Verlag: Panini; (Juli 2022)
Softcover: 164 Seiten; 19 €
ISBN-13: 9783741629853
Genre: Fantasy/ Superhelden
Klappentext
Das Königreich der Superhelden
Einst flüchtete Jor-El und seine schwangere Frau vom untergehenden Planeten Krypton zur Erde – einer Erde der Ritter, der Magie und der Abenteuer. Mit ihren übermenschlichen Superkräften gründeten sie dort das Königreich El. Nun steht dem Land ein Krieg gegen das Königreich der Stürme bevor, denn der junge Prinz Kal-El, ebenfalls mit überragenden Kräften ausgestattet, will den Mord an seinem Vater rächen! Doch das ist nicht die einzige Gefahr für die Herrschaft des jungen Prinzen aus Stahl. Sein wichtigster Ritter, den man den Batman nennt, hütet ein Geheimnis, das die Thronfolge des Reiches El infrage stellen könnte …
Batman, Superman, Wonder Woman, Harley Quinn und viele andere Ikonen von DC Comics in einer epischen Fantasy-Saga in zwei Bänden, inszeniert von Bestseller-Autor Tom Taylor (INJUSTICE, DC-HORROR: DER ZOMBIE-VIRUS), der gefeierten Newcomerin Yasmine Putri und anderen.
Rezension
Vor Jahren flüchteten Jor-El und seine Frau Lara vom Planeten Krypton und landeten mit ihrem Sohn Kal-El auf einem anderen Planeten. Dort befindet sich die Menschheit in einer Art Mittelalter und drei Königreiche bestimmen die Geschicke. Als die Els eine Katastrophe verhindern, werden sie zu Vertrauten des Königs Thomas Wayne und seiner Frau Martha.
Jahre später befindet sich die Welt in Aufruhr. Die Els herrschen mittlerweile über das Königreich und die anderen Reiche misstrauen ihnen. Insbesondere das Königreich der Stürme ist ihnen aufgrund einer uralten Prophezeiung nicht wohlgesonnen. Und wie es aussieht zurecht, denn die Prophezeiung scheint sich zu erfüllen. Die Welt steht am Abgrund und es ist schwer vorstellbar, dass ein Krieg noch abzuwenden ist.
Elseworldgeschichten haben oft das Problem, dass sie hauptsächlich davon leben, dass die Charaktere in eine neue Welt, Zeit oder Dimension gesetzt und damit mal mehr mal weniger stark verändert werden, ihnen aber häufig genug eine richtig packende Handlung fehlt, die noch dazu gut ausgearbeitet ist. Das macht sie zwar generell nicht schlecht, aber es gibt nur wenige herausragende Beiträge und oft genug geht die Idee nicht über ein Gimmick hinaus, statt eine neue Welt wirklich zu entwickeln. Glücklicherweise reiht sich Tom Taylor bei den Elseworldgeschichten ein, die durchdacht, spannend und einfach wirklich gut sind. Denn er beschränkt sich nicht einfach darauf, die Charaktere zu ihren Wurzeln zu führen, Batman als Ritter, Harley Quinn als Hofnarr usw., sondern vor allem tut er noch zwei Dinge. Er verpasst dem Hintergrund der einzelnen Figuren noch einen Dreh oder verschmilzt sie sogar und vor allem erzählt er hier eine Fantasygeschichte, die auch ohne Batman, Superman und Co. episch und spannend wäre. Sie könnte auch mit anderen Charakteren mit leichten Anpassungen erzählt werden. Und genau dies macht die Stärke von Batman und die Ritter aus Stahl aus. Tom Taylor hat eine Geschichte zu erzählen und nutzt dabei bekannte Charaktere, um ihre emotionale Wirkung noch zu verstärken. Bestes Beispiel sind hier Bruce und Kal-El. In den „normalen“ Comics sind sie sehr gute Freunde, in Batman und die Ritter aus Stahl jedoch Brüder und im Zusammenhang mit der Geschichte ergibt dies vollkommen Sinn. Ebenso sind Constantine und Lex Luthor hier sehr gut und sinnvoll eingebunden. Die Figuren haben alle ihre eigene Motivation und so kann sich eine Handlung entwickeln, die wirklich stark ist und von der man sich gerne in eine Welt entführen lässt, in der einem eine faszinierende Version der Helden und Schurken präsentiert wird. Und das Ganze noch dazu mit einem kräftigen Schlag klassischer Fantasy. Tom Taylor kann aufgrund des Ansatzes schreiben, wie er es möchte und wie er die Charaktere sieht und dies ist eben ein erfrischender Blick auf Batman, seine Freunde und Feinde.
Die Zeichnungen von Yasmine Putri passen ideal zu einer solch epischen Fantasygeschichte. Sie passt die Kostüme der bekannten Superhelden und -schurken an die neue Umgebung perfekt an, so dass sie zwar auf den ersten Blick zu erkennen sind und sich dennoch in die Handlung und den neuen Hintergrund einfügen. Selbst ein John Constantine wirkt nicht aus der Zeit gefallen, obwohl sein Mantel stark an seinen üblichen erinnert. Einen kleinen Bruch im Stil gibt es mit dem von Bengal gezeichneten Heft, dass nicht ganz so rund und elegant wirkt. Dies passt jedoch zum Inhalt, da in seinem Heft ein Blick in die Vergangenheit geworfen wird.
Fazit
Batman und die Ritter aus Stahl beginnen furios und zeigen die Superhelden und -schurken in ungewohnten Rollen. Tom Taylors Idee, sie in eine waschechte Fantasygeschichte zu verpflanzen, geht vollkommen auf.
Pro & Contra
+ kreativer Umgang mit den Figuren
+ spannende Handlung
+ gute Zeichnungen
Bewertung: 
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5