Whisper (Isabel Adebi)

Arena, 1. Auflage Juni 2005
HC mit SU, 280 Seiten
13,90 € (D)
ISBN: 978-3-401-05369-1

Genre: Jugendkrimi


Zur Rezension von "Imago"
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Klappentext:

Eine unwirkliche Stille liegt über Whisper, dem alten Haus, drückend und gefährlich. Als Noa es das erste Mal betritt, ist sie gleichermaßen ergriffen von Furcht und neugieriger Erwartung. Doch niemand außer ihr scheint zu spüren, dass das alte Gebäude ein lang gehütetes Geheimnis birgt ...

Meisterhaft und unwiderstehlich versetzt Isabel Adebi den Leser in eine psychologisch dichte, knisternd spannende Stimmung.
Ihr neuer Jugendroman erzählt von einem geheimnisvollen Haus, von einem nie geklärten Mord, von menschlichen Leidenschaften – und einer ersten großen Liebe.


Rezension:

Noas Mutter, eine erfolgreiche Schauspielerin, hat ein altes Haus in einem kleinen Dorf nahe Düsseldorf gekauft, in dem sie die zukünftigen Sommerurlaube verbringen werden. In diesem ersten Sommer soll der Großteil der Zeit in die Renovierungsarbeiten investiert werden, doch nicht nur das Haus birgt Geheimnisse und Überraschungen. Für Noa werden es wahrscheinlich die aufregendsten Ferien ihres bisherigen Lebens. Sie wird sich nicht nur verlieben, sondern auch einem Verbrechen auf die Spur kommen, das seit Jahren im Dorf vertuscht wurde.

Hauptgeschichte in Whisper ist die Aufklärung des rätselhaften Verschwindens eines jungen Mädchens, das gemeinsam mit ihrer Familie Vormieterin des Hauses war, in dem Noa und ihre Mutter mit dessen bestem Freund ihre Sommerferien zukünftig verbringen werden. Bei einem Spiel, das umgangssprachlich als Gläserrücken bekannt sein dürfte, „erscheint“ der Geist dieses Mädchens und bittet Noa und David, einen Jungen aus dem Dorf, um Hilfe bei der Aufdeckung ihres Mörders. Was als harmloses und als Spinnerei verschrienes Spiel beginnt, wird schnell eine spannende Geschichte, für die es nur einen Ausweg gibt – das Finden des Mörders, für dessen Rolle es mehrere Verdächtige gibt.
Dass sich dabei zwischen Noa und David, die beide ihre persönlichen Probleme haben, eine zarte Liebesbeziehung entwickelt, ist beim ersten Auftreten Davids klar.

Isabel Adebi versteht es in Whisper erneut geschickt, die wirkliche Welt mit dem Mystischen zu verbinden und dadurch einen Jugendroman zu schaffen, der nicht nur ein echtes Lesevergnügen, sondern zudem auch sehr kurzweilig ist. Sämtliche Handlungsstränge ergeben gemeinsam ein Ganzes, in dem nichts überflüssig oder fehl am Platz wirkt. Einzig der Grund, warum das Haus von Noa den Namen "Whisper" erhält, wird nicht ganz klar, doch darüber sieht man gern hinweg. Insgesamt ist der Roman eine runde Sache, die trotz der Kürze durchweg überzeugen kann und besonders für Jugendliche eine Empfehlung sein sollte.
Der stabile Hardcover-Einband und das feste Schutzumschlagpapier lassen das Buch edel wirken und auch ein tagelanges Rumtragen im Rucksack kann ihm wahrscheinlich nichts anhaben. Die schlichte, aber schöne Covergestaltung wurde nah an Imago gehalten, wie auch bei Adebis Folgeromanen, die in den nächsten Wochen ebenfalls bei Literatopia besprochen werden.


Fazit:

Whisper ist ein kurzweiliger Jugendroman, in dem sowohl ein spannender Plot als auch die richtige Menge an jugendlicher Romantik zu finden sind. Aber auch Erwachsene können durchaus Gefallen finden an der Aufdeckung des Geheimnisses, das seit über dreißig Jahren im Dorf bewahrt wird.


Wertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5