Im März 2010 wird "Mein Freund, der Fotograf" von Pál Závada erscheinen:
Von einem Land, das dem Untergang entgegensieht, und von der Kunst des Überlebens – und den Abwegen der Liebe
Nach
dem Roman »Das Kissen der Jadwiga«, der in Ungarn ein sensationeller
Bucherfolg war, jetzt der zweite, ebenso hoch gerühmte Roman Pál
Závadas auf Deutsch: das detailgenau gezeichnete Panorama Ungarns zu
einer Zeit, als der Sozialismus schon seinem Ende entgegen bröckelte
und als dessen Bewohner mit der Kunst des Überlebens beschäftigt waren,
mit den Rolling Stones, mit Reisen in den Westen – und mit der Liebe
und ihren Abwegen.
Pál Závadas Roman erzählt viele Geschichten:
Die eines Professors, der 1942 mit einer Gruppe in die ungarische
Provinz reist, um dort das Leben der Landarbeiter zu studieren. Die des
jungen Adam K. der – es ist das Jahr 1968 – insgeheim ein Mädchen
anbetet und nur deshalb im Schulchor die Lieder der Partei singt, statt
sich die neuesten Songs der Beatles oder Rolling Stones anzuhören, weil
er sich sonst nicht in der Nähe seiner großen Liebe aufhalten könnte.
Wieder Jahre später, will Adam mit einem Interrail-Ticket und kaum Geld
in der Tasche Westeuropa kennenlernen.
Unterwegs trifft er Landsleute
mit Blumen im Haar, einer Gitarre unter den Armen und einer Menge
ungehöriger Ideen im Kopf. Ideen, zu denen auch die freie Liebe und
andere Lebensformen zählten. Ideen, über die gute Ungarn besser nicht
nachdachten …
Pál Závada, der in Ungarn in einem Atemzug mit Péter
Nádas und Imre Kertész genannt wird, erzählt in einem Kaleidoskop von
äußerst präzisen, lebensnahen und kunstvoll komponierten Bildern davon,
wie das sozialistische Ungarn bereits mit seiner Gründung zu zerfallen
begann und wie sich die Menschen in diesem ununterbrochenen Niedergang
behaupteten. Es ist die auf der Oberfläche komische, im Untergrund aber
tragische Geschichte eines halben Jahrhunderts, das uns noch lange
beschäftigen wird, auch nachdem die alten politischen Träume längst zu
Grabe getragen wurden.
Über den Autor
Originalverlag: Magvetö Publishing House Ltd.