Silver Surfer: Requiem (J. Michael Straczynski, Esad Ribic)

Verlag: Panini (September 2017)
Softcover: 108 Seiten; 12,99 €
ISBN-13: 978-3741604003

Genre: Science Fiction/ Drama/ Superhelden


Klappentext

Seine letzte Reise

Um seine Heimatwelt Zenn-La vor Galactus zu retten, wurde Norrin Rad vor vielen Jahren zum Herold des gewaltigen Weltenverschlingers. Seither durchstreift er als Silver Surfer die einsamen Weiten der Galaxie. Und obwohl er von der kosmischen Kraft durchdrungen ist und zu den mächtigsten Wesen des Universums zählt, tritt der noble Surfer nun seine letzte Reise an. Sie beginnt auf der Erde, die dem silbernen Helden im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen ist. Hier trifft er auf alte Freunde und Kampfgefährten wie die Fantastic Four, Spider-Man und Dr. Strange. Am Ende stellt er sich inmitten der Sterne jedoch seiner tragischen Vergangenheit, der ewigen Sehnsucht nach seinem Zuhause und seinem unausweichlichen Schicksal...

Die wunderschöne, abgeschlossene Miniserie von den Superstars J.Michael Straczynski (SPIDER-Man, Babylon 5, Sense8) und Esad Ribic ( THOR – GOTT DES DONNERS, SECRET WARS) komplett in einem Sammelband.


Rezension

Der Silver Surfer hat lange in Galactus´ Diensten gestanden und sich anschließend einen Namen als Held gemacht und dabei immer die Erde als sein zweites Zuhause angesehen. Nun kehrt er zurück, weil etwas mit ihm nicht stimmt. Er lässt sich von Reed Richards untersuchen und der hat keine guten Nachrichten für seinen Freund und alten Kampfgefährten. Recht bald wird die Existenz des Surfers ein Ende finden und Norrin Rad sterben. Ein Heilmittel gibt es nicht laut Richards und so muss sich der Silver Surfer seiner Sterblichkeit stellen. Bevor er auf seine letzte Reise nach Zenn-La geht, trifft er noch auf Spider-Man und Dr. Strange, die jeweils auf ihre Weise von ihm Abschied nehmen.

Silver Surfer: Requiem wurde 2007 von Michael J. Straczynski geschrieben. Sie spielt außerhalb der Kontinuität des Marveluniversums und kann damit ohne großartiges Vorwissen gelesen werden. Vergangene, gegenwärtige und zukünftige Ereignisse spielen für die letzte Reise des Silver Surfers keine Rolle. So kann sich J. Michael Straczynski ganz seinen Themen widmen und sie in den Mittelpunkt stellen. Im Kern beschäftigt sich der Schöpfer von Babylon 5 in Requiem mit den Fragen nach dem Leben, was es ausmacht und was es wertvoll macht, mit dem Abschied von einem geliebten Menschen und Freund und ein bisschen mit der Frage, was nach dem Tod kommt. Diese Themen verarbeitet er nicht zu offensichtlich, sondern sie fließen ganz natürlich ein. Keins von ihnen drängt sich auf, ist aber wichtig für diese letzte Reise des Silver Surfers, wie J. Michael Straczynski und Esad Ribic sie sehen. Denn dies ist ohnehin klar, Requiem ist ihre Vision von Silver Surfers Ende. Aber es ist eine ungeheure starke und wirkungsmächtige Vision. Melancholie, Hoffnung und Lebensfreude vermischen sich in Silver Surfer: Requiem und lassen den Tod des Silver Surfers weit über den anderer Superhelden hinausragen. J. Michael Stranczynski ist hier zur Hochform aufgelaufen, wie zu seinen besten Tagen bei Babylon 5. Jeder Dialog, jede Zeile sitzt und lässt den Leser mit einem Kloß im Hals zurück. Es gibt viele Superheldencomics, die als Klassiker bezeichnet werden und in Sonderausgaben wiederveröffentlicht werden. Silver Surfer: Requiem hätte beides verdient. Vielleicht ändert sich dies auch noch.

Esad Ribic als Comiczeichner zu bezeichnen wäre angesichts von Silver Surfer: Requiem eine Frechheit. Mit dem normalen Superheldendurchschnitt hat er nicht zu tun. Comickünstler trifft es viel besser. Jedes einzelne Panel ist ein kleines Gemälde. Es ist möglich sich minutenlang mit seinen Bildern zu beschäftigen, um alle Details aufzunehmen. Der Seitenaufbau ist perfekt. Mit jedem Strich unterstützt und trägt Esad Ribic die Geschichte. Die Kolorierung hat er selbst übernommen und so entsteht eine eigentümliche Stimmung, die genau das einfängt, was Straczynskis Geschichte braucht.

Enthalten sind zusätzlich die Cover und Coverskizzen. Für diese Geschichte ist dies eindeutig zu wenig. Hier wäre die Gelegenheit gewesen, der Geschichte einen passenderen Rahmen zu geben. Dies wurde aber leider nicht genutzt.


Fazit

Silver Surfer: Requiem lässt den Leser den Silver Surfer auf seiner letzten Reise begleiten, die besser nicht geschrieben sein könnte. In fantastischen Bildern fasst Esad Ribic das Ende des Silver Surfers und nimmt dem Leser schier den Atem. Das Beste, was es vom Silver Surfer zu lesen gibt.


Pro & Contra

+ herausragende, fantastische Zeichnungen
+ melancholisch und hoffnungsvoll zugleich

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln über den Silver Surfer:

Rezension zu Silver Surfer Bd.1
Rezension zu Silver Surfer: Parabel

Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Esad Ribic:

Rezension zu Loki
Rezension zu Thor – Gott des Donners: Götterschlächter

Tags: Superhelden, Silver Surfer