Rucka ihre Sonderstellung nur unterstreicht. Es gibt also einen größeren Kontakt zwischen ihr und den Göttern und der ist für die weitere Geschichte in diesem Band wichtig, denn ihr erster großer Gegner ist gleich einer, gegen den sie jede Hilfe gebrauchen kann. Glücklicherweise verzichtet Greg Rucka darauf, auf das altbekannte Nazimotiv zurückzugreifen und nutzt die Gelegenheit Wonder Woman zu modernisieren und ihren ersten Auftritt auf der Weltbühne im hier und heute stattfinden zu lassen.
Den Auftritt der Götter gestaltet Rucka im Übrigen sehr stimmungsvoll. Jeder der Götter erscheint in Tiergestalt und überreicht so spezielle Fähigkeiten.
Die dann aber doch recht dünne Handlung, wird durch die Charaktere zusammengehalten. Wonder Woman selbst, ist wie viele andere Superhelden nicht der am besten ausgearbeitete Charakter der Reihe, besitzt jedoch genug Tiefe, um den Leser für sich einzunehmen. Interessanter sind allerdings Steve Trevor, der sich mit seinem Leben als Soldat zumindest am Rande beschäftigen muss, und Dr. Barbara Ann Minerva. Sie ist eine von ihren Leidenschaften Getriebene, die sich vor allem für die Amazonen und ihre Legende interessiert und die zur ersten Freundin Dianas wird. So ist dann Das erste Jahr vielleicht nicht der innovativste Comic, Anbetracht der Tatsache, dass dies eine von vielen Erzählungen der Ursprünge ist, aber Greg Ruckas Version ist sehr unterhaltsam und wirkt frisch und entstaubt.

Nicola Scotts Zeichnungen sind zu Beginn gut und steigern sich mit der Zeit immer weiter. Sie bekommt immer mehr das richtige Gefühl für die Figuren und ebenso für den passenden Rhythmus. Gerade gegen Ende zeigt sie ihr Können und sorgt, passend zur Geschichte, für die beeindruckendsten Bilder im Band. Die einseitigen Zeichnungen sind hervorragend und zeigen Wonder Woman in den besten Posen. Sie scheint die ideale Zeichnerin für Wonder Woman zu sein.

Bis auf eine Einführung und den Covern gibt es leider kein Bonusmaterial.


Fazit

Wonder Woman – Das erste Jahr erzählt Wonder Womans Ursprünge mit ein paar neuen Aspekten, so dass alles frisch und entstaubt wirkt. Greg Ruckas Version ist spannend und sehr unterhaltsam.


Pro & Contra

+ gute Zeichnungen von Nicola Scott
+ Greg Rucka erzählt spannend

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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Tags: Superhelden, Wonder Woman