Rezensionen im Januar (2017)

Liebe LeserInnen,
 
ein paar Tage ist der Februar bereits alt und wir können kaum glauben, dass der Januar tatsächlich schon vorbei sein soll. Es scheint, als würde die Zeit auch im neuen Jahr unglaublich schnell vergehen. Deshalb wollen wir uns jetzt beeilen und gemeinsam mit euch auf unsere wichtigsten Besprechungen des ersten 2017-Monats zurückschauen. Denn natürlich halten wir auch in diesem Jahr an unserer liebgewonnenen Monatsrückblicktradition fest. Viel Spaß!
 

 
Belletristik
 
Sarah Kuttner greift in ihrem Romanen gerne moderne Probleme auf, ist zugleich lustig und traurig mit einer emotionalen Einsicht, die an einen Psychologen erinnert. In ihrem aktuellen Roman "180° Meer" schickt sie ihre Protagonistin auf einen Road-Trip in die Vergangenheit. Wie geht man damit um, wenn der eigene Vater Krebs hat? Der Vater, der einen als Kind verlassen hat und der einem immer wieder das Gefühl gab, eine einzige Enttäuschung zu sein? Diese komplexe Thematik wird von Kuttner ernst und unterhaltsam zugleich erzählt. Dabei punktet Kuttner nicht nur mit Inhalt, sondern auch mit virtuoser Sprache.
 
Historik
 
In "Marco Polo – Bis ans Ende der Welt" lässt Oliver Plaschka seine Leser zusammen mit Marco Polo das mittelalterliche Asien entdecken und bettet seine Geschichte gekonnt in eine Erzählung ein, die nicht nur Rahmen ist, sondern auch eine interessante Dynamik zwischen den Figuren und einige überraschende Wendungen bereithält. Ein atmosphärischer und sprachlich schöner historischer Roman.
 
Dark Fantasy
 
"Rheingold" ist das spannende und bildgewaltige Finale der Trilogie, die mit Waldesruh einen eher gemächlichen Anfang genommen hat, und gleichzeitig die Fortführung mehrerer Handlungsstränge aus der Annabelle-Rosenherz-Trilogie. In diesem Buch nehmen die Konflikte der Figuren eine weltbewegende Dimension an, zahlreiche originell neu interpretierte Gestalten der germanischen Mythologie/Nibelungensage offenbaren sich und es kommt zu neuen Enthüllungen über die Gesetze, denen die Aetherwelt folgt.
 
Fantasy
 
Nach einem holprigen Einstieg, der viel Vorarbeit für die Geschichte leistet, entwickelt sich "Indigo und Jade" von Britta Strauß zu einem phantastischen Abenteuer voll sprühender Farben und grausamer Finsternis. Wundersame Wesen bevölkern eine vom Hass ihrer dunklen Königin verwüstete Welt, in der unvorstellbare Gefahren aber auch unerwartete Wunder warten. Indigo und Jade sind faszinierende Protagonisten, mit denen man gerne mitfiebert und mitfühlt.
 
Fans von Sergej Lukianenkos Wächtern können "Licht & Dunkelheit" getrost auslassen. Die Handlung ist zu seicht und der Autor fügt viele unnötige Sachen hinzu, die Lukianenko hoffentlich nicht in einem Roman aufgreifen wird. Arkadi Schuschpanows Roman liest sich mehr wie Fanfiction als wie ein richtiger Wächterroman. Wer die Wächter nicht kennt, wird aber vermutlich einigermaßen unterhalten.
 
Science Fiction
 
"Soldierboy" ist eine Dystopie, in der eine Allianz mit Zugriff auf technologisch weit überlegene Waffensysteme ihre Soldaten gegen die Armen der Welt ins Feld schickt. Die stattfindenden Kriege sind wirtschaftlich motiviert. Autor Joe Haldeman erzählt seine Geschichte aus zwei Perspektiven. Es geht um eine Verschwörung, in der eine mächtige Sekte den Weltuntergang herbeisehnt und beschleunigen will, und um eine andere Verschwörung, in der den Menschen die Lust auf Gewalt und Krieg ausgetrieben werden soll. Haldeman stellt im Kern die Frage, ob Krieg eine notwendige Konstante in der natürlichen Ausstattung des Menschen ist und ob der Mensch, um den Krieg vollständig aus dieser Ausstattung zu eliminieren, etwas Anderes werden muss.
 
Der erste Teil von Megan Shepherds Jugend-Trilogie "The Cage – Entführt" besticht durch ein faszinierendes Setting, welches den Geschmack von Genrefans mit ziemlicher Sicherheit treffen dürfte. Im weiteren Verlauf flacht der Plot leider zu sehr in Richtung Teenie-Schmonzette und damit in die Mittelmäßigkeit ab, trotzdem bleiben viele Spannungselemente bestehen und man möchte wissen, wie die Story weitergeht. Auch wenn hier mehr machbar gewesen wäre und dieser Roman nicht mit Werken wie beispielsweise den Panem-Tributen mithalten kann, wer Jugend-Dystopien liebt, kann hier zugreifen.
 
Comic
 
Hellboys Lebensgeschichte findet ihr würdiges Ende. "Die Todeskarte" ist ruhig und unaufgeregt erzählt und passt genau deshalb so wunderbar zu Hellboy und seinen letzten Schritten in der Hölle. Ein besseres Ende hätte sich Mike Mignola nicht ausdenken können. Glücklicherweise endet hiermit aber nicht die Comicreihe, denn es gibt noch viel aus Hellboys Vergangenheit zu erzählen.
 
Steampunk trifft auf Fantasy und Sana Takeda entwirft für "Monstress" eine absolut faszinierende, düstere Welt in traumhaften Bildern. Sie macht Marjorie Lius Geschichte zu einem Blickfang und einen Muss für Anhänger wunderbar gezeichneter Comics. Am besten sofort kaufen und den Zeichnungen verfallen.
 
Manga
 
"Rutta & Kodama" von Youko Fujitani bleibt auch im zweiten Band eine nette Geschichte für zwischendurch. Es wurden schöne Ideen eingebaut, wenn auch keine besonders großen Überraschungen. Der Leser wird unterhalten, er bekommt eine gute Mischung aus Romantik und Humor.
 
Anime
 
"The Heroic Legend of Arslan" wird zunehmend komplexer und bietet reichlich Spannung in actiongeladenen Schlachten und in Intrigenspielen, die der sanftmütige Thronfolger Arslan mit Hilfe seiner treuen Gefährten durchschaut. Die Heldengruppe selbst erweist sich als eingespieltes, harmonisches Team, doch im Kriegsgeschehen und im weiteren Umfeld steckt jede Menge Konfliktpotential, das regelmäßig für Spannungsspitzen sorgt.
 
"Beyond the Boundary – kyokai no kanata" gipfelt in einem nervenraufreibenden, emotional mitreißenden Finale, das neben spektakulären Kämpfen auch jede Menge Tränen bereithält. Bis zur letzten Sekunden wird man immer wieder überrascht, Hoffnung keimt auf und wird jäh wieder zerstört. Visuell und erzählerisch gehört Koyaki no Kanata zum Besten, was das Mystery-Genre aktuell zu hat.
 

 
So bunt ging es im Januar bei uns zu. Auch für Februar haben wir uns einiges vorgenommen. Ihr dürft euch mit uns auf ein paar spannende Bücher freuen, die wir für euch lesen und besprechen werden, außerdem wird es natürlich weiterhin täglich interessante Neuerscheinungen und sonstige Infos aus der Literaturwelt bei uns geben.
 
Wir wünschen euch einen lesereichen Februar,
euer Literatopia-Team

Kopf aus, Herz an (Jo Watson)

Im Juni 2017 wird Kopf aus, Herz an von Jo Watson bei Lyx erscheinen:

Manchmal findet man das Glück genau da, wo man am wenigsten danach sucht ...
 
Als Lillys Verlobter sie einen Tag vor ihrer Hochzeit sitzen lässt, beschließt sie kurzerhand, die gebuchte Hochzeitsreise nach Thailand alleine anzutreten. Schon im Flugzeug lernt sie den geheimnisvollen Damien kennen. Mit seinen Tattoos und seiner direkten Art ist er das genaue Gegenteil von Lilly. Und obwohl ein Mann das Letzte ist, was sie jetzt gebrauchen kann, ist sie bereit, zum ersten Mal in ihrem Leben etwas Spontanes zu tun und Damien zu begleiten – auf eine Reise, die aufregender ist als alles, was Lilly je zuvor erlebt hat.
 
Band 1 der Destination-Love-Reihe
 
Autoreninfos:
Jo Watson schreibt romantische Komödien – und das sehr erfolgreich. 2014 hat sie für ihren Debütroman Kopf aus, Herz an den Watty-Award gewonnen, den Leserpreis, den Millionen von Wattpad-Usern jedes Jahr per Abstimmung vergeben. Insgesamt wurden ihre Wattpad-Geschichten über 14 Millionen Mal gelesen. Jo Watson lebt mit ihrem Mann in Südafrika.
 
Buchdetails:
Übersetzt von Barbara Först und Hannah Brosch
Taschenbuch
€ 10,00 [D]
ISBN: 978-3-7363-0421-5
 

Die Wikinger – Der Thron von Tara (James L. Nelson)

Im Mai 2017 wird Die Wikinger – Der Thron von Tara von James L. Nelson bei Bastei Lübbe erscheinen:

Irland, im 9. Jh.: Während sich viele seiner Männer mit dem Leben in der Fremde angefreundet haben, zieht es Thorgrim Nachtwolf zurück nach Norwegen. Doch sein Schiff ist zerstört, und Thorgrim hat keine andere Wahl, als bei einem fremden Herrn anzuheuern. Bald merkt er: Die Nordmänner sind tief verstrickt in die Machtkämpfe der irischen Regionalmächte. Ehe er sich's versieht, stecken er und sein Sohn mitten im Kampf um den Thron von Tara. In einem Kampf, der sie auf die Probe stellen wird wie keiner zuvor ...
 
Autoreninfos:
James L. Nelson stammt aus Lewiston, Maine. Nach seinem Universitätsabschluss in Film- und Fernsehproduktion entschied er sich, dass es auch in Südkalifornien im November zu feucht und unangenehm ist, und folgte Melvilles Rat, ein wenig zu segeln und den Teil der Erde zu entdecken, der mit Wasser bedeckt ist. Sechs Jahre lang lebte und arbeitete er an Bord traditioneller Segelschiffe. Dann wurde er 30 und erkannte, dass es einfacher sein würde, über das Segeln zu schreiben, als es selbst zu betreiben. Seit 1994 hat er so 17 Sachbücher und Romane über Seefahrer und Seefahrtsgeschichte geschrieben, wofür er mit dem William Young Boyd Award der American Libary Association und dem Naval Order’s Samuel Eliot Morison Award ausgezeichnet wurde. Nelson liest in ganz Amerika aus seinen Büchern und ist gefragter Gesprächspartner im Discovery Channel, im History Channel und im BookTV. Heute lebt er mit seiner früheren Schiffskameradin, seiner Frau Lisa, und vier gemeinsamen Kindern in Harpswell, Maine.
 
Buchdetails:
Übersetzt von Alexander Lohmann
Taschenbuch, 557 Seiten
€ 10,00 [D]
ISBN: 978-3-404-17527-7 
 

 

Drei Meter unter Null (Marina Heib)

Im März 2017 wird Drei Meter unter Null von Marina Heib bei Heyne Encore erscheinen:

Sie beobachtet ihre Opfer. Sie plant ihre Morde. Nichts will sie dem Zufall überlassen. Sie schlägt den Weg der Gewalt jedoch nicht ohne Grund ein. Ihr Leben lang bemühte sie sich um ein normales Leben. Doch die Hülle der Normalität umschloss eine tiefe Verzweiflung, die sie zu verbergen wusste. Bis zu einem nebligen Donnerstag im November. Dem Tag, an dem sie beschließt, eine Mörderin zu werden. Sie will die Dämonen vernichten. Sie will Rache. Sie empfindet kein Mitleid. Sie sollen leiden. Genau wie sie.
 
Über die Autorin:
Marina Heib wurde in St. Ingbert im Saarland geboren. Nach ihrem Studium der Orientalistik und Philosophie ging sie 1988 nach Hamburg, wo sie als Journalistin für mehrere Publikumszeitschriften tätig war. Seit 1998 arbeitet sie als Drehbuchautorin fürs Fernsehen. Von Marina Heib sind bislang fünf Kriminalromane, ein Thriller sowie diverse Kurzgeschichten erschienen.
 
Buchdetails:
Hardcover, 256 Seiten
€ 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 26,90
ISBN: 978-3-453-27111-1 
 

Quelle: RandomHouse

Fair Game – Jade & Shep (Monica Murphy)

Im Mai 2017 wird Fair Game – Jade & Shep von Monica Murphy bei Heyne erscheinen:

Schlimm genug, dass Jades Freund sie zu einem langweiligen Pokerspiel mitschleppt. Er benutzt sie auch noch als Spieleinsatz … und verliert. Die perfekte Gelegenheit für Jade, ihn zu ihrem Ex-Freund zu machen. „Gewonnen“ hat sie angeblich der superreiche und extrem gut aussehende Shep Prescott. Ein Mann, der alles haben kann, aber scheinbar nur hinter ihr her ist. Nichts hält ihn zurück, egal wie abweisend Jade sich verhält. Und je widerspenstiger sie wird, desto mehr will er sie für sich ...
 
Über die Autorin:
Die New York Times-, USA Today- und internationale Bestseller-Autorin Monica Murphy stammt aus Kalifornien. Sie lebt dort im Hügelvorland unterhalb Yosemites, zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Kindern. Sie ist ein absoluter Workaholic und liebt ihren Beruf. Wenn sie nicht gerade an ihren Texten arbeitet, liest sie oder verreist mit ihrer Familie.
 
Buchdetails:
Übersetzt von Nicole Hölsken
Taschenbuch, 496 Seiten
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90
ISBN: 978-3-453-42152-3
 
 

Quelle: RandomHouse