The Goon Bd.2 - Was ein Elend! (Eric Powell)

Cross Cult (Februar 2009)
Hardcover, Seiten: 144
Preis 19,80€
ISBN: 978-3-941248-21-2

Genre: Horror
/Humor


Klappentext

Einen Termin für einen Satz heißer Ohren bei dem Goon zu kriegen, ist nicht ganz leicht. Schließlich ist der vernarbte Koloss als Mafiaschläger, Geldeintreiber, Zombiekiller und Feierabendtrinker in Personalunion das einzige Bollwerk, das die Stadt davor schützt, endgültig dem Zombie Priester und seinen leicht beschränkten Armeen der Untoten anheim zu fallen. Im zweiten Band seiner Zombie-Redneck-Faustkampf-Parade lässt Shooting-Star Eric Powell seinen Protagonisten überlebensgroße Meeresfrüchte vermöbeln, Spukhäuser abfackeln, Zombies an die Wand nageln und Weihnachten retten – Spaß für die ganze Familie also.


Rezension

Für die Herrschaft über die Stadt muss der Zombiepriester seinen Konkurrenten Labrazio aus dem Weg räumen. Doch sein größtes Hindernis ist noch immer – der Goon! Und sein Freund Franky. Das ungleiche Duo metzelt jede Horde Zombies und andere Kreaturen nieder, die ihnen auf den Hals gehetzt werden. Kein Hinterhalt ist hinterhältig genug, als dass er ihnen gefährlich werden könnte. Ein minimales Problem gibt es aber: Labrazio ist längst tot (wie wir in Band 1 erfahren) und der Einzige, der davon weiß und noch unter den „Lebenden“ wandelt, ist Betonschädel Johnny. Goon setzt alles daran, ihn zu finden und zum Schweigen zu bringen. In der Zwischenzeit arbeitet der Zombie-Priester daran, den Aufenthaltsort Labrazios von den Toten zu erfahren …

Band 2 „Was ein Elend!“ schließt thematisch direkt an den ersten Band an. Auch wenn sich am Handlungsrahmen der Geschichte nicht so viel geändert hat, ist Eric Powell ein Meister darin, Nebenstränge einzuweben. So darf man sich als überraschter Leser z.B. über eine Spukgeschichte der anderen Art freuen. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit fast allen Charakteren. Das ist das Gute an den Zombiegeschichten mit all ihrer schwarzen Magie; niemand muss unter der Erde bleiben, wenn er nicht will.
Die zweite Hälfte des Comics, die gänzlich unabhängig betrachtet werden kann, besteht aus vier Einzelepisoden. Allen voran die Geschichte zum Coverbild, die zur selben Zeit einen weiteren bizarren – und hoffentlich wiederkehrenden – Charakter einführt: den Bussard. In dieser Geschichte kann Powell seine künstlerische Vielfältigkeit ein weiteres Mal unter Beweis stellen und wechselt für einen Rückblick von Tusche zu Bleistift.
Anschließend bekommen es Goon und Franky mit Santa Klaus’ kleinen Helfern zu tun und, als würde das nicht reichen, mit einem Magier und einem Außerirdischen.

So durchgeknallt wie die Geschichten ist der Humor. Dass der völlig abgefahrene und politisch inkorrekte Slapstick die große Stärke dieses Comics ist, ist und war bekannt.
War „Krudes Zeug“ der Aperitif, der lediglich erahnen ließ, was auf den Leser zukommen würde, ist „Was ein Elend!“ das Hauptgericht. Es vergeht keine Seite, auf der man sich nicht vor Lachen wegwerfen könnte. Soviel Skurrilität und Irrsinn bekommt man sonst in keinem Comic. Nach und nach entwickeln sich Running Gags, die einfach nicht langweilig werden. Unterstützt wird das Ganze durch die verbesserten Zeichenkünste des Künstlers. Der Detailreichtum ist um ein vielfaches höher. In Band 1 wurde besonders bei Actionszenen auf Hintergrundzeichnungen verzichtet. In die zweite Gesamtausgabe wurde (noch) mehr Liebe gesteckt und vermutlich auch mehr Zeit.

Liebe zu seiner Arbeit ist wie immer auch dem Cross-Cult Verlag zuzuschreiben. Der Comicliebhaber bekommt die gewohnte hervorragende Qualität im Hardcover. „Was ein Elend!“ hat im Gegensatz zum Vorgänger wieder die korrekte Größe. Wie immer wurden die kleinen aber feinen Extras, die den Comic zusätzlich aufwerten, nicht vergessen. Es findet sich ein amüsantes Vorwort, ein noch informativeres Nachwort und eine Galerie mit einigen Artworks im Anhang. Am witzigsten sind aber die ironischen Werbeunterbrechungen, die im Comic verteiltet sind wie übersinnliche Robben und eigenwillige Comic Superhelden.


Fazit

The Goon – Was ein Elend! vertieft Story und Charaktere, erhöht den Lachfaktor und verbessert nebenbei auch noch den ganzen Rest. Uneingeschränkt zu empfehlen.


Pro und Kontra

+ noch irrer
+ weiterhin moralisch fragwürdig
+ mehr bizarre Charaktere
+ eine endlose Zahl an Zombies und noch mehr
+ witzige Dialoge
+ Running Gags entwickeln sich
+ eingefrorene Zombies
+ mehr Seiten

Beurteilung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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