Unser Kampf 1968 (Götz Aly)

Ein irritierter Blick zurück

 

 

Utopismus, Revolutionsseligkeit, Veränderungs- und Aufstiegswut, Lust an der tabula rasa - die 68er waren ihren Vätern näher, als es ihnen heute lieb sein kann. 

 

Inhalt

Die Achtundsechziger bekämpften den Staat und das Kapital, genannt „das herrschende System“. Die Rebellen- und Gendarm-Spiele von 1968 tobten in den Puddingbergen des Wirtschaftswunderlandes. Die Angegriffenen reagierten konfus, aber weit vernünftiger, als die Legende behauptet. Anders als die gängige Veteranen-Literatur zum Thema 68 untersucht Götz Aly, wie die Gegenseite damals dachte.


Er benutzt die Akten des Bundeskanzleramts, des Innenministeriums, des Verfassungsschutzes und die Nachlässe aus der Emigration zurückgekehrter Professoren wie Richard Löwenthal und Ernst Fraenkel. Er prüft, was Zeitgenossen wie Peter Wapnewski, Josef Ratzinger oder Joachim Fest zu der plötzlichen Unruhe in der Jugend zu sagen hatten. Er zeigt, was die damaligen Maoisten über die Verbrechen Mao Tse-tungs hätten wissen können und wie sie vor der geschichtlichen Last des Väterlands in die Verherrlichung ferner Guerilleros flohen. Gleichzeitig schreibt Aly aus eigener Erfahrung. Er gehörte selbst zu den Achtundsechzigern und findet heute: „Es ist schwer, den eigenen Töchtern und Söhnen zu erklären, was einen damals trieb.“
Anhand der Quellen analysiert er die „Bewegung“ von 1968 als speziell deutschen Spätausläufer des totalitären 20. Jahrhunderts und kommt zu dem Schluss: Die revoltierenden Kinder der Dreiunddreißiger-Generation waren ihren Eltern auf elende Weise ähnlich.

 

 

Buchpremiere findet am 11. März in der Urania Berlin um 19.30 Uhr statt.

Götz Aly im Gespräch mit Gesine Schwan - weitere Informationen unter http://www.urania-berlin.de. 

Ticket-Reservierung unter Tel. 030-21 89 091

 

 

 

 

 

Quelle: Fischer-Verlage