Predators (Marc Andreyko, David Lapham, Guilherme Balbi, Gabriel Guzman)

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Verlag: Cross Cult; Auflage: 1., Aufl. (Juli 2010)
US-Format; 104 Seiten; Softcover 14,80 €; Hardcover 19,80 €
ISBN-13: 978-3941248960

Genre: Horror/ Science-Fiction


Klappentext

Nach einem Feuergefecht in Afghanistan wacht der US-Soldat Drake auf einem fremden Dschungelplaneten auf, wo seine Einheit von den außerirdischen Predatoren gejagt und umgebracht wird. Inmitten dieser lebensfeindlichen Umgebung trifft er auf den Veteranen Noland, der seit Jahren einen einsamen Überlebenskampf gegen die unbarmherzigen Aliens führt ...

In einem afrikanischen Bürgerkriegsland wird der skrupellose Söldner Royce beauftragt ein Rebellennest auszuheben. Der "Mann ohne Gewissen" macht sich auf die Jagd ...

Die PREDATORS kehren unter der Regie von Nimród Antal (KONTROLL) und produziert von Robert Rodriguez (SIN CITY) wieder auf die große Leinwand zurück. In zwei abgeschlossenen Storys führen die Comickünstler David Lapham (STRAY BULLETS) und Marc Andreyko in die Hintergrundgeschichte der von Adrien Brody und Laurence Fishburne (MATRIX) verkörperten PREDATORS-Protagonisten ein und erzählen von ihren ersten Aufeinandertreffen mit den Killern aus dem All.

Der perfekte Lesestoff zum Science-Fiction-Action-Blockbuster des Jahres!


Rezension

Mit Predators veröffentlicht Cross Cult auch die Comics zur zweiten großen Science-Fiction-Horrorreihe der Filmgeschichte. 1987 musste Arnold Schwarzenegger im Dschungel Südamerikas gegen eine außerirdische Rasse antreten, die einem Ehrenkodex folgt und sich ein tödliches Kräftemessen mit den Bewohnern anderer Planeten liefert. Dabei wurde eine ganze Gruppe von knallharten Söldnern aufgerieben. Der Film besticht durch zwei Dinge, seiner kompromisslosen Härte und vor allem der einzigartigen Atmosphäre des Dschungelsettings. Bedrückend, angsteinflößend wirkt der Dschungel durch die unsichtbare Gefahr. Anders als das Alien kann der Predator aber nicht auf eine ähnlich erfolgreiche Filmkarriere zurückblicken. Obwohl zumindest der erste Teil mit Arnold Schwarzenegger und von John McTiernan (Stirb langsam) mindestens genauso zum Kult geworden ist, wie die fast unzerstörbaren Xenomorphen. Kam der zweite Teil des Actionkrachers relativ schnell in die Kinos, musste die Fangemeinde dann lange auf eine richtige Fortsetzung warten. Erst jetzt, zwanzig Jahre später, erscheint endlich ein weiterer Teil der Filmreihe. Begleitet wird das Wiederauftauchen des außerirdischen Jägers im Kino mit einem Comic-Prequel.

Zwei Geschichten finden sich im Predators betitelten Comic, die jede für sich auf die Ereignisse vor dem neuen Film Bezug nehmen und in zumindest einem Fall einem Filmcharakter mehr Hintergrund geben.

Willkommen im Dschungel

US-Soldat Drake erwacht auf dem Jagdplaneten der Predatoren. Nicht wissend, wo er ist, muss er miterleben, wie seine Einheit niedergemetzelt wird. Allein auf sich gestellt, trifft er schließlich auf Noland, im Film gespielt von Laurence Fishburne, und versucht ihn davon zu überzeugen, gemeinsam gegen die Predatoren zu kämpfen. Als Drake aber einen Predator anstatt zu töten, gefangen nimmt, verlässt Noland ihn, da Drake damit ein zu gefährliches Spiel beginnt.

Im Grunde erzählt "Willkommen im Dschungel" eine ähnliche Geschichte wie der Film "Predators". Es besteht aber ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden. Während es im Film zu allem bereite Söldner sind, die gegen die Predatoren kämpfen, ist Drake ein regulärer Soldat, der mit Skrupeln und einem Gewissen behaftet ist und es vor allem aus Rache den Predatoren zeigen will. Durch die andere Form der Motivation gewinnt die Geschichte eine vollkommen andere Dynamik und Drake eine größere Charaktertiefe. Noland ist als Stimme der Vernunft ein geschickter Schachzug der Autoren. Als Leser steht man ihm näher, fiebert aber auch bei Drakes letztem Gefecht uneingeschränkt mit. Zwei wichtige Bezüge zum neuen Film sind zu finden. Beide nur am Rande erwähnt, birgt der eine eine wichtige Information für den Film.

Natürliche Auslese

Der Söldner Royce soll ein Rebellenlager irgendwo in Afrika auslöschen, was er im Alleingang auch schafft. Dabei geht er sprichwörtlich ohne Skrupel über Leichen. Vor alten Freunden macht er genauso wenig halt, wie vor seiner Zielperson und denjenigen, die sie schützen. Royce ist ein Mann ohne Gewissen, der den Glauben an das Gute schon lange verloren hat, soviel wird in diesem Comic klar. Ehre und Moral sind nur noch Fremdwörter, wichtig ist allein der Vertrag. In seinem grenzenlosen Selbstbewusstsein hofft er am Ende auf einen würdigen Gegner, der mehr zu bieten hat. Ein Wunsch, der ihm auf eine Weise erfüllt werden wird, mit der er nicht gerechnet hat. Durch die Blätter eines Baumes ist die Zielvorrichtung der Predatoren zu erkennen. Natürliche Auslese ist eine sehr gute Ergänzung zum Film "Predators" in dem Royce die Hauptfigur ist. Zusammen mit dem Film ergibt sich gleich ein differenzierteres Bild seines Charakters, was einige seiner Aktion im Film nachvollziehbarer macht. Auch ohne diesen zu kennen, ist die Geschichte unterhaltsam, in Verbindung mit ihm, gewinnt sie aber ungleich mehr dazu.

Die Zeichnungen sind bei beiden Comics eher grob und nicht ganz so detailliert. Ebenso ist die Farbgebung eher blass und reduziert. Beides trägt aber perfekt zur Atmosphäre bei und ist so positiv zu bewerten. Fast hat man den Eindruck einen Comic aus den 80ern in der Hand zu halten, der Entstehungszeit des ersten Films. Somit schleicht sich noch ein kleiner Nostalgiefaktor ein, der aber hier nicht fehl am Platz ist.
Cross Cult hat am Ende noch eine Covergalerie, Filmfotos und einen Artikel über die Predatoren eingefügt und rundet somit diese Ausgabe wunderbar ab.


Fazit

Nicht der ganz große Wurf, aber eine gute Ergänzung des neuen Films und solide Unterhaltung, so dass man gerne mehrmals zu Predators greift, um die außerirdischen Jäger bei ihrem „Hobby“ zu beobachten. Die Appetizerfunktion des Comics für den Film ist leider jederzeit zu spüren.


Pro & Contra

+ Royces Vorgeschichte
+ die Atmosphäre der Predatorfilme ist gut getroffen

0 die Zeichnungen dürften nicht jedem zu sagen

Bewertung:

Charaktere: 3,5/5
Handlung: 3,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Aliens und Predator:

Rezension zu Feuer und Stein: Predator
Rezension zu Leben und Tod: Predator
Rezension zu Predator Bd.1
Rezension zu Alien: Nekropolis
Rezension zu Aliens Classic Omnibus