Warrior Cats - Feuer und Eis (Erin Hunter)

Verlag: Beltz
Gebundene Ausgabe: 342 Seiten, 14,95 €
ISBN-13: 978-3407810427

Genre: Fantasy / Tierfantasy / Jugendfantasy


Klappentext

„Plötzlich ertönte vom Waldrand her ein schrilles, hohes Kreischen, Feuerherz erstarrte – es war derselbe Schrei, den er in seinem Traum gehört hatte.“
Aus Feuerpfote, dem jungen Schüler des DonnerClans, ist Feuerherz geworden, ein mutiger Krieger. Als die Zeit der Blattleere kommt, spitzt sich die Situation im Wald zu: Hunger und Not, geheime Bündnisse und die Machtgier einiger Katzen bedrohen den Frieden zwischen den vier Clans. Ausgerechnet jetzt verstrickt sich Feuerherz` bester Freund Graustreif in eine gefährliche Liebe, die die Freundschaft der beiden auf eine schwere Probe stellt.


Rezension

Feuerherz ist zum Krieger ernannt worden und „Feuer und Eis“, der zweite Band in der Reihe der „Warrior Cats“, greift an diesem Punkt die Handlung wieder auf und führt sie von dort aus weiter. Nach dem Kampf beim SchattenClan und der anschließenden Großen Versammlung werden Feuerherz und sein Feund Graustreif beauftragt, den WindClan zu finden und in sein angestammtes Revier zurückzubringen. Was sich anhört wie eine schier unlösbare Aufgabe, wird von den beiden Freunden sehr schnell bewerkstelligt. Zu schnell möchte man sagen, denn das Gespräch mit Riesenstern, Anführer des WindClans, in dem sie ihn überzeugen, zurückzukehren, verläuft zu einfach. Kaum sind sie bei ihm, folgen Riesenstern und sein Clan Feuerherz und Graustreif. Hier wäre mit Sicherheit mehr möglich gewesen, vor allem hätte man diesen Teil der Geschichte viel spannender gestalten können.
Doch Erin Hunter hat sich dazu entschlossen ihr Augenmerk auf etwas anderes zu legen. Auf der Heimreise von Feuerherz und Graustreif geschieht ein Unglück, das zu einer Verschlechterung der Beziehungen des DonnerClans mit dem FlussClan führt, zusätzlich scheint der SchattenClan erneut Besitzansprüche auf fremde Territorien zu erheben und sich mit dem FlussClan zu verbünden. Eine schwierige Situation für alle Katzen im Wald und mitten in dieser angespannten Lage kommen plötzlich Gefühle und Gedanken ins Spiel, die eigentlich keinen Platz haben dürften. Feuerherz fühlt sich immer mehr als Außenseiter, da er von den Katzen um Tigerkralle nicht akzeptiert wird. Dass er das Junge seiner Schwester, einem Hauskätzchen, in den Clan bringt, damit es dort lebt und ausgebildet wird, macht seine Lage auch nicht einfacher. Zudem verschwindet Graustreif immer wieder, um eine Katze aus einem anderem Lager zu treffen. Feuerherz steht mehr als nur ein Mal vor der Frage, wem seine und Grausteifs Treue gilt und stürzt damit in einen tiefen inneren Konflikt. Kann er seinem Freund noch trauen oder nicht, kann er sich selbst trauen? Und dann ist da auch immer noch die Sache mit Tigerkralle, der anscheinend einen Mordanschlag auf Blaustern versucht hat.

Viel passiert also schon im zweiten Band der "Warrior Cats" des Autorenteams „Erin Hunter“. Dabei erkennt man erst rückblickend, wie viel eigentlich in diesem Roman steckt. Während des Lesens verfolgt man die Geschichte einfach nur gespannt und wird mehr und mehr in die Intrigen und Probleme der Katzen rund um Feuerherz hineingezogen. Glücklicherweise werden die inneren Konflikte und komplizierteren Beziehungsgefüge zwischen den Katzen meist nur angedeutet und leise beschrieben, so dass sich die Spannung immer weiter aufbauen kann. Plakativ ist die Handlung niemals, es bleibt auch weiterhin noch so manches im Dunklen, z.B. Tigerkralles wahre Absichten und ob er wirklich ein Verräter ist. Dabei arbeiten die Autorinnen geschickt mit Feuerherz' Gedanken, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Genauso wenig wie er weiß der Leser, was wirklich vorgeht und ob sich alles einfach erklären lässt oder wirklich viel mehr hinter den Ereignissen steckt. Aus dieser Verunsicherung des Charakters und des Lesers bezieht „Feuer und Eis“ seine Spannung, die nur zum Teil aufgelöst wird und den dritten Teil vorbereitet.
Alles in allem ist der zweite Band der Warrior Cats ein guter Jugendroman mit kleineren Schwächen. Manch ein Ereignis hätte ruhig mehr Seiten spendiert bekommen können, trotzdem liest man das Buch gerne und wird von der Spannung mitgerissen.


Fazit

Nicht ganz so vollgepackt mit Kämpfen, aber dafür mit mehr Rätseln und Konflikten innerhalb des DonnerClans, weiß auch „Feuer und Eis“ zu überzeugen. Mit "Warrior Cats" ist Erin Hunter bisher eine wirklich gute Jugendbuchreihe gelungen, die auch Erwachsenen Spaß machen wird.


Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Erin Hunter:

Rezension zu Warrior Cats - In die Wildnis

 

Rezension zu Warrior Cats - Geheimnis des Waldes

 

Rezension zu Warrior Cats - Vor dem Sturm

 

Rezension zu Warrior Cats - Gefährliche Spuren

 

Rezension zu Warrior Cats - Stunde der Finsternis

Rezension zu Warrior Cats - Mitternacht

Rezension zu Warrior Cats - Morgenröte

Tags: Tierfantasy, Katzen