Verlag: Panini; (März 2024)
Gebundene Ausgabe: 284 Seiten; 39 €
ISBN-13: 9783741636813
Genre: Thriller
Klappentext
Im Krieg gegen das Verbrechen
Auf seinem Kreuzzug als Punisher macht sich Frank Castle einen neuen Feind: die mächtige Verbrecherorganisation Exchange, die ihm sogar ein echtes Monster auf den Hals hetzt! Aber auch andere geraten ins Visier der Gangster, allen voran die Soldatin Rachel Cole Alvarez, deren Hochzeit zum Massaker wird. Zudem führt ein kriminell-brisanter Datenträger den Bestrafer, Spider-Man und Daredevil zusammen.
Der erste Sammelband der Punisher-Saga des preisgekrönten, multimedial erfolgreichen Star-Autors Greg Rucka (Gotham Central, The Old Guard, Heart of Stone) und des Top-Zeichners Marco Checchetto (Spider-Man).
Rezension
Am Tag ihrer Hochzeit wird die Familie von Rachel Cole niedergeschossen. Ihr frisch angetrauter Mann stirbt, sie selbst überlebt mit schweren Verletzungen. Die Detectives Walter Bolt und Oscar Clemons werden auf den Fall angesetzt. Diese Morde lösen eine Welle der Gewalt aus, während der Frank Castle, alias der Punisher, Jagd auf die Verantwortlichen macht, die zu dem Verbrechersyndikat Exchange gehören. Unterstützung erhält er dabei von Detective Bolt, dem Frank einst das Leben rettete und dessen Karriere ermöglichte. Und schon bald macht auch Exchange Jagd auf Frank Castle, der unter anderem gegen Vulture antreten muss. Zum Glück erhält er bald weitere Unterstützung durch die genesende Rachel Alvarez, die darauf besteht den Namen ihres toten Mannes angenommen zu haben, und sehr gut im Umgang mit Waffen ist. Gerade rechtzeitig schließt sie sich ihm an, denn gleich fünf Verbrechersyndikate wollen die Omega-Disk finden, die sich im Besitz Daredevils befindet.
Greg Rucka hat immer wieder bewiesen, dass er sich darauf versteht spannende Thriller und Krimis zu schreiben. Sein Gotham Central, welches er zusammen mit Ed Brubaker schrieb, ist nach wie vor eine der besten Reihen aus Gotham City. Mit Im Kreuzfeuer startet nun die Punisher Collection aus seiner Feder. Und was soll man sagen, er hat es wieder getan. Auch mit dem Punisher erzählt er einen knallharten Thriller, der naturgemäß bei Frank Castle mit viel Gewalt daherkommt, aber auch durchaus komplex erzählt ist und dessen Charaktere keine bloßen Blaupausen sind.
Dabei erdet er das Geschehen, soweit es geht. Denn da Spider-Man, Daredevil und Vulture auftauchen, sind auch Elemente des Superheldencomics enthalten. Aber selbst diese mildert Greg Rucka ab und stellt sie nicht in den Mittelpunkt. Daredevil und Spider-Man sind Mittel zum Zweck und dominieren ab ihren Auftauchen nicht. Zudem dienen sie Greg Rucka dazu, den Punisher durch die Augen anderer zu zeigen und so noch besser darzustellen.
Sowieso wird der Punisher hier zwar nicht neu definiert, aber sein Charakter wird präzise gezeigt und dies nicht nur durch seine Handlungen, die an der ein oder anderen Stelle durchaus überraschen, sondern auch dadurch, dass Greg Rucka Rachel Alvarez hinzufügt. Ihr Trauma ist Frank Castles Trauma. Beide haben ihre Familien durch einen Akt der Gewalt verloren. Der Unterschied ist, wie sie letztendlich damit umgehen. Während der Punisher jenseits von Allem ist und wohl kaum seine Wut loslassen wird, besteht bei Rachel Alvarez diese Möglichkeit noch, wie Daredevil an einer Stelle feststellt. Und genau dieses Gegenüberstellen der beiden Figuren zeigt den Charakter des Punishers besser, als alles andere oder tausend Worte. Denn gesprochen wird von Frank Castle und Rachel Alvarez nicht viel. Greg Rucka verlässt sich auf die Kraft der Bilder und der Handlung, in der alles wesentliche zu finden ist. Im Kreuzfeuer ist ein brutaler, spannender und überraschend emotionaler Thriller, bei dem Greg Rucka seine Stärken beim Schreiben voll ausspielt und genug Fäden für eine Fortsetzung spinnt. Es gibt gleich mehrere offene Enden, die deutlich Lust auf mehr machen. Wer sich nach der aktuellen Punisher-Serie gefragt hat, warum der Punisher so beliebt ist, findet hier die Antwort.
Großes Lob auch an die Zeichner, insbesondere Marco Checchetto. Dieser legt hier eine Glanzleistung vor und fängt in den Gesichtern aber auch in der Gestaltung und Anordnung der Panels die Emotionen der Charaktere und die Atmosphäre ein, weswegen sich Greg Rucka vollkommen auf ihn verlassen kann und es dann auch tut. Ganz so stark sind die übrigen Zeichner nicht und man sieht, wenn ein anderer übernommen hat, aber es fällt nie wirklich unangenehm auf oder reißt aus der Handlung.
Fazit
Verflucht gut geschrieben und top gezeichnet bringt die Punisher Collection einen Frank Castle aufs Papier, der durch Greg Rucka gefährlicher und verletzlicher erscheint, als je zuvor. Dies gelingt ihm durch das Hinzufügen von Rachel Cole Alvarez, die ein Spiegelbild des Punishers ist. Greg Rucka kann einfach grandiose Thriller schreiben und hat ein Händchen bei seiner Auswahl der Zeichner.
Pro & Contra
+ komplexe Handlung
+ Charakterisierung des Punishers durch Rachel Alvarez
+ gute Zeichnungen
Bewertung: 
Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5
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Rezension zu Punisher – Das erste Jahr
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Rezension zu Punisher Bd.2 – Wilde Bestien
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Rezension zu Punisher Collection von Greg Rucka Bd.1