Moon Knight – Schwarz, Weiß & Blut (Paul Azaceta, Benjamin Percy, Erica Schultz u.a.)

moon knight schwarz weiss und blut

Verlag: Panini; (Dezember 2022)
Gebundene Ausgabe: 140 Seiten; 26 €
ISBN-13: 9783741629365

Genre: Superhelden


Klappentext

Neue Legenden über Marvels Mondritter

Marc Spector ist Moon Knight, der knallharte Avatar des ägyptischen Gottes Khonshu. Er bekämpft Monster, Räuber und Kultisten bis aufs Blut und ermittelt als Mr. Knight im feinen Zwirn. Aber er tut sich auch mit Spider-Man zusammen, sucht Dr. Strange auf und reist ins Weltall. Zudem treffen wir den Moon Knight der Zukunft, und Marcs Söldner-Vergangenheit sucht seine Gegenwart heim.


Rezension

Die Antihelden Marvels bekommen seit einiger Zeit ihre eigene Reihe Schwarz, Weiß & Blut, in der Autoren und Zeichner Kurzgeschichten über sie erzählen, in denen es auch durchaus mal härter und blutiger ausfallen darf. Damit ist dann auch klar, warum die Antihelden hier im Zentrum stehen, mit ihnen sind solche Geschichten leichter zu erzählen.

Anubis Rex

In der Zukunft tritt Moon Knight gegen Skarabäen mit dem Wesen von Ra an.
Jonathan Hickman und Chris Bachalo sind eigentlich Garanten für eine gute Geschichte. Anubis Rex ist jedoch eher konfus und ziellos. Chris Bachalo gestaltet seine Comics normalerweise interessanter und übersichtlicher.

So weiss. Und doch düster.

Spider-Man hat eine besondere Bitte an Moon Knight. Zuerst müssen sie allerdings einen Skarabäus wiederbeschaffen.
Moon Knight ist eigentlich ein sehr düsterer Held, im Zusammenspiel mit Spider-Man wird es ungewohnt lustig und das funktioniert in Murewa Ayodeles Geschichte sehr gut. Dotun Akande findet dazu bei den Zeichnungen den richtigen Ton.

Ende

Moon Knight eskortiert eine Zeugin, die gegen die Maggia aussagen will, zum Gericht. Mehrere Attentäter greifen sie an.
Ende ist eine simple Geschichte, die von Marc Guggenheim schnell erzählt wird. Er versucht der Geschichte eine tiefere Bedeutung zu verleihen, indem er sie rückwärts erzählt, aber das verfängt nicht. Auch der schlau klingende Spruch am Ende/ Anfang macht es nicht besser. Nett ist wohl das passende Wort. Jorge Fornés macht seine Sache am Zeichenstift recht gut.

Die leere Gruft

Moon Knight will nicht mehr der Avatar Khonshus sein. Er sucht dafür Dr. Strange auf und der zeigt ihm den Weg Khonshu loszuwerden, warnt ihn aber auch davor, dass er dann nur noch eine leere Hülle sein könnte.
Benjamin Percy erzählt, was passiert, wenn Moon Knight nicht mehr Khonshus Avatar wäre. Die leere Gruft verfolgt also einen interessanten Ansatz und verleiht Khonshus Avatar mehr Tiefe. Vanesa R. Del Rey hat einen eigenwilligen Stil, der hier ideal passt.

A Hard Day´s Knight

Mr. Knight kommt allabendlich in ein Diner zum Essen, um sich mit seinen anderen Persönlichkeiten zu beraten und zu erfahren, woher er diverse Wunden hat.
David Peposes Geschichte macht richtig Spaß und hat mit dem Titel eine gelungene Anspielung auf die Beatles. Leonardo Romero transportiert den Humor in seinen Zeichnungen.

Der Blutfalter

Vor fünf Jahren tötete Marc Spector im afrikanischen Narobia Rebellen für die Regierung und wurde am Ende von seinem Kollegen Kless verraten. Jetzt ist Kless zurück in Narobia und die Frau von einem der Männer, die mit Spector kämpften und durch Kless starben, schickt ihm eine Nachricht und Marc Spector bricht auf, um Kless zu töten.
Moon Knight nimmt Rache an jemanden aus seiner Vergangenheit und es gibt ganz nette Action. Die aufgesetzte Moral, die Patch Zircher anfügt, hätte es nicht gebraucht.

Irrweg

Nach einem Banküberfall steigen die Täter ausgerechnet in das Taxi von Jake Lockley. Ab da läuft es mehr als schlecht für sie. Vor allem da noch jemand im Auto sitzt.
Erica Schultz und David Lopez liefern eine witzige und temporeiche Geschichte ab.

Kein leerer Himmel

Moon Knight muss eine Sekte aufhalten, die gerade im Begriff ist, das Mädchen Mirwit ihrem Gott zu opfern. Und auch Khonshu hat Interesse an Mirwit und führt mit Marc Spector darüber ein Gespräch.
Jim Zub schreibt meistens gut und so auch hier. Kein leerer Himmel beginnt mit einem mürrischen Moon Knight und endet in einer sehr interessanten Diskussion zwischen Moon Knight und Khonshu. Djibril Morissette-Phans Zeichnungen passen gut dazu.

Astronieten

Moon Knight ist mit Gem und Zest auf dem Weg zum Mond. Gem will ihn ausbeuten, aber da hat Moon Knight auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Irgendwie erinnert das alles an die abstrusen Geschichten der 60er und 70er Jahre. Für Moon Knight ist Ann Nocentis Geschichte schlicht und einfach zu überdreht und die Zeichnungen von Stefano Raffaele machen es auch nicht viel besser, da sie selbst ziemlich unübersichtlich sind.

Guten Morgen

Jede Nacht muss Moon Knight um sein Leben auf einem ganz besonderen Spielbrett kämpfen. Bis der Mond untergeht und Khonshu zufrieden ist. Christopher Cantwell liefert die Handlung mit der größten Tiefe ab. Alex Lins findet mit seinem Stil die perfekten Bilder hierfür.

Der Duft nach Blut

Eine Sekte beschwört Shesmu und der findet einen Weg in Moon Knights Kopf und will ihn als seinen Propheten haben.
Nadia Shammas Beitrag ist gut ausgeführt, auch wenn es an der zündenden eigenen Idee mangelt, denn dass sich Moon Knight gegen die Übernahme durch einen anderen Gott wehren muss, passiert nicht zum ersten Mal.

Geboren, um zu sein

Seit einiger Zeit kann Marc Spector nicht schlafen. In seinen Träumen spielen Katzen eine besondere Rolle. Und am Ende sieht er sich Bastet gegenüber.
Besonders kreativ ist auch diese Geschichte nicht. Paul Azaceta nimmt einen recht offensichtlichen Gegner für Moon Knight, macht daraus aber das Beste.

Neben einer Einführung, einem Nachwort und der Vorstellung von Autoren und Zeichner, ist auch der eigentliche Höhepunkt des Bandes enthalten, nämlich die Cover und Variantcover der Einzelausgaben, die teilweise echt beeindruckend sind.


Fazit

Wie häufig bei solchen Bänden gibt es Licht und Schatten. Insgesamt gehen die Geschichten in Moon Knight – Schwarz, Weiss & Blut in Ordnug, können jedoch leider nicht begeistern.


Pro & Contra

+ Cover und Alternativcover
+ humorvolle Geschichte
+ häufig wenig kreativ

Bewertung: sterne3.5

Charaktere: 3,5/5
Handlung: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Preis/Leistung: 3/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln aus der Reihe Schwarz, Weiß & Blut:

Rezension zu Wolverine: Schwarz, Weiß & Blut
Rezension zu Carnage: Schwarz, Weiß & Blut
Rezension zu Deadpool: Schwarz, Weiß & Blut