Pennyworth Bd.1 – Lügen, Spione und Verrat (Scott Bryan Wilson, Juan Gedeon)

Verlag: Panini; (Mai 2022)
Softcover: 164 Seiten; 19 €
ISBN-13: 9783741627446

Genre: Spionagethriller


Klappentext

Batmans Butler auf geheimer Mission

Man kennt ihn als Butler von Bruce Wayne und treuen Mitstreiter von Batman. Doch auch in seiner Jugend führte Alfred Pennyworth ein äußerst aufregendes Leben – als Geheimagent und Superspion der britischen Krone! In diesem Band ist der junge Alfred einem Waffenprogramm der UDSSR auf der Spur, die ihn in die klirrende Kälte der Arktis führt. Hier werden Menschen in lebende Waffen mit unfassbaren Fähigkeiten verwandelt! Doch das ist nicht das einzige Geheimnis, auf das Alfred stößt. Und zudem muss er erkennen, dass man als Spion niemandem vertrauen darf …

Ein mitreißendes, actiongeladenes Agentenabenteuer für alle Fans von Batman und der TV-Serie Pennyworth, inszeniert von Scott Bryan Wilson (Altered Carbon) und Juan Gedeon (Venom).


Rezension

Alfred Pennyworth ist Schauspieler, Butler, jung, verliebt – und ein Spion. Im Auftrag des MI6 reist er gemeinsam mit seiner großen Liebe in die Arktis, um herauszufinden, was die Russen während des Kalten Krieges dort treiben. Und ihre Entdeckung lässt ihnen den Atem stocken. Dr. Sobieski hat dort Menschen in Wesen verwandelt, die jede Art Waffe aus ihrer organischen Materie schaffen können. Dazu sind sie nahezu unaufhaltsam. Der MI6 und seine Verbündeten müssen unverzüglich gewarnt werden, aber dann erweist sich Shirley als Verräterin und Alfred bleibt zum Sterben in der Eiswüste zurück.
In der Gegenwart wird er von Unbekannten entführt. Seine einzige Hoffnung ist sein alter Kumpel Dave Boy, aber der lässt auf sich warten.

Alfred Pennyworth ist in der aktuellen Kontinuität Batmans tot und wird schmerzlich vermisst. Bis zu seiner unausweichlichen Rückkehr, schließlich bleibt in Superheldencomics keiner für immer tot, werden Geschichten mit und über Alfred unter anderem in seiner eigenen Reihe erzählt. Mit Pennyworth – Lügen, Spione und Verrat liegt der erste Sammelband vor, der den Leser in die Zeit des Kalten Krieges zurückversetzt.
Scott Bryan Wilson hat ihn geschrieben und leider geht er viel zu oft auf Nummer Sicher und bedient sich allzu häufig typischer Versatzstücke des Spionagethrillers, denen er aber keine neuen Seiten abgewinnen kann. Es gibt halt den Agenten, der verraten wird, den Freund, der ohne zu fragen hilft und die Frau, die der Agent liebt. Dazu noch einen wirklich fiesen Gegenspieler gepackt und fertig ist der Thriller, so scheint Scott Bryan Wilson zu denken. Leider geht das so nicht ganz auf.
Denn er bedient sich einer Handlung, die direkt aus der B-Film-Hölle der 80er Jahre zu stammen scheint. Sicher waren die Actionklopper mit Dolph Lundgren und Jean-Paul Van Damme jener Zeit unterhaltsame Filmchen, aber heute ist dies einfach aus der Zeit gefallen Ein Cyborg z.B. würde heute einfach nicht mehr gedreht werden, und das aus gutem Grund. Scott Bryan Wilson verlässt sich aber auf einen ähnlich hanebüchenen Plot, versteht es aber nicht, ihn richtig zu inszenieren. Bei ihm wirkt die Bedrohung sehr comichaft und das nicht im guten Sinne. Was Universal Soldier im limitierten Rahmen spannend, tragisch und dramatisch machte, ist hier einfach nur absurd und übertrieben. Dabei blitzt das Potenzial von Pennyworth immer wieder auf und zwar genau dann, wenn es um Alfreds Jugend geht oder er von Alfreds und Shirleys Ermittlungen erzählt. Dies sind sehr starke Momente, nur leiden sie unter der Superwaffenhandlung. Gerne hätte Scott Bryan Wilson mehr von Alfreds Beziehung zu seinem Vater, der ein interessanter Charakter ist, erzählen und vor allem den Spionageteil ausbauen dürfen, denn wie bereits erwähnt, an diesen Stellen ist Pennyworth richtig gut. So bleibt ein eigentlich interessanter Ansatz für Alfreds Lebensgeschichte, der durch die Bedrohung leider nach unten gezogen wird. Manchmal ist Zurückhaltung dann doch mehr.

Juan Gedeons Zeichnungen gehen in Ordnung. Manchmal macht er es sich zu einfach, die Gesichter sind dann wenig ausdrucksstark und hin und wieder entgleiten ihm Proportionen. Andererseits sind die Actionszenen gut gestaltet und funktionieren sehr gut. Insgesamt ist Pennyworth ganz gut anzusehen, aber ein besserer Zeichner hätte deutlich mehr herausholen können.


Fazit

Der Band mit Alfred ist recht unterhaltsam, ist jetzt aber nicht der Spionagethriller, den man sich erhofft hätte. Das liegt auch an der Wahl der Bedrohung, die Scott Bryan Wilson getroffen hat. Wäre diese eine andere, wäre Pennyworth gleich nochmal so gut.


Pro & Contra

+ in den Spionageteilen richtig gut

- erinnert leider an B-Movies in den 80ern
- Scott Bryan Wilson benutzt Versatzstücke, führt sie aber nicht kreativ zusammen

Bewertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5